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0433 - Herrin der Ghouls

0433 - Herrin der Ghouls

Titel: 0433 - Herrin der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht verändert, aber statt des blauen Himmels erstreckte sich jetzt eine düsterrote Fläche über ein ebenfalls in rötlichbraunes Licht gehülltes Land. Gräser, Blumen und Bäume wuchsen hier nicht. Dafür war alles zerklüftet und felsig. Ein paar steinerne, bizarre Säulen ragten empor, die eine entfernte Ähnlichkeit mit Bäumen hatten, aber alles war erstarrt, unwirklich.
    Tot…
    Warum denke ich an den Tod? fragte deNoe sich verblüfft und widmete seine Aufmerksamkeit seiner allernächsten Umgebung.
    Die alte Erfahrung, daß Autos mangels Flügeln und durch das zu hohe Gewicht nicht fliegen konnten, stimmte auch weiterhin, denn das hier war kein Auto mehr. Es war etwas ganz anderes. Eine Art Gleitflugzeug, aber vor ihnen beiden befanden sich keine Instrumente und keine Steuerung. Entspannt zurückgelehnt saß Yalasa neben deNoe, die langen, schlanken Beine übereinander geschlagen und die Arme unter den Brüsten verschränkt. Platz für diese entspannte Haltung hatte sie mehr als genug, weil das seltsame Gleitflugzeug entschieden größer war als das Innere des flachen Sportwagens.
    Auch Yalasa hatte sich verändert.
    Sie trug nicht mehr ihren roten Overall, sondern lediglich einen knapp geschnittenen Tanga und goldene Halbschalen, die ihre Brüste nur unzureichend bedeckten. Auf ihrem Kopf saß ein ebenfalls goldener Helm, unter dem die rote Haarflut hervorströmte, und der mit einem stilisierten Vogelkopf verziert war.
    Sie lächelte deNoe an.
    Er ließ die Hände sinken, aus denen das Lenkrad des Wagens spurlos verschwunden war. »Was - was soll das alles?« stieß er hervor. »Wohin haben Sie mich verschleppt?«
    »Verschleppt?« Sie schüttelte langsam den Kopf. »Das Wort hat einen üblen Beiklang. Sagen wir lieber -eingeladen, Rogier.«
    »Dann kann ich ja wieder gehen«, bemerkte er trocken. »Wie wendet man dieses Vehikel?«
    »Aber du hast meine Welt doch noch gar nicht richtig gesehen, hast ihre Schönheiten noch nicht kennengelernt, Rogier…«
    Sie war schon beim »Du« angekommen. DeNoe noch nicht. »Schönheiten, Yalasa? Was Sie mir hier zeigen, ist eine rote Felsenwüste! Was ist das für eine Welt? Sie muß weit von unserer entfernt sein, wenn Sie dermaßen anders ist…«
    »Auch in deiner Welt gibt es Wüsten-Felsenlandschaften«, erwiderte die Rothaarige und gab damit indirekt zu, daß sie sich tatsächlich in einer anderen Dimension befanden. »Du hast es schnell begriffen, Rogier. Wir haben deine Welt wirklich verlassen. Und ich möchte, daß du meine kennenlernst und dich darin wohl fühlst.«
    »Gibt es dafür einen vernünftigen Grund? Yalasa, steuern Sie dieses Flugobjekt zurück zum Weltentor! Ich bin nicht an Reisen durch andere Dimensionen interessiert! Ich habe andere, wichtigere Probleme…«
    »Es gibt nichts Wichtigeres als mich, Rogier.«
    »Wenn Sie damit zugeben, ein Problem zu sein, stimmt das zumindest für diesen Augenblick«, brummte Rogier sarkastisch. »Also los, kehren Sie um.«
    Yalasa gab ihre entspannte Haltung auf, beugte sich zu ihm und versuchte ihn zu küssen. Er wich ihrer Bewegung aus. Diese Frau, die ihm am Vormittag bereits höchst seltsam erschienen war, wurde ihm jetzt direkt unheimlich!
    »Du weichst mir aus, Rogier«, tadelte sie. »Gefalle ich dir nicht? Oder magst du überhaupt keine Frauen?«
    Er versuchte an seine Freundin zu denken. Die mochte er ja gerade deshalb, weil sie eine Frau war. Aber mit dieser Yalasa hätte er sich nicht einmal eingelassen, wenn er nicht fest an seine Evy gebunden gewesen wäre.
    Er sah wieder nach draußen. Sie flogen zu hoch, als daß er eine Chance gehabt hätte, hinauszuspringen und das heil zu überstehen. Er wußte auch nicht, wie schnell sie wirklich flogen und wie weit sie sich bereits von der Stelle entfernt hatten, an der sie von einer Welt in die andere übergewechselt waren.
    »Es gibt kein Weltentor, Rogier. Ich verfüge über andere Möglichkeiten. Und - schau. Dort ist mein Palast…«
    Was Rogier sah, war eine verfallene, düstere Ruine, die mit einem Palast keine Ähnlichkeit besaß. Aber diese Ruine, war bewohnt. Fackelschein drang aus Fensteröffnungen hervor, und vor einem großen, halb geöffneten Portal standen reglos zwei Wächter.
    Ungeheuer!
    Ungeheuer mit kantigen, länglichen Schädeln und Zähnen, die wie die eines Elefanten aus dem Oberkiefer hervortraten…
    Da begriff Rogier, daß diese rothaarige Frau die Herrin der Monstren sein mußte, und daß es nicht nur eines von dieser fast

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