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0433 - Zum Sterben einen Stellvertreter

0433 - Zum Sterben einen Stellvertreter

Titel: 0433 - Zum Sterben einen Stellvertreter Kostenlos Bücher Online Lesen
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FBI-Distriktgebäude war und es für ratsamer hielt, mit der Lady und dem Trainer nicht noch einmal zusammenzutreffen. Ich bat ihn gleichzeitig, mir die Adresse von Alice Paine und von diesem Trainer zu besorgen.
    Als ich die Fifth Avenue nach Norden gondelte, standen die Zeitungsverkäufer an den Ecken und priesen ihre Extrablätter an:
    »Geheimnisvoller Niederschlag im Ring — Rätsel um Lion Brecket.«
    Ich hielt an und kaufte eine Sonderausgabe der Sportzeitung, legte sie auf den Beifahrersitz und gondelte zur 69. Ost, wo unser Gebäude lag.
    In meinem Office brannte noch Licht. Ich war erstaunt, als ich Phil am Schreibtisch sitzen sah. Mein Freund ließ die Beine herunterbaumeln und rauchte eine Zigarette. Es war bestimmt die zehnte innerhalb kürzester Zeit. Denn man konnte keine zwei Yard weit sehen. Ein künstlicher Nebel hüllte ihn ein.
    »Hallo, Phil«, sagte ich, »machst du eine private Aalräucherei auf?«
    »Hast verdammt lange nichts von dir hören lassen«, knurrte er, »gibt ’ne Menge Arbeit, und du aalst dich in einer Boxveranstaltung.«
    »Wenn ich das gewußt hätte, wäre ich allerdings auch nicht hineingegangen«, entgegnete ich.
    »Wer hat den Neger erschossen?« überraschte mich Phil.
    »Erstens ist Brecket kein Neger und zweitens, woher weißt du es bereits? Ich kann mir nicht vorstellen, daß du vor der Mattscheibe gehockt hast.«
    Phil berichtete ausführlich über den Anruf des Unbekannten und das seltsame Ende des Gesprächs. Ich legte den Zettel auf den Tisch und informierte ihn über die Ereignisse im Madison Square Garden.
    Als ich fertig war, fragte Phil: »Kennst du Roger Hellman?«
    Ich dachte einen Augenblick nach. Dann hatte ich es. Langsam arbeitete mein Gehirn wieder im gewohnten Tempo. Die Hitze hatte nachgelassen.
    »Ja, Roger Hellman, diese Miniaturausgabe von Mann«, sagte ich, »Tellerwäscher.«
    »Nichts gegen Tellerwäscher, das ist die Anfangsstufe einer ieden Millionärslaufbahn«, entgegnete Phil.
    »Millionär ist er nicht geworden«, sagte ich. »Er absolvierte einen Fernkurs für Detektive, wenn ich nicht irre, und bekam das Patent. Moment, ich habe Rogers Adresse in meinem Notizbuch stehen.«
    Ich blätterte und fand seine Telefonnummer.
    »Der Junge hat uns schon eine Menge Tips verkauft«, sagte ich, »den letzten vor gut vierzehn Tagen. Danach hat er mich angerufen und gefragt, ob nicht irgendwas an dicker Belohnung ausgeschrieben wäre. Er hätte gute Kontakte zur Außenhandelsabteilung.«
    »Moment, das verstehe ich nicht«, wandte Phil ein, »was soll das heißen, Außenhandelsabteilung?«
    »Eine Antwort hat er mir nicht gegeben. Aber ich nehme an, daß er sich in Kreise eingeschlichen hat, die fleißig über die Grenze schmuggeln — in beiden Richtungen.«
    »Fährt Hellman einen zitronengelben Wagen?«
    »Ja, ein uraltes Modell«, bemerkte ich, »direkt auffallend.«
    »Dieses auffallende Modell ist ihm zum Verhängnis geworden, Jerry. Die Gangster haben ihn verfolgt, auf einem einsamen Parkplatz am Westside Drive niedergeknallt und die Karre mit Benzin übergossen. Nur dem Zufall ist es zu verdanken, daß wir so schnell die Autonummer und den Besitzer herausgefunden haben. Dabei ist auch eine weibliche Person ums Leben gekommen. Es war allerdings nicht Hellmans Frau.«
    Phil erzählte mir die Story von Corporal Beltrist und gab mir die Eindrücke wieder, die er am Tatort gewonnen hatte. Es bestand also kein Zweifel, es war Hellmans Wagen.
    Mein Freund ließ sich von der Zentrale mit dem Police Headquarter verbinden und verlangte das Nachtlabor. Es dauerte einige Minuten, bis Phil auf dem richtigen Apparat gelandet war. Am anderen Ende sprach eine laute Stimme. Ich konnte iedes Wort verstehen, obgleich ich drei Yard vom Hörer entfernt war. »Der Tote ist Roger Hellman, geboren am 16. August 1933 in Halifax, Illinois.«
    »Woher beziehen Sie Ihre Weisheit?«
    »Aus der Identitätskarte und dem Ausweis für Privatdetektive.«
    »Ich denke, der Wagen ist vollständig ausgebrannt?«
    »Ja, natürlich. Aber dieser Hellman hat offenbar an alles gedacht. Er hatte seine Ausweispapiere in eine Asbesthülle gesteckt, die er in der Brieftasche trug. Die Lederbrieftasche ist verkohlt. Aber die Asbesthülle nicht«
    Mein Freund bedankte sich und legte den Hörer auf die Gabel.
    Wir setzten uns in unsere Besuchersessel, schalteten den neuen Tischventilator an und starrten zur Decke. Jeder hing seinen Gedanken nach. Plötzlich sagte Phil:
    »Der Zettel mit der

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