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0433 - Zum Sterben einen Stellvertreter

0433 - Zum Sterben einen Stellvertreter

Titel: 0433 - Zum Sterben einen Stellvertreter Kostenlos Bücher Online Lesen
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Warnung muß von meinem Anrufer stammen. Der Boxer hat sich genau so verhalten, wie er cs vorausgesehen hat. Das Schreiben enthält eine Reihe von eigentümlichen Fehlern. Auch der Aussprache des Mannes deutet darauf hin, daß er die amerikanische Sprache nicht vollständig beherrscht.«
    »Ja, genau. Wir brauchen nur den Mann aufzustöbern und werden von ihm den Tip bekommen, wo der Mörder zu finden ist. Das ist die natürlichste Sache der Welt. Aber wie sollen wir ihn finden? Außerdem deuten die Geräusche, die du geschildert hast, darauf hin, daß der Anrufer nicht selbst den Hörer auf die Gabel gelegt hat.«
    »Du meinst, daß er…?«
    »Wir können uns zumindest den letzten Rest des Gesprächs noch einmal anhören.« Phil drückte eine Tonbandtaste, spulte zurück und drückte noch einmal.
    Der Schluß der Unterhaltung klang recht ungewöhnlich. Entweder hatte der Mann einen Asthmaanfall gehabt oder jemand mußte ihn gewürgt und auf diese Weise das Gespräch beendet haben.
    »Der Anrufer war in die Mordpläne eingeweiht«, folgerte Phil halblaut, »gleichzeitig lebte er in Angst vor den Mördern.«
    »Rufen wir den Chef an«, sagte ich. »Er ist auf der Kingson-Party«, meinte Phil. »Da sollten wir ihn kaum stören.«
    »Ich könnte mir vorstellen, daß er solche Neuigkeiten lieber von uns als aus der Boulevardkresse erfährt.«
    Nach wenigen Sekunden hatten wir den Hausmeister der Villa Kingson an der Strippe, und nach einer Minute hörten wir die Stimme unseres Chefs.
    »Hallo, Jerry, wo drückt der Schuh?« fragte er.
    Ich schilderte ihm zuerst den Mord im Sport-Center und dann die Story mit Hellman. Unser Chef hörte geduldig zu und stellte einige Zwischenfragen.
    Er schien aus einer schalldichten Kabine zu sprechen, weil er sich Zeit nahm und mit gewöhnlicher Lautstärke fragte: »Leider kann ich die Party nicht unbemerkt verlassen. Es wimmelt hier von Zeitungsreportern, die mich nicht aus den Augen lassen. Denn die Burschen wissen genau, wenn ich hier verschwinde, liegt etwas in der Luft. Deshalb muß ich bis zum Ende aushalten. Das wird immerhin zwei, halb drei. Sie brauchen nicht auf mich zu warten. Hinterlassen Sie lediglich, wo Sie sich gerade aufhalten. Spätestens treffen wir uns morgen um halb elf in meinem Office.«
    Halb elf war außergewöhnlich spät für unseren Chef, der ieden Morgen um halb sieben in seinem Büro ist. Befremdet legte ich den Hörer auf die Gabel. Maß Mr. High den beiden Fällen nicht zu viel Bedeutung zu?
    Plötzlich war ich gereizt. Ich fürchtete, irgendwas im Falle Lion Brecket zu versäumen oder versäumt zu haben. Es war nicht einfach, aus zwölftausend Menschen den Mörder herauszufinden. Wir hatten nicht einmal ein Motiv. Gewiß, es konnte ein fanatischer Anhänger von Rocky Robero gewesen sein. Er hatte Brecket erschossen, um seinem Idol die Schmach einer Niederlage zu ersparen. Vor den Ausfällen der Verrückten war man nie sicher. Aber diese Erklärung befriedigte mich nicht.
    Brecket war mit einer einzigen, sehr genau gezielten Kugel getroffen worden. Der Mörder mußte kaltblütig und sehr überlegt gehandelt haben. Er hatte die Begeisterungsstürme ausgenutzt, denn im Lärm ging der Knall des Schusses unter.
    »Uns bleibt nur eine Möglichkeit, an den Mörder heranzukommen«, sagte ich, »wir müssen Lion Breckets Umgebung genau durchleuchten. Zu diesem Zweck schlage ich vor, daß du dich dieser Miß Paine annimmst. Sie wird über deinen Besuch sehr erfreut sein.«
    Phil protestierte. Aber ich erinnerte ihn daran, daß Alice Paine mich nicht als FBI-Agenten kannte.
    »Und du, welchen Job hast du dir in dieser Angelegenheit wieder ausgesucht?« fragte mich mein Freund.
    »Ich werde einmal die Firma unter die Lupe nehmen, bei der Lion Brecket oder besser gesagt, Ben Gripson gearbeitet hat.«
    »Und in der Angelegenheit Hellman überlassen wir die Fahndungsarbeit der City Police und den Kollegen vom Land?«
    »Ich wüßte im Moment nicht, was wir da unternehmen könnten«, antwortete ich. Im gleichen Augenblick schlug das Telefon auf meinem Schreibtisch an. Unser Girl aus der Zentrale war in der Leitung:
    »Hallo, Mr. Cotton«, flötete sie, »gut daß Sie noch im Hause sind. Ein Mr. Wilston wünscht Sie dringend zu sprechen. Darf ich durchstellen?«
    Ich brummte meine Zustimmung in den Hörer und meldete mich. Mr. Wilston war äußerst nervös.
    »Können Sie Alice nicht für eine Nacht festnehmen?« fragte er.
    »Wie kommen Sie darauf?« fragte

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