0434 - Das Erbe des Ertrusers
hinüber und lächelte zaghaft.
„Hallo ...!" sagte der Parapsi-Mechaniker leise. „Wie geht es Ihnen?"
„Gut, danke!" flüsterte Corello. Er blickte sich verwundert um.
„Wo bin ich? Ich muss weit - weit weg gewesen sein." Er erschauerte.
„Sie sind bei Freunden, Mr. Corello", erklärte Kiner Thwaites.
„Wir mussten Sie behandeln, da Sie schwer krank waren."
„Schwer krank ...? Ja, ich muss sehr krank gewesen sein. Da war..." Er furchte die Stirn, als dächte er angestrengt nach. „Ich weiß nicht mehr, was war..."
Sein Blick trübte sich wieder.
„Schnell! In den Schrein!" befahl Thwaites den Medorobotern. „Er muss in eine vertraute Umgebung kommen. Legt ihm seine Spezialkombination an!"
„Die Spezialkombination?" fragte Lord Zwiebus. „Ist das nicht zu gefährlich?"
„Dieses Risiko müssen wir eingehen. Bei der ersten Ausbildung einer Angriffsabsicht greifen sowieso die Roboter ein."
Der Neandertaler wandte sich um und musterte die Kampfroboter, die noch wie am ersten Tag an den Wänden standen und unverwandt den Supermutanten anstarrten. Ihre rötlich schimmernden Augenzellen und Spezialantennen bewegten sich, als Ribald Corello von zwei Medorobotern aufgehoben und zum Schrein getragen wurde. Dort wartete bereits der dritte Roboter mit der goldfarbenen atmungsaktiven Kombination, die wie ein Strampelanzug auch die Füße umschloss. Behutsam wurde Corellos Riesenschädel gestützt, während man ihm die Kombination überstreifte. Der Zellaktivator wurde offen über dem Brustteil getragen, da er wegen Ribald Corellos kindlichem Körperbau unter der Kleidung zu stark aufgetragen hätte.
Nachdem das Kleidungsstück am Halsbund verschlossen worden war, betteten zwei Medo-Roboter den Mutanten behutsam auf die weiche moosartige Substanz, die als Polster diente und in verschiedenen Farben leuchtete. Die Farbe Grün überwog jedoch, sie sollte einen beruhigenden Einfluss auf Corello ausüben. Der Supermutant ließ die Prozedur widerstandslos über sich ergehen.
Er war wieder eingeschlafen.
„Was meinen Sie, Professor", fragte Zwiebus. „Ob das Offensivprogramm ebenfalls ausgelöscht ist?"
„Ich hoffe es", erwiderte der Parapsi-Mechaniker. „Nachdem wir die Embryo-Blockade beseitigt hatten, verlief eigentlich alles glatt.
Das Offensivprogramm kann höchstens noch als Fragment vorhanden sein. Diesen Rest werden wir bei der nächsten Sitzung eliminieren."
Er wandte sich um, als Major Patulli Lokoshan eintrat. Der Kamashite trug wieder seinen Erbgott Lullog unter dem Arm.
„Nun ...?" fragte Kiner Thwaites. „Haben Sie mit dem Großadministrator gesprochen?"
Lokoshan stellte Lullog vorsichtig ab und nickte.
„Er ist mit der INTERSOLAR unterwegs nach hierher. Ich erreichte ihn in der Nähe von Jupiter. Der Solare Gerichtshof hat Ribald Corello wegen erwiesener Unzurechnungsfähigkeit freigesprochen."
Thwaites und Zwiebus atmeten auf.
„Sein unrechtmäßig erworbenes Vermögen wird selbstverständlich konfisziert", fuhr Lokoshan fort. „Es soll sich um mehr als neuntausend Milliarden Solar handeln."
„Und wie geht der Bau des neuen Nullzeit-Deformators voran?"
fragte Lord Zwiebus.
„Nun, es treten immer wieder Schwierigkeiten ..."
Er unterbrach sich und zuckte ebenso wie Zwiebus und Thwaites zusammen.
Ribald Corello hatte einen gellenden Schrei ausgestoßen. Jetzt warf er die Ärmchen hoch. Seine grünen Augen irrlichterten wieder einmal.
„Vater!" schrie er. „Vater! Vater! Das grüne Licht! Oh ...!"
Wimmernd und kreischend barg er den Kopf in seinem Polster.
Ein konvulsivisches Zucken durchlief seinen Körper: „Die Mutanten - schnell!" rief Kiner Thwaites. Lord Zwiebus war mit drei Sprüngen vor der Tür, riss sie auf, wobei er mit der rechten Schulter donnernd dagegen rannte, und jagte davon. Kurz darauf flimmerte die Luft, und der Mausbiber rematerialisierte. Ihm folgten Tschubai und Lloyd. Der Neandertaler näherte sich ebenfalls wieder. Gucky und Fellmer Lloyd konzentrierten sich.
Nach einigen Minuten gaben sie auf.
„Grauenhaft", flüsterte Lloyd. „Corellos Gedanken bestehen nur aus panischer Furcht vor einem grünen Licht. Ob er die Behandlungsstrahlung meint?"
Der Parapsi-Mechaniker war bleich geworden.
„Das kann nicht sein", sagte er verstört. „Die Behandlung kann ihm nicht geschadet haben."
Ribald Corello lachte schrill.
„Ich werde es euch zeigen!" schrie er. „Verflucht, verwünscht, verdammt seid ihr! - Hilfe, jetzt ist es wieder da!"
Mit
Weitere Kostenlose Bücher