Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

Titel: 0434 - Der letzte Coup der Höllenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
sagte ich zum Abschied und kletterte in meinen Renner. Ich sah noch, wie Phil auf einen Ford Thunderbird zumarschierte, den ihm O’Connor zur Verfügung gestellt hatte, dann trennten sich unsere Wege. Durch die Innenstadt suchte ich den Weg in Richtung Lambertville.
    Die Ufer des Delaware waren dicht mit Hochwald bewachsen. Es war ein ideales Jagd- und Fischgelände, an dem sich viele Leute niedergelassen hatten, die das nötige Kleingeld für diesen Sport aufbrachten. Allerdings führte keine einheitliche Verbindungsstraße am Ufer entlang. Von der in einiger Entfernung vorbeiführenden Hauptstraße zweigten mehr oder weniger erkennbare Feldwege ab zu den einzelnen Hütten.
    Den Plan hatte ich noch genau im Kopf. Ich fand die richtige Abzweigung mühelos und wand mich durch enge Kurven und über Schlaglöcher hindurch Richtung Ufer. Der Weg schien lange nicht benutzt worden zu sein und war stellenweise kaum zu finden, so dicht wucherten Büsche und Disteln zu beiden Seiten.
    Der Lack bekam ein paar Kratzer, aber das hielt mich nicht von meinem Vorhaben ab. Ich hatte etwa neun Meilen zurückzulegen und beobachtete scharf den Tachometer, um nicht zu weit zu fahren. Die letzten dreihundert Yard wollte ich zu Fuß gehen.
    Als ich einen passenden Einschnitt fand, stoppte ich den Wagen. Die Schlüssel zog ich sicherheitshalber ab, dann holte ich meine Smith and Wesson aus dem Handschuhfach. Als mein Blick auf das kleine Taschenmesser fiel, das meistens im Handschuhfach lag, steckte ich es, einer Eingebung folgend, in den rechten Socken.
    Der Jaguar war nicht zu sehen, da ich ihn hinter zwei dichten Dornenbüschen abgestellt hatte. Ich ging noch etwas tiefer in den Mischwald und schlug dann die ursprüngliche Richtung wieder ein. Das Unterholz war hier drinnen wegen Lichtmangels nicht sehr dicht, so daß ich gut vorwärtskam. Ich hatte etwa zwanzig Minuten zu gehen und wurde immer vorsichtiger, als die Zeit fast herum war. Jetzt sah ich auch schon, daß der Wald sich lichtete. In wenigen Minuten mußte ich das Flußufer des Delaware erreicht haben, der hier fast eine viertel Meile breit war.
    Ich kam mir vor wie ein Indianer auf dem Kriegspfad, als ich mich im Schatten von ein paar stattlichen Ahornbäumen ganz hervorwagte. Keine Menschenseele war zu sehen, dafür entdeckte ich zu meiner Linken die gesuchte Hütte. Sie befand sich etwa fünfzig Schritt abseits, dicht am Wald stehend, und schien verschlossen zu sein. Ich zog mich wieder zurück und schlich mich von hinten heran. Es dauerte nicht lange und ich hatte die massive Holzwand dicht vor der Nase. Ein Fensterladen, der nach hinten führte, war verrammelt. Sorgfältig tastete ich den Boden ab, um nicht über irgendeinen Klingeldraht zu stolpern, als ich mich auf Tuchfühlung näherte. Es passierte nichts, und ich legte ein Ohr an die Holzwand. Kein Geräusch drang zu mir durch. Ich wartete gut drei Minuten, dann umrundete ich langsam das Bauwerk. Die Pistole hatte ich in der Hand, allerdings noch gesichert. Links von mir mündete der Feldweg aus dem Wald, auf dem auch ich gekommen war. Als ich gebückt ein paar Schritte näher huschte, bestätigte sich plötzlich mein erster Verdacht. In dem weichen Waldboden waren deutlich Reifenabdrücke zu erkennen, die ganz frisch waren. Bis zur Schattengrenze waren sie weich wie Sandkuchen, da wo die Sonne sie ausgetrocknet hatte, waren sie von den älteren nicht mehr zu unterscheiden.
    Der Wagen selber war weg. Er mußte vor noch nicht langer Zeit hiergewesen sein, um kurz darauf zurückzufahren. Also hatte man der Hütte einen Besuch abgestattet. Vielleicht um etwas zu verstecken?
    Meine Neugier wurde um so größer. Trotzdem hatte ich das Gefühl, nicht allein zu sein. Es war nicht lokalisierbar, ich spürte nur ein Kribbeln unter der Haut. Nach allen Seiten sichernd, kam ich dem vorderen Eingang näher und versuchte, die ganze Gegend gleichzeitig im Auge zu behalten. Nichts rührte sich, nur ein Bussard zog gleichmütig seine Kreise hoch oben.
    Ich sah den mächtigen Querbalken an der Seite lehnen. Das Vorhängeschloß war offen und blinkte frisch geölt, die Fensterläden waren jedoch vorgelegt. Da sich nichts rührte, klopfte ich kurz mit dem Kolben und stellte mich sofort an die Seite. Es kam keine Antwort, und ich probierte es noch einmal, diesmal heftiger. Gleich darauf legte ich das Ohr an die Tür.
    Das Wimmern war eindeutig. Es konnte nur aus dem Innern der Hütte kommen. Leises Stöhnen, wie von einem geknebelten

Weitere Kostenlose Bücher