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0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

Titel: 0434 - Der letzte Coup der Höllenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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und gefesselten Menschen. Meine Sinne gaben Vollalarm, und ich riß die Tür auf, ohne lange zu überlegen. Sie gab sofort nach und gab den Blick in das Innere frei. Nur durch die Tür fiel ein schmaler Lichtschein in das spärlich möblierte Zimmer. Ich hatte jetzt keine Zeit mehr für die Einrichtung, mein Blick heftete sich wie magisch angezogen auf die Gestalt am anderen Ende des Raumes.
    Mit Stricken an einen Stuhl gebunden saß dort Birgit, einen weißen Lappen über dem Mund. Rufen konnte sie nicht, aber stöhnen. Ich warf einen kurzen Blick über die Schulter, sah, daß der Rücken frei war und eilte zu ihr. Ihre angstvollen Augen waren weit aufgerissen, sahen mich kurz an und schwenkten dann seitlich ab. Als ich den Wink kapierte, war es bereits zu spät.
    Einen Schritt noch entfernt von ihr, änderte ich im Laufen die Richtung und warf mich nach rechts, den Arm mit der Waffe hochreißend. Im selben Augenblick flog einer der Holzstühle auf mich zu, dem ich nicht mehr ganz ausweichen konnte. Ich sah das dunkle Etwas, machte den Arm mit der Waffe steif und reckte ihn dem Wurfgeschoß ontgegen, um nicht eines der Stuhlbeine ins Gesicht zu bekommen. Ich l'ing zwar die Wucht ab, doch schlug mir das schwere Holzmöbel sofort die Pistole aus der Hand. Beide polterten zu Boden, und ich saß hilflos wie ein Kaninchen im Schlangenbau da. Der mattglänzende Lauf, der sich jetzt in mein Gesichtsfeld schob, gehörte eindeutig zu einer Maschinenpistole, gegen deren eindrucksvolle Drohung ich machtlos war.
    Noch wußte ich nicht, wer dahinter stand, doch der Knöchel am Zeigefinger trat weiß hervor, so fest umklammerte der Mann die Waffe. Ich wagte mich nicht zu rühren, da ich das Gefühl hatte, er wartete nur auf eine verdächtige Bewegung, um aus mir ein Sieb zu machen. Fast eine Minute starrten wir uns an, wobei ich gegen das grelle Licht draußen blinzeln mußte, ohne viel zu sehen.
    Als die halbe Ewigkeit vorbei war, bellte eine heisere Stimme los, die ich am ersten Laut erkannte. Der Mann triefte vor Haß und konnte kaum noch vernünftig reden. Er befahl mir aufzustehen und die Hände senkrecht nach oben zu strecken. Ich gehorchte und drehte mich mit dem Gesicht zur Wand. Unwillkürlich zog ich den Kopf etwas ein und spannte die Rückenmuskeln. Nicht zu früh, um den herben J3toß mit dem Lauf zu mildern.
    »Du verfluchter Bulle hast zum letztenmal die Sonne aufgehen sehen«, flüsterte die vor Wut entstellte Stimme hinter mir. »Das garantiere ich dir.«
    »Okay, und du wirst heute nacht noch hinter Gittern sitzen und auf die Todeszelle warten«, sagte ich möglichst gleichmütig. Dabei verlagerte ich das Gewicht auf den linken Fuß. Noch spürte ich den Druck der Waffe und hatte damit die Chance, auf dem Absatz herumzuwirbeln und ihm die Maschinenpistole aus der Hand zu schlagen.
    Der Mann, mit dem ich schon in Birgits Zimmer gekämpft und der das Mädchen entführt hatte, grunzte kurz auf, doch ich ließ ihn nicht erst zu Wort kommen. Wie ein Eisläufer bei der Pirouette drehte ich mich um die eigene Achse und drückte die Mündung zur Seite. Er riß den Abzugshebel durch, und die Kugeln drangen splitternd ins Holz. Ich hatte mich absichtlich nach links herumgedreht, so daß die Kugeln nicht das Mädchen gefährden konnten, das schräg rechts saß.
    Bevor er die Waffe schwenken konnte, hattg ich die Finger ineinanderverschränkt und ließ beide Hände senkrecht auf seinen Schädel knallen. Er ging in die Knie und ließ sich seitlich fallen. Mit einem gewaltigen Fußtritt schlug ich ihm die Waffe aus seiner Hand und stürzte mich auf ihn. Ich war entschlossen, ihn diesmal zur Strecke zu bringen und ließ mich auch durch seinen tierischen Haß nicht abbringen, der seine Kräfte zu verdoppeln schien. Obwohl er verletzt war, kämpfte er wie ein heißhungriger Tiger. . Blind und haßerfüllt schlug er wahllos zu. Ich deckte ab, so gut es ging, und wartete auf seine nächste Blöße. Eine Hand konnte ich unter mein Knie zwingen, mit der anderen suchte er nach der Pistole, die noch halb unter dem Stuhl lag.
    Kaum hatte er den Kolben in der Hand, versetzte ich ihm einen Schlag an die Halsschlagader, die dem Kampf ein Ende setzte. Er gurgelte kurz und verdrehte die Augen. Dann verließ ihn das Bewußtsein und ich konnte schweratmend aufstehen. Als erstes fesselte ich dem Gangster die Hände mit seinem Ledergürtel und zog den Knoten mit aller Kraft an. Die Pistole steckte ich ein, das Maschinengewehr im Kleinformat

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