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0434 - Die Mörderspinne

0434 - Die Mörderspinne

Titel: 0434 - Die Mörderspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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glaubt…«
    »Der KGB hat es zu glauben. Schließlich sind wir die Experten, wir müssen’s ja wissen. Und es gibt niemanden sonst, der es überprüfen könnte.«
    »Mit Ausnahme Ihres Wunderknaben aus Frankreich…«
    »… der zwar auch schon mal für uns und zwangsläufig mit für den KGB tätig geworden ist, letzteres aber nur sehr zähneknirschend schluckte, und der wird sich hüten, einem Geheimdienst, ganz gleich welcher Nation, wichtige Daten zuzuspielen und Menschen zu einer Art Waffe machen zu lassen… nein, da können Sie unbesorgt sein. Zamorra macht unser Spiel mit.«
    »Und wenn uns trotzdem einer dahinter kommt, dürfen wir unsere Sachen packen und werden unter Umständen sogar wegen Sabotage angeklagt…«
    Saranow lächelte.
    »Bis das soweit ist, wird noch eine Menge Wasser den Ob hinunter ins Polarmeer fließen«, sagte er. »Gut, machen wir erst einmal Schluß. Fahren Sie nachher mit mir hinaus nach Nowosibirsk zum Flughafen, unseren Besuch abholen?«
    »Ungern…«
    »Auch gut«, sagte Saranow. Er sah, wie sein Assistent zur Tür ging und sie öffnete, um in den Korridor hinaus zu treten.
    Er prallte zurück und schmetterte die Tür wieder ins Schloß.
    Überrascht sprang Saranow auf und sah ihn verwundert an. »Was ist denn nun los?«
    Langsam wandte Dembowsky sich um. »Rufen Sie die Polizei an«, sagte er blaß und leise. »Wir haben eine Beobachtung, aber diesmal brandaktuell und nicht von gestern abend…«
    »Die Spinne?« entfuhr es Saranow. »Wie kommt die denn hierher?« Er eilte zur Tür, um sich das Insekt anzusehen. Er dachte, es würde über den Korridorboden huschen, um sich irgendwo zu verstecken - wie auch immer es hierher gekommen war.
    Deshalb richtete er sein Augenmerk nach unten, trat durch den Türrahmen und hing im Netz fest.
    ***
    Die klebrigen Fäden hafteten sofort in seinem Gesicht. Seine Ausweichbewegung kam zu spät. Das Netz hielt ihn und federte nach.
    Mit einem heftigen Ruck befreite er sich und schrie auf. Es schmerzte teuflisch, als Netz und Haut sich voneinander lösten. Im ersten Moment befürchtete Saranow, daß seine Gesichtshaut an den Fäden hängenblieb, aber als er dann sein Gesicht vorsichtig betastete, fühlte er kein Blut. Er war also nicht verletzt.
    Er wandte sich Dembowsky zu. »Wie - wie sehe ich aus?«
    »So scheußlich wie immer, Genosse Professor. Und die paar Fäden, die Ihnen noch im Gesicht hängen, machen Sie auch nicht schöner…«
    Es war ein Versuch des Assistenten, seinen Schrecken und den Ekel zu überspielen. Dembowsky war noch blasser geworden als vorhin. Langsam schien sein Gesicht eine dezent grünliche Tönung anzunehmen. Er sah zwischen Saranow und dem zerstörten Netz im Türrahmen hin und her. Es war im oberen Drittel der Türöffnung aufgespannt worden.
    Und da kauerte auch die Spinne!
    Sie mußte neben dem Rahmen an der Wand gehangen haben und kam jetzt mit zögernden Bewegungen langsam heran, tastete das zerstörte Netz ab. Unwillkürlich wichen die beiden Männer zurück. Sie waren nicht gerade feige - aber diese Riesenspinne war ihnen unheimlich.
    Der Nachrichtensprecher im Radio hatte gewaltig untertrieben, was die Größe des Ungeheuers anging - sofern es sich um dieselbe Spinne handelte, nach der gesucht wurde. Die hier war fast fußballgroß…
    Und sie mußte ihr Netz mit einem geradezu aberwitzigen Tempo gesponnen haben. Denn das Gebäude war doch nicht leer; alle paar Minuten bewegten sich Menschen über diesen Korridor! Denen hätte die Riesenspinne doch auffallen müssen!
    Aber wie es aussah, waren Saranow und Dembowsky die ersten, die Netz und Spinne bemerkt hatten.
    »Schlagen Sie das verdammte Biest doch tot«, keuchte Dembowsky. Er wich bis zum Schreibtisch zurück.
    Saranow dachte an das Tempo, das Spinnen entwickelten. Wenn die hier so schnell wie groß war, konnte sie innerhalb einer, höchstens zweier Sekunden bei den beiden Männern sein. Hoffentlich sah sie sie zu groß an, um als Beute zu dienen…
    Saranow schüttelte den Kopf. Er dachte gar nicht daran, zuzuschlagen. Weder mit den bloßen Fäusten noch mit einem Gegenstand. Wenn die Chitinhaut des Spinnenkörpers dabei platzte und der gelbe Brei herausquoll - njet, da konnte er sich doch etwas Angenehmeres vorstellen.
    Er wich ebenfalls an den Schreibtisch zurück und griff zum Telefon. Er begann, den Polizeiruf zu wählen.
    In diesem Moment verschwand die Spinne von einer Sekunde zur anderen völlig.
    Nur das beschädigte Netz mit seinen dicken

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