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0434 - Die Mörderspinne

0434 - Die Mörderspinne

Titel: 0434 - Die Mörderspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Fäden blieb im Türrahmen zurück…
    ***
    Marina stöhnte auf, als abermals die Riesenspinne vor ihr erschien. Diesmal kugelte sie sich nicht ein, sondern sie bewegte sich unverzüglich auf Marina zu!
    Quer über den Fußboden!
    Marina schrie auf und sprang auf den Sessel, dann auf die Tischplatte. Sie starrte die Spinne an, die so furchtbar unwirklich groß und ekelhaft war und die jetzt zögernd verharrte. Sie bewegte sich ruckhaft und starrte mit ihren sieben schwarzen Augen um sich, gerade so, als suche sie nach Marina.
    Marina schluckte. Sie wünschte sich das Biest wieder weg.
    Es verschwand augenblicklich.
    Marina stöhnte auf und kletterte vom Tisch herunter. Ganz vorsichtig, als könne die Spinne noch irgendwo lauern. Aber das Untier war fort.
    Einen dritten Versuch, die kleine Spinne von gestern abend wieder herbeizuholen, riskierte Marina nicht. Sie war sicher, daß dieser Versuch abermals das riesige Ungetüm erscheinen lassen würde.
    Aber wie war das möglich?
    Daß sie ein bestimmtes Objekt mehrfach herbeiholen konnte, war ihr jetzt absolut klar. Daran gab es keine Zweifel, nach den Versuchen mit der Spinne und der Wodkaflasche. Nur paßte nicht ins Bild, daß sie nicht dieses riesige achtbeinige Biest herbeigewünscht hatte, sondern die kleine Spinne. Warum war die nicht gekommen?
    Das verstand sie nicht.
    Aber vielleicht fanden Saranow und Fedor Martinowitsch eine Lösung. Sie würden eine verflixt harte Nuß zu knacken bekommen. Und das bei Fedors Abneigung gegenüber Spinnen…
    Marina griff zum Telefon, um Saranows Büro anzurufen.
    Die Radiodurchsage mit dem Hinweis auf die große Spinne hatte sie nicht gehört…
    ***
    »Allmählich wird die Sache interessant«, murmelte Saranow, als er auflegte. Er sah seinen Assistenten an. »Marina hat auf eigene Faust experimentiert.« Er schilderte die Versuche, die Marina ohne Aufsicht und Kontrolle einfach so durchgeführt hatte. »Und dann hatte sie zweimal hintereinander dieses Spinnenbiest bei sich in der Wohnung…«
    Er saß wieder hinter seinem Schreibtisch und betastete sein Gesicht. Vorsichtig versuchte er Reste der Fäden zu lösen. Mit der Zeit ging es besser; der Klebstoff schien einzutrocknen und an Kraft zu verlieren. Aber wo die Fäden gehaftet hatten, gab es nach wie vor Hautrötungen, wie Dembowsky versicherte. Saranows Gesicht glich dem Abbild eines Spinnennetzes.
    Dembowsky lehnte am Fenster. Er schüttelte nur den Kopf.
    »Es ist zum Mäusemelken«, murmelte Saranow. »Wir wissen jetzt, wie wir diese Spinne kriegen können. Marina braucht sie bloß zu sich zu holen. Käfig drüber, und schon haben wir sie und können herausfinden, weshalb sie so immens groß ist. Bloß in dem Moment wissen noch viel mehr Leute als wir drei, also Sie, Marina und ich, daß sie weit mehr kann als in unseren Berichten steht! Dann läßt es sich nicht mehr verheimlichen. Und das Mädchen wird nach Abschluß der Untersuchungen vom Geheimdienst verpflichtet werden und bekommt keine ruhige Stunde mehr im Leben… und der KGB hat eine Superwaffe, mit der man Regierungen stürzen kann… besonders eigene…«
    Es gab noch zu viele Ewiggestrige im Staatsapparat, die nur darauf warteten, den Präsidenten aus dem Sattel heben zu können. Oder mit der Hilfe von Marinas Fähigkeiten weitere Aufstände zu schüren… oder was es sonst noch für Möglichkeiten gab.
    Es sah gar nicht gut aus.
    »Wenn wir aber zulassen, daß diese Spinne weiter frei herumkrabbelt und Netze baut, kann das recht gefährlich werden. Sie könnte einen Menschen beißen… haben Sie die Mandibeln gesehen, Genosse Professor? Wenn das Insekt damit zupackt, schneidet es glatt einen Finger oder eine ganze Hand vom Gelenk ab… wenn nicht noch Schlimmeres.«
    »Malen Sie den Teufel nicht an die Wand, Fedor Martinowitsch«, murmelte Saranow. »Sobald die Polizei und die Experten von der biologischen Fakultät hier waren und die Reste des Netzes entfernt haben, gehen wir zu Marina. Das heißt - Sie gehen zu ihr, und ich fahre nach Nowosibirsk hinüber, um Zamorra vom Flughafen abzuholen. Bis ich da bin, dürfte auch seine Maschine gelandet sein.«
    »Und wenn die Spinne in Ihrem Wagen auftaucht, wie gestern abend bei dem Taxifahrer, von dem Sie erzählten?«
    Saranow zuckte mit den Schultern.
    »Ich nehme Insektenspray mit«, sagte er trocken.
    ***
    Der Flug war relativ schnell und reibungslos verlaufen. Wenn Akademgorodok Wissenschaftler anforderte, ging es meistens reibungslos. Niemand hatte ihnen

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