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0434 - Die Rache der Menschengeier

0434 - Die Rache der Menschengeier

Titel: 0434 - Die Rache der Menschengeier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hielten sie sich verdammt gut versteckt.
    Ich trat auf die Tür zu. Sie hing schief in den Angeln. Der Wind fuhr in den Raum. Er spielte dort mit umherliegenden Gegenständen. Ich hörte das typische Geräusch, das entstand, als eine Flasche von einer Seite auf die andere rollte und schließlich stillag. Auf der Schwelle blieb ich stehen. Die Hand nahe der Beretta, aber ich sah nur das Chaos.
    Hier schienen die Vandalen gewütet zu haben. Einige Tische waren umgefallen.
    Sie lagen ebenso am Boden wie die Stühle. Auch hinter der Theke sah es nicht besser aus. Zerbrochene Flaschen, Splitter und ausgelaufener Alkohol. Aber kein Blut.
    Ich blickte mich sehr genau um, fand diese Spuren nicht, aber ich sah einige Federn, die auf dem Boden klebten. Sie waren sehr lang.
    Sicherlich gehörten sie den dämonischen Geiern.
    Entweder hatten sich diese Vögel den Mann geholt, oder ihm war die Flucht gelungen. So gut die letzte Möglichkeit auch sein mochte, ich wollte nicht so recht daran glauben.
    Die Gaststätte war tatsächlich wie das Cockpit eines Flugzeugs eingerichtet. Da paßten die Sessel, die Tische, alles war so funktionell, nur den Besitzer sah ich nicht.
    Auch nicht auf dem Hof, den ich erreichte, als ich durch einen schmalen Gang ging.
    Aber ich hatte Spuren gesehen. Federn, Abdrücke und auch Blut. Diese Tropfen nahe der Treppe.
    In einem fremden Haus fühlt man sich irgendwie Unwohl. Mir erging es ebenso. Ich freute mich nicht gerade über diesen Auftrag, denn bisher hatte ich keinen der Vögel entdecken können.
    Wo steckten sie?
    Oben schaute ich nach. Eine zerbrochene Scheibe entdeckte ich im Schlafzimmer. Dort mußte jemand gekämpft haben, was die Spuren auf dem Bett anging.
    Der Schlafraum führte ebenfalls zum Hof hinaus. Dahinter lag das Gelände des Flughafens. Der Maschendrahtzaun bewegte sich dort, wo er nicht so straff gespannt war, im Wind.
    Die Maschinen standen still. Es war auch kein Pilot da, der hätte starten wollen.
    Als ich das Zimmer wieder verließ, über die Treppe nach unten ging und das Lokal betrat, hörte ich das Geräusch eines anfahrenden Wagens.
    Jemand kam.
    Ein Kunde?
    Ich stellte mich neben das zerstörte Fenster und schaute auf einen Volvo-Kombi, der sich dem Haus näherte. Wer ihn lenkte, war wegen der getönten Scheiben nicht zu erkennen.
    Das Auto fuhr vor dem Haus vor. Ich zog mich noch weiter zurück und war gespannt, wer da kam.
    Die typischen Laute erreichten meine Ohren. Jemand stieg aus, die Wagentür wurde wieder zugeworfen - Schritte.
    Sie näherten sich auf direktem Weg dem Eingang. Erst normal, dann zögernder, plötzlich stoppten sie.
    Der Schrittfolge nach zu urteilen, mußte ich es mit einer Frau zu tun haben.
    Schon hörte ich ihre Stimme. »Was ist denn hier geschehen?«
    Ich verhielt mich still.
    »Mein Gott, das ist grauenhaft. Piers!« Jetzt klang die Stimme schriller, als nach dem Mann gerufen wurde. »Piers, mein Gott, so gib doch Antwort!«
    Sie wartete, rief noch einmal, dann kam sie mit zögernden Schritten auf die Eingangstür zu. Ihr Schatten zeichnete sich bereits ab. Sie trat über die Schwelle, schaute nach vorn und nicht zur Seite, so daß sie mich nicht sehen konnte. Zudem stand ich im Schatten, aber ich konnte sie beobachten.
    Die Frau war über 30. Ihre wilde Haarpracht war zu einer Mähne gewachsen. Sie trug einen dunkelgrünen Mantel aus Nappaleder, der verdammt nicht billig war.
    Erschrecken und Angst zeichneten ihre Züge, und das Blut wich allmählich aus dem Gesicht. Vorsichtig trat sie näher. Die Lippen zuckten. Sie blieb wieder stehen und fuhr mit beiden Armen durch das Haar, während sie abermals den Namen Piers flüsterte.
    Ich machte mich bemerkbar. Sehr vorsichtig sprach ich sie an, damit sie keinen unnötigen Schock bekam. »Madam, bitte, erschrecken Sie nicht. Ich bin hier.«
    Sie schrie trotzdem. Kurz und schrill, die Arme sanken nach unten, sie trat einen Schritt zurück und sah mich jetzt, als ich meine Deckung verlassen hatte.
    Ich nickte ihr zu.
    »Wer… wer sind Sie? Was haben Sie mit Piers gemacht, verflucht?«
    »Mein Name ist Sinclair. Ich bin Polizist.«
    Sie brauchte einige Sekunden, um die Nachricht zu fassen. »Polizist?« echote sie.
    »Scotland Yard.« Ich zeigte ihr meinen Ausweis.
    Zwar schaute die Frau ihn sich an, ich war jedoch davon überzeugt, daß sie ihn nicht einmal las. Dafür blickte sie mir ins Gesicht. »Was haben Sie mit Piers gemacht?«
    »Nichts, Madam.«
    »Und das Chaos hier?«
    »Tut mir leid.

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