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0434 - Die Rache der Menschengeier

0434 - Die Rache der Menschengeier

Titel: 0434 - Die Rache der Menschengeier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Auch mich berührten sie, die Feuchtigkeit legte sich auf mein Gesicht, das sehr bald trocken wurde.
    Ich ging zum Strand. Die Stelle, wo ich das Boot und den Proviant versteckt hatte, fand ich auf Anhieb.
    Beides war noch vorhanden.
    Mit einem Unterschied allerdings. Das Schlauchboot bestand nur mehr aus Fetzen. Wie zum Hohn glänzte der Außenborder im warmen Sonnenlicht…
    ***
    In der folgenden Nacht zerstörten sie mir den Wasserkanister, den zweiten konnte ich in Sicherheit bringen, auch einige Lebensmittel und das Funkgerät.
    Allmählich näherte sich mein Nervenkostüm der Zerreißprobe. Diese Gegner, die ich noch immer nicht zu Gesicht bekommen hatte, wollten mich nervlich aufreiben.
    Das konnten sie auch schaffen, wenn sie lange genug warteten. Den Tag hatte ich einigermaßen gut überstanden. Doch die Hitze war grausam gewesen.
    Sie laugte einen Menschen aus. Die Sonne knallte erbarmungslos, sie heizte die Insel auf, trocknete sie aus, die Felsen strahlten die Wärme zudem noch ab, und in der Mittagszeit hatte ich das Gefühl, die Hitze atmen zu können.
    Ich suchte möglichst kühlere Stellen, baute mir selbst aus den Decken einen Schatten, lagerte dort und wurde hin und wieder vom grellen Gelächter oder von dumpfem Geschrei aufgeschreckt.
    Wenn ich meine Deckung verließ, sah ich keinen dieser verflixten Monstren oder Bestien.
    Wieder kam eine Nacht mit ihrer Kühle. Zunächst empfand ich sie als angenehm, später fror ich wie ein Schneider. So nahm ich mir für den folgenden Tag vor, die Insel zu durchsuchen, mochte da kommen, was wollte. Wartete ich noch länger, wurde ich immer schwächer.
    Die Sonnenbrille klebte vor meinen Augen. Auf dem Kopf trug ich eine Mütze, sonst wäre mir der Schädel verbrannt. Die Wasserflasche schleppte ich ebenso mit wie das Funkgerät.
    Noch befand ich mich in einem guten Zustand, das aber änderte sich, je mehr der Tag fortschritt und je höher die Sonne am Himmel stieg. Sie hatte sich ausgerechnet mich als ihren Feind ausgesucht, denn sie brannte erbarmungslos.
    Manchmal hatte ich den Eindruck, als wäre sie flüssig. Meine Bewegungen schliefen zwar nicht ein, aber bei längeren Strecken, die zudem anstiegen, wurde ich immer schwächer.
    Sand und Felsen.
    Mal von dem einen mehr, dann von dem anderen: Sie wechselten sich ab auf diesem wie tot wirkenden Eiland. Manchmal sah ich auch einen Baum. Er wuchs zwischen Sand und Felsen hoch und sah so ähnlich aus wie die Knochen des Skeletts, das man mir auf den Kopf geschleudert hatte. Verbrannt, ohne Grün, ohne Rinde, grau und an einigen Stellen wie abgeschliffen.
    Nur ein Idiot konnte sich auf dieser Insel aufhalten. Ich war so einer, den sie in die Wüste geschickt hatten. Diesen Einsatz würde ich meinem Chef nicht vergessen. Sicherlich saß er jetzt in London mit den entsprechenden Typen in seinem Club zusammen, trank Tee, diskutierte über das Wetter, die Queen und was weiß ich nicht noch.
    Das brachte die Wut in mir hoch. Wenn ich stehenblieb und zurückschaute, sah ich meine Spur im Sand. Die Sonne stand jetzt so hoch, daß die Felsen und Krüppelbäume keinen Schatten mehr gaben. Immer öfter griff ich zur Wasserflasche, trank aber nur einen kleinen Schluck.
    Wenn ich weiterging, bewegte sich die Flüssigkeit in der Flasche. Das Gluckern und das Schleifen meiner Schritte waren die einzige Begleitmusik, die ich vernahm.
    Die Zunge hatte sich ebenfalls verändert. Sie war größer und dicker geworden. Manchmal kam sie nur wie ein weicher Stein vor, der den Mund ausfüllte.
    Ich lutschte an kleinen Kieseln, um Speichel zu produzieren. Im Anfang hatte das noch geklappt, später nicht mehr. Wo nichts mehr ist, kann auch nichts hinkommen.
    Und so lief ich weiter.
    Stunden vergingen.
    Die Hitze blieb.
    Ich fluchte über alles. Über die Sonne, die verdammte Insel, meinen Auftrag und natürlich über meine Gegner, die ich bisher noch nicht zu Gesicht bekommen hatte, und die mir nur dieses makabre Andenken schickten.
    Auf der gegenüberliegenden Seite der Insel sah es nicht anders aus, als an dem Platz, wo sich mein Lager befand. Ich wollte aber heute dorthin, wo ich einige Bäume gesehen hatte, die ziemlich dicht zusammenstanden, so daß sie schon ein kleines Gehölz bildeten.
    Vielleicht gab es dort Flüssigkeit, die ich so sehr benötigte. Um den Platz zu erreichen, mußte ich wieder eine mit Sand gefüllte Senke durchqueren.
    Meine Schritte wurden langsamer. Zudem sackte ich an einigen Stellen oft tiefer ein, als ich

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