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0435 - Das Hexentor

0435 - Das Hexentor

Titel: 0435 - Das Hexentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurechtkommen.« Bill war optimistisch. Er nahm Sheila in die Arme und spürte, daß sie sich schüttelte. »Ich kann das Bild nicht vergessen, von dem John und Jane berichtet haben. Sieben Hexen und die Schlinge. Ist das nicht zu viel?«
    »Eigentlich ja.«
    »Da kommen sie nicht gegen an. Und dann dieses verfluchte Hexentor, das es auch noch geben soll und von dem wir bisher nichts gesehen haben. Bill, ich werde hier nicht mehr sicher sein können. Wir haben das Haus mit Dämonenbannern versehen, und trotzdem komme ich mir vor wie in einer Falle.«
    »Aber die Hexen wollen nichts von uns.«
    »Bist du dir da ganz sicher?«
    »Ziemlich.«
    »Eben, nur ziemlich.« Sheila ging zur Tür.
    »Wo willst du hin?«
    »Nach unserem Sohn schauen. Er hat doch auch mitbekommen, daß etwas nicht stimmt. Vielleicht hat er Angst, dann will ich ihn wenigstens beruhigen.«
    »Ja, tu das.«
    Bill blieb allein zurück. Auch er war nervös. Aus einem Kästchen holte er eine Zigarette und zündete sie an einer Kerzenflamme an. Mit dem brennenden Glimmstengel in der Hand trat er an die Terrassentür, um nach draußen zu schauen.
    Durch seinen Kopf schössen allerlei Gedanken. Sie drehten sich im Prinzip um den Hexenzauber. Wie stark war er? Man konnte es nicht genau feststellen, weil er des öfteren unterschätzt wurde. Und Hexen waren gerade in den letzten Jahren so in Mode gekommen. Frauen aus der Mittelschicht schlossen sich zusammen. Oft Personen, die beruflich sehr hart arbeiten mußten, in der Kirche keine Alternative sahen und sich diesen heidnischen Bünden anschlossen, um dort die Beschwörungen und Rituale primitiver Religionen durchzuführen. Wenn Bill ehrlich war, mußte er zugeben, daß die Historie der Menschheit nicht nur Positives hinterlassen hatte. Es waren gerade die dunklen Schlünde und Abgründe der Vergangenheit, die den Menschen von heute so anzogen.
    Bill spürte den Wind nicht, während er in den Garten schaute. Er kannte jeden Fleck, aber in der Finsternis kam er ihm so unheimlich und verändert vor.
    Da schienen Büsche oder Bäume zu stehen, die normalerweise nicht dorthin gehörten. Alles war so anders geworden, so fremd, er konnte sich daran nicht gewöhnen.
    Bildete er es sich ein oder hatte ihn bereits der Zauber einer Hexenkraft erreicht?
    Sheila hatte das Zimmer ihres Sohnes betreten. Johnny schlief noch nicht. Nadine hockte neben seinem Bett. Sheila schaute in die gelblichen Augen, die trotz ihrer raubtierhaften Art nicht so kalt blickten, weil sie einen menchlichen Touch besaßen.
    »Es ist immer noch kein Strom da, Mummy!«
    »Ich weiß.«
    »Kommt der auch nicht zurück?«
    »Doch.«
    Johnny setzte sich auf. »Wann denn?«
    »Wenn du morgen aufwachst, ist alles wieder in Ordnung, mein Liebling.«
    »Schade, wäre doch toll, wenn ich mal so in die Schule gehen könnte. Angst habe ich auch nicht. Nadine bleibt bei mir. Wenn jemand kommt, wird sie mich beschützen. Bestimmt schläft sie wieder bei mir im Bett, Mummy.«
    »Das kann sein.« Sheila beugte sich über den Jungen, streichelte ihn und gab ihm einen Kuß. Auch Nadine wurde gekrault, bevor sie das Zimmer verließ.
    In Gedanken versunken, schritt sie über den Flur. Die Tür hatte sie nicht geschlossen. Es war ihr schwergefallen, ihrem Sohn Mut zuzusprechen, aber sie war erwachsen. Der Junge sollte von ihren Ängsten nichts merken.
    Sheila erreichte das Wohnzimmer. Die Kerzen brannten flackernd und schufen durch die sich bewegenden Flammen immer neue Muster auf dem Boden und den Möbeln.
    Nur sah sie ihren Mann nicht. »Bill?«
    Sheila bekam keine Antwort. Sie konnte sich nicht vorstellen, daß Bill von allein verschwunden war, ohne ihr Bescheid zu geben, aber die Terrassentür war nicht geschlossen. Bill hatte sicherlich den Garten betreten, um dort nachzuschauen.
    Auch sie ging hinaus.
    Den ersten Schritte, den zweiten, da hörte sie plötzlich das Ächzen, blieb stehen und schaute nach links.
    Sheila hatte das Gefühl, als würde ihr jemand das Herz aus dem Leibe reißen, so schrecklich war die Szene, die sie sah.
    Ihr Mann sollte getötet werden.
    Sheila schrie gellend auf!
    ***
    Und auch Jane schrie!
    Sie stand dicht am Gullyrand, hatte die beiden Hände zu spät gesehen und natürlich auch das Messer.
    Und das berührte sie.
    An der Wade spürte sie den Schnitt, als die Klinge den Strumpf durchtrennte und das Fleisch einstach. Das war der Moment, in dem Jane praktisch erwachte.
    Sie selbst trat mit dem anderen Fuß zu und hämmerte die

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