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0435 - Das Hexentor

0435 - Das Hexentor

Titel: 0435 - Das Hexentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weggebaut.
    Und keine Fußgänger.
    Wir waren die einzigen.
    Jane schüttelte sich plötzlich, als wäre sie von einem regelrechten Schauerschock erfaßt worden.
    »Was hast du?«
    »Wir sind näher dran.«
    »Tatsächlich? Wo?«
    Jane hob die Schultern. »Genaueres kann ich dir auch nicht sagen, John, aber ich spüre sie. Ich möchte bei mir wirklich nicht von einem Hexenblut sprechen, aber etwas ist zurückgeblieben, da reagiere ich wie ein Seismograph. Sie kommen auf uns zu. Sie müssen einfach das Haus verlassen haben.«
    »Und du weißt nicht, wo es sich befindet?«
    »Nein…« Die Antwort klang zögernd, denn Jane hatte bereits den rechten Arm gehoben und deutete schräg über die Straße hinweg. »Aus dieser Richtung ist mein Empfinden stärker.«
    »Dann gehen wir hin.«
    Jane bestätigte dies durch ein Nicken. Bevor wir die Straße überquerten, schauten wir nach rechts und links. Die Fahrbahn war leer.
    Und doch vernahm ich ein schabendes Geräusch. Ich drehte mich um, das war ein Fehler, denn so sah ich die Gefahr nicht. Dafür aber Jane.
    »John, da!« Sie stieß mich an, ich wirbelte herum und sah den Gullydeckel, der über den Boden schwebte, aber von keiner Hand gehalten wurde. Er hatte sich selbständig gemacht.
    Dann jagte er los. Wie ein schwerer Diskus fegte er auf uns zu, wir warfen uns beide zur Seite, und ich hörte, wie Jane einen Bannspruch schrie. Ein paar rauhe Worte nur, mehr konnte sie nicht tun. Ich schaffte es auch nicht rechtzeitig, das war zum Glück nicht nötig. Der Bannspruch zeigte Erfolg.
    Raketengleich stieg der Gullydeckel vor uns in die Höhe, als wollte er im Himmel verschwinden.
    Vor dem Erreichen der Wolkendecke zerplatzte er wie ein Stern und wart nicht mehr gesehen.
    Jane kniete auf der Straße, während ich aufstand. Sie beugte ihren Kopf erst nach vorn, dann warf sie ihn zurück, und ein mir fremd vorkommendes Lachen drang aus ihrer Kehle, das in der Finsternis verhallte.
    Noch immer kniend drehte sie den Kopf und schaute mich an, als ich neben ihr stehengeblieben war.
    »Geschafft, John Sinclair! Ich habe es tatsächlich geschafft! Hörst du? Geschafft!«
    »Ja, ich sah es.«
    »Sie haben alles versucht!« flüsterte sie. »In Alcatraz wollten sie mich hinrichten, sie hatten mich schon am Boden gehabt, aber sie schafften es nicht, mir alles aus meinem zweiten, schrecklichen Leben zu nehmen. Noch verfüge ich über Kräfte. Nicht zu stark, aber sie sollten reichen, um einen leichten Hexenzauber abzuwehren. Hörst du?«
    »Natürlich. Das finde ich auch gut. Nur - wie wird es sein, wenn du deinen ehemaligen Hexenschwestern direkt gegenüberstehst. Kannst du deine Kräfte dann auch einsetzen?«
    »Das weiß ich eben nicht.« Sie zog sich an meiner Hand hoch. »Jetzt geht es mir besser«, sagte sie und atmete auf. »Ein großer Teil des Drucks ist gewichen. Komm, wir werden sie finden.«
    »Augenblick noch«, sagte ich und zeigte auf den deckellosen Gully. »Er bedeutet eine Gefahr. Wie leicht kann man ihn in der Dunkelheit übersehen, wir…«
    »Ist das jetzt wichtig, John?«
    »Ja. Ich muß irgend etwas finden, das ich über das Loch legen kann. Warte hier.«
    Ich wollte mich auf einem der Grundstücke umsehen. Vielleicht fand ich Bretter oder eine Platte.
    Während ich den Gehsteig betrat, blieb Jane auf der Straße stehen und drückte ihr Haar zurück, das vom Wind erfaßt wurde. Auch sie wollte nicht länger still und stumm dastehen. Der letzte Erfolg hatte ihr Mut gegeben.
    Sie ging auf den deckellosen Gully zu, blieb direkt davor stehen, schaute hinein und sah den wallenden Dampf.
    Das war kein natürlicher, feuchter Nebel, etwas anderes mußte da unten lauern.
    Ich hörte Janes Ruf, als ich dabei war, eine Mauer zu überklettern.
    »John, bitte.«
    Ich sprang wieder zurück, betrat die Straße, wollte zu ihr hin und sah plötzlich die beiden Hände, die qualmumhüllt aus der Öffnung hervorstachen.
    Eine Hand hielt ein Messer. Und das erwischte Jane Collins!
    ***
    Die Conollys blieben allein zurück, und ihnen war nicht gerade wohl in ihrer Haut. Als Bill das Haus betrat, befand sich seine Frau noch im Wohnraum. Sie schaute ihn ängstlich an. Die Terrassentür hatten sie noch nicht geschlossen, nächtliche Kühle strömte in das Zimmer und ließ die Kerzenflammen flackern.
    »Sind die beiden weg?«
    »Ja.«
    »Hat John seinen Bumerang mitgenommen?«
    Bill schüttelte den Kopf. »Den hat er vergessen.«
    »Das ist schlecht.«
    »Na ja, er wird schon

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