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0435 - Mörder bitten nie um Gnade

0435 - Mörder bitten nie um Gnade

Titel: 0435 - Mörder bitten nie um Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
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eingeklemmt zwischen Steuer und Vordersitz. Er stöhnte vor Schmerzen. Der Mann in den Pantoffeln stand neben ihm und sah hilflos zu.
    Endlich hielten Polizei- und Krankenwagen mit quietschenden Bremsen. Cops stürzten aus den Fahrzeugen. Krankenträger liefen mit einer Bahre heran. Ein Arzt drängte sich an den schwer beschädigten Mustang.
    Es dauerte einige Zeit, bis sie den Schwerverletzten hinter dem Steuer hervorgeholt hatten. Sie schoben ihn auf der Bahre in den Krankenwagen, der sofort unter Sirenengeheul davonstob.
    Die Cops untersuchten die Fahrzeuge. Sie fragten nach Zeugen des Unfallvorgangs. Aber nur der Mann in Pantoffeln stand da.
    »Wie heißen Sie, Sir?« fragte der Sergeant- »Humber! Mir gehört die Villa.«
    »Mr. Humber, haben Sie niemanden gesehen, der zu diesem alten Chrysler gehört?«
    »Ich habe nur auf diesen Wagen hier geachtet.«
    »Hm«, brummte der Sergeant, »das ist nicht viel. Sie können jetzt gehen, Mr. Humber. Wenn wir Sie noch mal brauchen, werden wir Sie vorladen.«
    »In Ordnung, Sergeant. Ich stehe jederzeit zu Ihrer Verfügung. Gute Nacht!« Er wollte gehen. »Halt, da fällt mir noch etwas ein«, sagte Humber. »Ich habe da einen Mann beobachtet, der etwas Schweres wegschleppte.«
    »Wohin ist dieser Mann gegangen?« fragte der Sergeant.
    »Er ist in Richtung dieses Hauses gegangen. Das Haus gehört Mr. Hawthorne. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »Danke, Mr. Humber. Wir werden mal nachforschen. Vermutlich ein Fall von Fahrerflucht. Wissen Sie zufällig, ob dieser Chrysler Mr. Hawthorne gehört?«
    »Er gehört ihm nicht. Das weiß ich genau. Mr. Hawthorne fährt, glaube ich, einen Dodge.«
    »Was hat dieser Mann, den Sie beobachtet haben, weggeschleppt?«
    »Das konnte ich nicht erkennen. Es muß etwas sehr Schweres gewesen sein. Er hatte sehr viel Mühe damit. Ich habe ihn aber nur kurz gesehen, denn der Verletzte in dem Mustang fiel mir gleich auf. Ich bin dann sofort zurückgelaufen, um Sie zu benachrichtigen.«
    »Ich danke Ihnen, Mr. Humber. Wir wenden uns notfalls noch mal an Sie. Gute Nacht!«
    »Gute Nacht, Sergeant!«
    Humber schlurfte auf seinen Pantoffeln davon.
    Der Sergeant ging zu dem Bereitschaftswagen zurück. Einem Patrolman gab er Anweisung festzustellen, wem tier alte Chrysler gehöre.
    Der Sergeant sah zu, wie der Chrysler von einem Kranwagen von dem Mast der Laterne gezogen wurde. Glas splitterte. Blech kreischte. Der Wagen wurde mit der Vorderachse in den Kran gehievt und abtransportiert.
    Der Patrolman legte im Bereitschaftswagen den Hörer auf und sagte durchs Fenster:
    »Der Chrysler fuhr mit der Nummer NY 0003. Sie ist nicht mehr registriert. Der Wagen ist schon lange abgemeldet.«
    Der Sergeant pfiff durch die Zähne. »Da ist etwas faul«, sagte er. »Seit wann ist der Wagen abgemeldet?«
    »Seit über einem Jahr!«
    »Danke!« sagte der Sergeant. Er wandte sich ab und marschierte zu Mr. Hawthorns Haus hinüber. Er schellte mehrfach. Aber niemand öffnete ihm. Das Haus lag wie ausgestorben da. Okay, dachte der Sergeant, versuchen wir es morgen noch einmal. Er ging zurück.
    Inzwischen war auch der Mustang abtransportiert worden. Männer fegten die Straße von Splittern frei. Motoren brummten auf, und das Heulen verlor sich im Wind der Nacht.
    ***
    Tom Basset sackte unter das Fenster.
    Ich sah Schatten hinter den fliegenden Gardinen. Ich wollte hinüberspurten, aber ich wußte nicht, wo sich der Mann befand, der vorhin geschossen hatte. Trotzdem mußte ich hinüber. Ich sah sie kämpfen und wagte nicht zu schießen, denn es waren nur Schatten. Sie waren nicht zu unterscheiden. Sie vrikrallten sich ineinander, tauchten hinter der Brüstung auf, versanken wieder. Der Flügel des Fensters schlug herum, Glas klirrte. Das Stampfen auf dem hohlen Boden dröhnte bis zu mir herüber.
    Die Straße war schmal und finster. Das Licht der Laternen warf zappelnde Schatten auf den im Winde tanzenden Staub. Es war still. Nur die über das Pflaster fegenden Papierabfälle zischten, und ich hörte das Getrampel der drüben Kämpfenden.
    Ich versuchte die Deckung des Eingangs zu verlassen.
    Wieder peitschte ein Schuß auf. Der Kalk rieselte mir in den Nacken, Der Querschläger surrte mir um die Ohren.
    Ich sprang zurück, aber ich hatte das Mündungsfeuer entdeckt.
    Nur mein Smith and Wesson ragte über die Ecke des Eingangs hinaus. Ich zielte auf die Stelle, an der der Mann stehen mußte.
    Wieder peitschte ein Schuß durch die Stille des anbrechenden Tages. Meine

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