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0436 - Tanz auf dem Scheiterhaufen

0436 - Tanz auf dem Scheiterhaufen

Titel: 0436 - Tanz auf dem Scheiterhaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schwebte. Er holte sie dann aus der tiefsten Hölle. Suko war kein Kinoheld und mußte zugeben, daß er sich im Drehbuch wahrscheinlich anders verhalten hätte.
    So aber kamen die Vorwürfe.
    Er hätte sich schneller bewegen und nicht so viel Rücksicht auf die Umwelt nehmen müssen. Aber wer konnte das alles vorher wissen? Es zählte, daß Suko es überhaupt geschafft hatte und im Schatten des Burgtores stehengeblieben war.
    Diese Deckung war gut. Hier konnte er zuschauen und abwarten. Gleichzeitig aber auch darüber nachdenken, wie er weiterhin vorgehen sollte.
    Er sah alles. Die Hexen und die Häscher. Ihn interessierten besonders die Hexen mit ihren widerlichen Fratzen, den aufgestellten Haaren, die wie erstarrte Flammen wirkten, den flatternden Flügeln, und er spürte den Haß, den sie ausströmten.
    Alles Lebende wollten sie vernichten.
    Sie waren häßlich, widerlich, das Mädchen aber, das an dem Pfahl herab in die Flammen gerutscht war, hatte alles in sich vereinigt, was den Hexen fehlte.
    Diese Teufelsdienerinnen besaßen große Ähnlichkeit mit denen, die man von alten Holzstichen aus dem Mittelalter her kannte. Häßlich, borstig, widerlich.
    Schönheit sollte vergehen und ein Raub der Flammen werden.
    Sehr lange hatte der Schrei über den Burghof gezittert. Jetzt brach er ab.
    Tina war verschwunden. Suko kam es vor, als würden sich die Flammen jetzt, wo sie ein Opfer erhalten hatten, noch einmal kräftig aufbäumen, um dieses Opfer zu verschlingen.
    Das Holz knackte, es explodierte unter dem Druck des Körpers. Wie Geschosse spritzten glühende Teile in die Höhe. Auch die anderen Gefangenen hatten zusehen müssen, was mit dem Mädchen geschehen war. Ihre Reaktionen waren unterschiedlich. Es gab welche, die laut fluchten und schrieen, andere, die übrigen Frauen, waren zusammengesunken. Sie konnten den Anblick einfach nicht ertragen.
    Zum Tor hin schaute niemand. Weder die eine, noch die andere Seite interessierte sich für das Burgtor. Man erwartete keine Menschen mehr, auch keine Feinde.
    Diesen Umstand nutzte Suko aus.
    Er verließ seine Deckung, sah aber zu, daß er nicht in die tanzenden Schatten der Flammen geriet, als er sich vorsichtig weiter bewegte und einen Bogen schlug, um sich so dem Scheiterhaufen zu nähern. Für ihn stand an erster Stelle die Rettung der übrigen Menschen. Zuvor jedoch mußte er sie aus den Klauen der Häscher befreien.
    Suko war da relativ guten Mutes. Mit diesen Kunstmenschen hatte er seine Erfahrungen an der Hütte der alten Genoveva gesammelt. Seine Dämonenpeitsche besaß Kraft genug, um die Helfer der Hexen restlos zu zerstören.
    Waren die Häscher einmal vernichtet, würden auch die Hexen vorsichtig werden.
    Es kam alles anders.
    Bevor Suko angriff, schaute er noch einmal zu dem lodernden Feuer hin. Die Flammen sprangen auch weiterhin hoch, obwohl sie kaum neue Nahrung bekamen.
    Und er sah das Mädchen!
    Im ersten Moment glaubte Suko an eine Täuschung, sie war es aber nicht. Nach wie vor stand die Gefangene gefesselt in den sie umtosenden Flammen.
    Die Ketten hielten sie, das Feuer umwirbelte den Körper, der eigentlich längst hätte zu Asche zerfallen müssen. Aber sie stand da, von den Ketten gehalten und an den Pfahl gepreßt.
    Sie tat nichts.
    Auch Suko wunderte sich. Er war abgelenkt worden. Was in den Flammen passierte, wollte nicht in seinen Kopf. Er konnte das Mädchen nicht mehr als Opfer ansehen.
    Es wurde an den Pfahl gepreßt. Manchmal hatte Suko das Gefühl, als würde sich der Rücken durchbiegen. Das Gesicht war nur mehr ein Schatten, vor dem die Hitze waberte, die Hexen, die über dem Scheiterhaufen kreisten, schrieen plötzlich auf, bevor sie auseinanderstoben, als wäre ein Blitzstrahl in sie gefahren.
    Dabei kreischten sie wild und wirr auf. Sie jubelten, sie jaulten regelrecht, und das mußte auch einen Grund haben, den Suko sehr bald sah.
    Aus den Flammen erklang ein Schrei.
    Wieder hatte das Mädchen so geschrieen. Nur hörte sich dieser Schrei anders an. Nicht so ängstlich und verzweifelt, es war ein Laut des Triumphs, des Sieges!
    Er brandete aus den Flammen hervor, hallte über den alten Burghof, wurde auch von den Hexen gehört und von ihnen verstanden.
    Sie senkten sich dem Boden zu, bildeten einen Kreis, blieben dabei über dem Feuer und hielten sich an den Händen fest. Kaum hatten sie die Stellung eingenommen, als es geschah.
    Das Mädchen Tina bäumte sich auf, als es schrie. Aus dem weit geöffneten Mund drang der Laut des

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