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0437 - Das Monster im Keller

0437 - Das Monster im Keller

Titel: 0437 - Das Monster im Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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los.
    Sie kannte ihr Ziel…
    Aber sie wußte nichts davon…
    ***
    Nicole stoppte den 635 CSi unmittelbar vor dem Hauseingang. Zamorra stieg aus und blieb stehen.
    »Da ist etwas«, sagte er.
    Das Amulett warnte. Es hatte sich auf seiner Brust kaum merklich erwärmt. Zamorra versuchte, die Warnung zu konkretisieren.
    »Es sieht aus«, murmelte er, »als wäre das Ungeheuer immer noch da und jetzt nicht mehr nur im Keller aktiv…«
    »Kannst du was erkennen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nichts Konkretes. Ich spüre nur, daß es da ist. Es bewegt sich durch das Haus.«
    Unwillkürlich griff er nach dem Dhyarra-Kristall. Langsam näherte er sich der Haustür. Und wiederum spürte er, wie das Amulett sich auf rätselhafte Weise dagegen wehrte. Er glaubte, durch einen zähen Sumpf zu waten. Jede seiner Bewegungen wurde behindert.
    Nun gut, er kam auch mit dem Dhyarra-Kristall aus. Er warf Nicole das Amulett zu und aktivierte den Sternenstein. Er war aufs höchste konzentriert. Sollte er angegriffen werden, mußte er den Dhyarra innerhalb von Sekundenbruchteilen zum Einsatz zwingen. Dazu bedurfte es der konkreten, bildlichen Vorstellung in seiner Gedankenwelt, was zu geschehen hatte. Er mußte es quasi wie in einem Film vor seinem geistigen Auge ablaufen lassen. Aber es war ein Film, in dem er den gegnerischen Hauptdarsteller nicht kannte…
    Er wußte, daß er höllisch aufpassen mußte. Aber was blieb ihm anderes übrig?
    Langsam schloß er die Haustür auf.
    »Es zieht sich zurück«, rief Nicole ihm zu.
    »Komm her und versuche, dran zu bleiben«, sagte Zamorra.
    Er trat ein. Der erwartete Angriff blieb aus. Sollte das mörderische Ungeheuer, das Eisen fraß und Blut trank, seinerseits Furcht entwickelt haben? Zamorra schrieb es dem Dhyarra-Kristall zu. Vor dem mußte die Mordbestie einen Heidenrespekt bekommen haben. Kein Wunder, daß sie zurückwich.
    Nicole schloß rasch zu ihm auf; ein deutliches Zeichen, daß sich das unbekannte Ungeheuer relativ schnell bewegte bei seinem Rückzug. Aber wohin?
    »Es scheint abwärts zu gehen«, berichtete Nicole. »Zurück in den Keller. Ob es versucht hat, das Haus zu verlassen, und durch unser Kommen daran gehindert wurde? Oder ob es sich nur innerhalb des Hauses breit machen wollte? Wenn ja, wird es sich nicht so schnell die Flügel stutzen lassen - immerhin haben wir es im Keller auch nur immer zu kurzen Rückzügen gezwungen. Wenn es jetzt das gesamte Haus übernimmt…«
    Woher sollte sie ahnen, daß die Kontrolle des Ungeheuers bereits viel weiter reichte…
    Sie drangen rasch bis zur Kellertreppe vor. Das Unsichtbare, dessen Ausdehnungsgrenze nur an der Reaktion des Amuletts festzustellen war, zog sich mit gleichbleibendem Tempo weiter in die Tiefe zurück.
    »Ich bleibe am Ball«, sagte Nicole. »Willst du dich nach diesem Vertrag umschauen?«
    »Paß nur auf dich auf«, warnte Zamorra.
    »Keine Sorge - wo sich Merlins Stern hin wagt, besteht keine Gefahr mehr…«
    »Ich beeile mich«, sagte Zamorra. Er suchte, immer noch gespannte Konzentration, das Zimmer auf, in das Patrik einen schmalen Schreibtisch gestellt hatte. In diesem Schreibtisch bewahrte er laut Charlenes Behauptung die wichtigen Unterlagen auf, wie Versicherungspolicen und eben auch diesen Kaufvertrag.
    Zamorra stutzte. Eine der Schubladen war nicht ganz geschlossen.
    Er zog ein Taschentuch hervor, nahm es als Fingerschutz, um weder eigene Abdrücke zu hinterlassen noch fremde zu verwischen. Vorsichtig zog er die Lade ganz auf. Er sah ein paar Schnellhefter und Schutzhüllen, die den Eindruck machten, als habe sie jemand in aller Eile durch wühlt. Und ein eigenartiger Geruch ging davon aus.
    Zamorra fragte sich, wo er diesen Geruch schon einmal wahrgenommen hatte. Er kam ihm extrem bekannt vor, aber irgend etwas fehlte und behinderte seine Erinnerung.
    Er öffnete die anderen Schubladen. Deren Inhalt war geordnet. Hier hatte jemand also ganz gezielt zugegriffen. Und während Zamorra die Schnellhefter und Hüllen auf ihren Inhalt begutachtete, stellte er fest, daß der Hefter mit der Aufschrift ›Kaufverträge‹ leer war.
    Zamorra pfiff durch die Zähne.
    Jemand war ihn zuvorgekommen…
    ***
    Alain Rivel schüttelte den Kopf. Er parkte seinen Citroën außerhalb des Grundstückes und beeilte sich, zu Fuß in die unmittelbare Nähe des Hauses zu gelangen.
    Er war sicher, daß die Angelegenheit jetzt allmählich heiß wurde. Peltier hatte behauptet, Zamorra wisse mehr, als er sagen wolle, und er könne

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