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0437 - Serenas teuflische Horde

0437 - Serenas teuflische Horde

Titel: 0437 - Serenas teuflische Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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relativ lang geraten, der geschlossene Mund schmallippig und trotzdem gewölbt.
    Die Frau hatte ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen, dennoch kam sie mir bekannt vor.
    Nicht von der Beschreibung eines anderen Menschen etwa, so wie sie sahen die Statuen aus, die man im alten Griechenland errichtet und aufgestellt hatte.
    Damals und auch heute sprachen die Leute noch von einer klassischen Schönheit.
    Ich besaß einen anderen Geschmack und war davon überzeugt, die Sprecherin unter mir zu sehen.
    »Wie kannst du meine Ratschläge nicht befolgen?« erkundigte sie sich. »Weißt du nicht, in welch eine Gefahr du dich begibst?«
    »Vielleicht will ich das.«
    »Es wäre töricht von einem Menschen, so zu handeln. Die Gefahr kann tödlich sein.«
    »Wie deine Helfer?«
    »Ja, es sind die vier, die das Glück hatten, mir zu begegnen. So haben sie überlebt.«
    »Aber nicht als Menschen. Sie sehen zwar aus wie Menschen, nur sind sie es nicht!« hielt ich ihr entgegen. »Es sind Mörder, die keine Rücksicht kennen.«
    »So siehst du es, ich verfolge andere Pläne mit ihnen. Sie haben den Glanz der alten Zeit bekommen.«
    Ich schüttelte verwundert den Kopf. »Tut mir leid, aber ich verstehe es nicht.«
    Da lachte sie leise. »Welcher Mensch weiß schon vom Glanz der alten, vergessenen Zeit? Kaum jemand, aber er ist noch vorhanden. Meine Diener sind das beste Beispiel. Ich habe ihre Körper balsamiert, damit sie die Zeiten überdauern. Es ist eine geheimnisvolle Salbe, wie man sie heute nicht mehr kennt.«
    Ich hatte meinen Blick gesenkt. Erst jetzt fiel mir auf, daß sie ein dunkles Kästchen oder eine Schatulle zwischen ihren Händen hielt. Wahrscheinlich befand sich in ihm die Salbe, von der sie eben gesprochen hatte.
    »Woher hast du sie?«
    »Mitgebracht aus einer Zeit, aus der auch ich stamme. Von einem Kontinent, den ihr Menschen vergessen habt, obwohl er existierte…«
    »Atlantis!«
    Diesmal überrascht ich sie. »Du kennst ihn als einer der wenigen?«
    »Ja, ich hörte von ihm.« Zuviel wollte ich auch nicht verraten, sie mußte mit Informationen herausrücken. Mir gefiel dieses Zwiegespräch und gleichzeitig die Entwicklung des Falles. Daß er, der so einfach oder normal aussah, kurz vor einer so großen Wende stand, damit hätte ich nicht gerechnet.
    Gedanklich faßte ich zusammen. Diese Person stammte aus Atlantis und hatte etwas mitgebracht, daß es schon in der damaligen Zeit gab. Eine Salbe, die die Menschen über Jahre hinweg am Leben hielt. Vielleicht eine Lebenssalbe oder das Elixier, nach dem die Menschheit schon seit ihrem Bestehen gesucht hatte.
    Da taten sich ja unwahrscheinliche Perspektiven auf. Wer diese Salbe besaß, war Herr über Leben und Tod. Was würden Konzerne nicht alles hinlegen, um so etwas in ihren Panzerschränken verbergen zu können? Aber auch Gangster würden hinter der Salbe hersein, falls sich dies erst herumgesprochen hatte.
    Wahrscheinlich sah sie mir meine Gedanken an, denn die Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.
    Außerdem nahm sie die linke Hand weg, so daß ich direkt auf den kleinen schwarzen Kasten schauen konnte. Er besaß eine rechteckige Form und einen normalen Deckel, den man hochklappen mußte.
    Welch ein brisanter Inhalt!
    Aber war er nicht auch gefährlich? Hatte ein Mensch überhaupt das Recht, so etwas wie diese Salbe zu benutzen und in den Kreislauf der Schöpfung einzugreifen?
    Die Geburt, die Jugend, das Altern - es gehörte einfach dazu, und es war auch in meinen Augen ein gewaltiger Lernprozeß für die Menschheit, den man nicht durch solche und ähnliche Dinge unterbrechen sollte.
    »Wie lange werden sie leben?« fragte ich.
    »So lange, wie ich es für richtig halte«, erklärte sie mir.
    »Dann bestimmst du über ihr Sein und Nichtsein.«
    »So ist es.«
    »Und wer gibt dir das Recht?«
    »Ich habe es mir genommen. Mir wurde es von den alten Göttern gegeben, als ich noch in dem Land lebte, das so fruchtbar und herrlich war, doch der Katastrophe leider nicht mehr ausweichen konnte. Als der Tod schon nach ihnen griff, zeigte ich mich ihnen. Sie nahmen mich mit offenen Armen, denn ich versprach ihnen nicht nur das Leben, auch die Rache an den Personen, die sie hatten töten wollen. Es lebte nur noch eine. Sie werden den Auftrag jetzt erfüllt haben.«
    Ich nickte. »Das haben sie tatsächlich. Nur frage ich mich, weshalb du so lange gewartet hast.«
    »Ich mußte es. Leider unterliege auch ich gewissen Zwängen, denn auf dieser Welt existierte

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