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0437 - Serenas teuflische Horde

0437 - Serenas teuflische Horde

Titel: 0437 - Serenas teuflische Horde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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besitzen eine fahle, fast gelbe Haut, als wären sie bestrahlt worden.«
    »Lassen Sie das Wort bestrahlt. Ich kann es schon nicht mehr hören seit Tschernobyl.«
    »Verstehe, Sir.«
    »Werden Sie zurück in Ihre Wohnung fahren?«
    »Wenn, dann nur mit einem sehr schlechten Gewissen. Ich hoffe noch immer, daß mir die Zombies über den Weg laufen und ich mich in einer besseren Position befinde. Aber diese Hoffnung kann auch sehr trügerisch sein.«
    »Tun Sie, was Sie für richtig halten, John.«
    »Okay.«
    Ich nickte dem Polizisten zu und verließ den Raum. Die Familie stand noch immer beisammen. Nur die bewußtlose Frau hatte jemand auf ein Sofa gelegt.
    Sie war noch immer nicht zu sich gekommen. An der rechten Stirn wuchs eine Beule und nahm allmählich die Form eines Eis an.
    Es dauerte nicht mehr lange, bis die Kollegen der Mordkommission eintrafen. Mit ihnen konnte ich reden. Die Stones selbst sprachen nicht mit mir.
    Ich gab dem Chef einige Hinweise und Tips. Er nickte einige Male, notierte sich etwas und hatte nichts dagegen, daß ich ihn mit seiner Mannschaft allein ließ.
    Im Rover blieb ich sitzen, kurbelte die Scheibe nach unten und zündete mir eine Zigarette an. Den Rauch blies ich in die Dunkelheit. Es gibt immer Momente im Leben eines Menschen, wo man sich regelrecht beschissen fühlt. So erging es mir in dieser Nacht. Ich machte mir Vorwürfe, weil ich es nicht geschafft hatte, meinen Schützling zu retten. Dabei hätte ich es durchaus erreichen können, wenn ich bei ihm geblieben wäre.
    Es war vorbei, vergangen, zwei Tote blieben zurück. Jetzt konnte ich nur dafür sorgen, daß es nicht mehr wurden.
    Ich fuhr irgendwann los. Sehr langsam ließ ich den Rover anrollen. Noch immer vermißte ich meinen Bentley, aber bis ich das Geld zusammen hatte, um mir einen neuen Wagen zu kaufen, würde ich wohl längst pensioniert sein.
    Die Nacht war lau und trotzdem frisch. Auch nicht klar, denn hin und wieder trieben leichte Dunstschleier durch die langen, gelben Strahlen der Scheinwerfer.
    Vier Mörder waren unterwegs.
    Ich fragte mich, was sie noch vorhatten. Würden sie wieder dort zurückkehren, wo sie hergekommen waren?
    Natürlich, das war die Idee.
    Der Steinbruch. Er lag nicht weit entfernt. Da mußte ich hin. Vielleicht fand ich dort noch Spuren, die sich verwerten ließen..
    Dieser Gedanke gab mir Mut. An der nächsten Kreuzung fuhr ich nicht nach rechts, sondern entgegengesetzt. Mir wäre es lieb gewesen, wenn ich sie dort hätte stellen können…
    ***
    Zweimal verfuhr ich mich. Zudem konnte ich niemanden fragen. Um kurz vor Mitternacht hielt sich niemand mehr in dieser einsamen Gegend auf. Ich hatte mich noch selbst verpflastert. Dazu war eine Autoapotheke gut. Die Schmerzen konzentrierten sich mehr auf das Ohr und seine Umgebung, sie ließen sich aushalten.
    Mit diesem Kettenschläger hatte ich noch eine besondere Rechnung abzumachen.
    Die Nacht war einsam. Der Wagen fuhr über schmale Wege, die letzte Ortschaft lag schon seit zehn Minuten hinter mir. Auf dem Mond hätte es ebenso einsam sein können, aber ich befand mich in England und nicht auf irgendeinem fremden Planeten.
    Es standen noch alte Schilder auf krummen Pfählen da. Das Zuchthaus existierte ebenfalls nicht mehr. In den frühen sechziger Jahren hatte man es abgerissen und als Ruine hinterlassen. Häuser waren dort auch nicht mehr gebaut worden, und das Bergwerk lag ebenfalls still.
    Tote Hose, wie man so schön sagt. Nichts los in dieser Gegend. Ich war allein unterwegs und suchte den Steinbruch.
    Die Schilder hatte ich schon entdeckt, mehr aber nicht. Meistens ist es so, daß Steinbrüche gewaltige Krater bilden, in die auch Wege hineinführen.
    Hier hatte man vieles wieder zugeschüttet und rekultiviert. Das war von Vorteil, aber in meinem Fall empfand ich es auch nicht so gut. Schließlich entdeckte ich doch noch einige Hinweise. Große Senken, wo das Gelände eingesackt war, und bei eingeschaltetem Fernlicht glitten die langen Lichtarme über ein rostiges Gestell, das überhaupt nicht mehr in die Landschaft paßte, mich aber an einen Förderturm erinnerte oder zumindest an dessen Reste.
    Ich hatte das alte Bergwerk endlich gefunden. Parken konnte ich, wo ich wollte und fuhr den Weg auf einen mit Kies bestreuten Flecken. Als ich ausstieg, spürte ich auch die Einsamkeit. Die Nacht hielt mich mit ihren mächtigen Schwingen umschlungen. Es gab nirgendwo ein Licht, das durchschimmerte. Man konnte die Einsamkeit beinahe

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