Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0438 - Der Drachenturm

0438 - Der Drachenturm

Titel: 0438 - Der Drachenturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
den ahnungslosen La-Soor mit überschäumender Freude empfangen.
    »Hunger«, fauchten die Mädchen mit dem raubtierhaften Aussehen. »Hunger…«
    »Noch nicht«, entschied der Zauberer. »Wartet, bis ich es euch gestatte. Bis dahin bleibt ihr in Menschengestalt und vor allem friedlich, zurückhaltend und liebevoll.« Es klang abfällig. »Schließlich muß er sich auf euch konzentrieren, wenn er hierher zurückkommt, aber wenn ihr nicht so ausseht wie in seiner Vorstellung, finden die Blumen den richtigen Weg nicht…«
    Enttäuschte Zischlaute waren die Antwort, aber die sieben Raubtiermädchen gehorchten. Ihre Körper wurden in ihrem Aussehen wieder stabil. Jeden Moment mußte La-Soor aus dem Kreis der Blumen treten, um die Beute zu übergeben…
    ***
    Panik überkam Nicole. Das Amulett war fort - und der Kristall auch. Damit hatte dieser unverschämte Riese gleich beide magischen Superwaffen an sich gebracht und Zamorra und Nicole praktisch hilflos gemacht. Aber das war es nicht allein, was sie erschreckte. Der Dhyarra-Kristall war gefährlich! Wenn der Riese, der ihn gestohlen hatte, versuchte, den Sternenstein zu benutzen und besaß nicht die geistige Kapazität dazu, würde ihm der Kristall den Verstand ausbrennen. Er würde daran sterben oder zu einem lallenden Idioten werden. Es handelte sich zwar nur um einen Kristall 3. Ordnung bei einer Abstufung von 13, aber selbst ein Kristall 1. Ordnung war schon nicht von jedem magisch Begabten zu beherrschen.
    Nicole hatte Angst um die Gesundheit des Amulett- und Kristalldiebes!
    Immerhin hatte er sich nicht von der bösartigen Seite gezeigt. Er hätte die Chance gehabt, Nicole zu töten, und er hätte auch sicher die Möglichkeit gehabt, Zamorra vorhin nicht nur niederzuschlagen, sondern ihn umzubringen. Aber er hatte darauf verzichtet. Das machte ihn zwar nicht sympathisch, aber es zeigte, daß er kein dämonischer Mörder war.
    Nicole rief nach Zamorra, erhielt aber keine Antwort. Da versuchte sie das Amulett zu sich zu rufen. Aber diesmal kam es nicht.
    Entweder war es desaktiviert oder es war zu weit fort gebracht worden.
    Nicole glaubte an die zweite Möglichkeit. Die fehlende Reaktion des Amuletts deutete für sie darauf hin, daß es durch ein Weltentor gebracht worden war. Das würde auch das Auftauchen des Riesen erklären. Ein Weltentor in den Kellertiefen von Château Montagne - damit hatte niemand rechnen können. Aber das war eine Möglichkeit für einen Fremden, unbemerkt einzudringen…
    Sie nahm die Taschenlampe wieder auf, die ihrer Hand entglitten war, aber immer noch brannte, und ging dorthin zurück, wo Zamorra versucht hatte, dem kriechenden Riesen aufzulauern. Zamorra erhob sich gerade aus dem Staub. Verwirrt sah er Nicole an.
    »Wo ist er?« fragte er verdutzt und tastete nach seinem Amulett. »Verflixt - es ist schon wieder weg. Er hat mich auf dieselbe Weise erwischt wie vorhin…«
    »Bevor du es versuchst - das Amulett läßt sich nicht mehr rufen«, sagte Nicole. »Und den Dhyarra hat er auch. Ich konnte es nicht verhindern. Er kennt sich verdammt gut aus hier unten und war von einem Moment zum anderen ganz nah… und da hat er mich erwischt.«
    »Den Dhyarra auch?« stieß Zamorra hervor. »Das fehlt uns gerade noch… wir müssen hinter ihm her.«
    Nicole hielt ihn fest. »Er wird durch ein Weltentor gekrochen sein«, sagte sie. Sie erzählte von ihrer Vermutung. Und weil Zamorra gerade so schön gespannt zuhörte, berichtete sie auch davon, daß das Amulett den Riesen gegen den Dhyarra-Angriff geschützt hatte.
    »So war das also«, murmelte der Parapsychologe. »Verflixt… damit hätten wir rechnen müssen.«
    »Ich verstehe es nicht«, wandte Nicole ein.
    »Es ist doch logisch. Du hast mit Magie angegriffen. Und das Amulett erkennt magische Angriffe und reagiert darauf mit Verteidigung und Gegenangriff. Offenbar unterscheidet es dabei nicht zwischen rechtmäßigen und unrechtmäßigen Besitzern… immerhin hat damals auch Leonardo deMontagne es benutzen können…«
    Nicole schluckte. »Daran habe ich nicht mehr gedacht. Eigentlich hätte ich es rufen sollen, als ich sah, daß er es hatte. Aber es ging alles so unglaublich schnell, und ich dachte, der Kristall müsse den Riesen betäuben… statt dessen hat das Amulett die Dhyarra-Energie auf mich zurückgeworfen… und schlauer ist man immer erst hinterher.«
    »Hinterher - mit anderer Betonung«, sagte Zamorra. »Wir müssen hinter ihm her.«
    »Aber nicht unvorbereitet und

Weitere Kostenlose Bücher