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0438 - Der Drachenturm

0438 - Der Drachenturm

Titel: 0438 - Der Drachenturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ein Freund ermordet wurde.
    Er war sogar schon drauf und dran gewesen, das Schwert zu zerstören. Aber es gab einer unterschwellige Bedrohung, die immer noch nicht völlig beseitigt war - Amun-Re, der Diener des Krakenthrons von Atlantis. Der Schwarzzauberer war zur Zeit handlungsunfähig und im Ewigen Eis der Antarktis eingeschlossen. Aber es mochte der Tag kommen, da er sich aus der Kälte wieder befreite und erneut seinen düsteren Trieben nachging. Und dann wurde Gwaiyur wieder gebraucht. Neben Gwaiyur gab es noch die beiden Zauberschwerter Gorgrarrund Salonar, und nur alle drei Klingen zugleich in Amun-Res Körper gestoßen, vermochten den Unheimlichen zur Strecke zu bringen.
    Allein dafür mußte Gwaiyur erhalten bleiben. Denn bei jenem Kampf würde es auf der richtigen Seite stehen…
    Und jetzt sah es aus, als würde Zamorra nicht viel anderes übrig bleiben, als das Schwert widerwillig einzusetzen. Denn es mochte die einzige magische Waffe sein, die tatsächlich wirksam war…
    Denn der Ju-Ju-Stab wirkte nur auf echte Dämonen, nicht auf Hexer und Magier…
    Er fand die Rückenscheide mit dem breiten Gurt, streifte den über die Lederjacke und kehrte zu Nicole zurück, die bereits auf ihn wartete.
    »Raffael versucht Gryf und Teri zu informieren«, sagte Nicole. »Und wenn von denen keiner greifbar ist, soll er Ted Ewigk herbeibitten.«
    »Damit dem auch der Dhyarra-Kristall geklaut wird?« fragte Zamorra und hob die Brauen. »Na ja, erforschen wir mal unsere Unterwelt… vielleicht schaffen wir es ja allein.«
    Mit leichter Besorgnis registrierte Nicole das Schwert. »Du nimmst Gwaiyur?«
    »Ungern, aber besser als gar nichts«, sagte er. »Komm…«
    Und mit starken Taschenlampen ausgerüstet, traten sie abermals den Weg in die unbekannte Tiefe an.
    ***
    La-Soor betrat den gemütlich eingerichteten Raum, in den die Mädchen ihn geführt hatten. Bunt blühende Sträucher wucherten in dem Raum mit den eigenartig großen Fenstern, durch die die untergehende Abendsonne schien. Betörende Düfte benebelten ihm die Sinne. Er sah die sich aufreizend bewegenden, schönen Körper der nackten Mädchen, und doch konnten sie ihn kaum reizen. Sie verwirrten ihn nur. Dabei war er hübschen Mädchen eigentlich noch nie aus dem Weg gegangen, vor allem, wenn sie sich ihm so offenkundig anboten, und er konnte nicht ausschließen, daß es in all den Städten und Dörfern, die er in seiner Eigenschaft als Drachentöter besucht hatte, eine stattliche Anzahl kleiner La-Soors gab.
    Aber irgend etwas gefiel ihm hier nicht. War es eine innere Stimme, die ihn warnte?
    Zwischen duftenden Gräsern befand sich ein Teich mit kristallklarem Wasser, zu dem ihn die Mädchen leiteten. Sie lächelten ihn an, sie streichelten und küßten ihn, schmiegten sich im Gehen an ihn, und eines begann seinen Waffengürtel zu lösen. Der breite Ledergurt, eisenbeschlagen und mit den Scheiden für Schwert und Dolch besetzt sowie mit einigen kleinen Taschen auf der Innenseite, in denen er Goldstaub aufzubewahren pflegte oder auch andere nützliche Dinge, fiel ins Gras.
    »Hier brauchst du keine Waffen«, flüsterte das Mädchen.
    Ein anderes nahm ihm den Kilt ab, ehe er es verhindern konnte. Mit sanftem Nachdruck brachten sie ihn dazu, sich ins Gras zu setzen, sich auszustrecken. Sie streiften ihm auch die Fellstiefel mit den stabilen Ledersohlen ab. La-Soor seufzte.
    »Magst du keine Frauen?« flüsterte eine der Nackten etwas enttäuscht, weil er absolut nicht auf ihre verlangenden Bewegungen und Berührungen einging.
    »Es ist der falsche Ort und die falsche Zeit«, murmelte er. »Wer könnte sich schon im Haus eines Zauberers der Liebe hingeben?«
    »Wir«, hauchte eines der anderen Mädchen und knabberte an seiner Ohrmuschel. Er entzog ihr den Kopf, drehte ihr das Gesicht zu und - sah lange, spitze Zähne.
    Raubtierzähne!
    Und in den bernsteingelben Augen glühte es wie vor Stunden draußen im Nebel des Alptraumwaldes, als die Raubtiere La-Soor umschlichen!
    »Nein!« stieß er hervor und wollte aufspringen. Mochte Gonethos sagen, was er wollte, mochte Entspannung noch so notwendig sein, damit der Stärkungszauber wirken konnte -aber mit Geschöpfen, von denen er nicht sicher sein konnte, ob sie wirklich menschlich waren, wollte er sich lieber doch nicht einlassen! Mochten sie noch so verführerisch und willig sein…
    »Nein!« Und da kam er nicht dazu, aufzuspringen und vor ihnen zurückzuweichen, weil sie zu viert über ihm hockten und seine

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