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0438 - Der Drachenturm

0438 - Der Drachenturm

Titel: 0438 - Der Drachenturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Arme und Beine festhielten!
    Da schrie er auf, als sich spitze Zähne in seinen linken Oberarm gruben!
    Er schrie, als spitze Zähne nach seiner Kehle schnappten…
    ***
    Aus den drei Mädchen, die der Zauberer zurückgehalten hatte, war eine Mischform aus zweibeinigen Menschen und vierbeinigen Raubtieren geworden. Sie lauschten. Schreie erklangen.
    »Es ist ungerecht«, knurrte eine der alptraumhaften Gestalten. »Wir müssen weiter hungern.«
    Doch der dunkle Zauberer ging nicht darauf ein.
    Er wog das Amulett und den Dhyarra-Kristall in den Händen. »Merlin, Merlin«, flüsterte er. »Wenn du wüßtest, was ich aus deiner Wunderwaffe machen werde…«
    Mit dem Kristall jonglierte er. Es war nur ein kleiner. Zu kaum etwas nütze, verglichen mit den einstigen Fähigkeien des Zauberers. Und auch das, was von diesen Fähigkeiten heute noch vorhanden war, reichte aus, weitaus stärkere Dhyarras zu beherrschen. Ein Kristall achter oder neunter Ordnung würde Gonethos keine Schwierigkeiten bereiten können. Vielleicht beherrschte er sogar noch stärkere…
    Aber er hatte lange keine Dhyarras mehr gesehen. Er wußte es nicht. Die Sternensteine, einst von der DYNASTIE DER EWIGEN in das Universum gebracht, waren selten geworden in der letzten Zeit.
    Der Zauberer legte den Dhyarra beiseite und nahm wieder das Amulett zur Hand. »Ich werde dich mir untertan machen«, flüsterte er, und das kalte Leuchten in seinen Augen wurde stärker und grausamer. »Du wirst meine Waffe sein, mein trojanisches Pferd gegen Merlin… das Werkzeug meiner Rache…«
    Er lachte herrisch. »Merlin, hättest du es dir jemals träumen lassen, daß die Waffe, die mich einst böse verletzte, einmal dein Garaus werden würde? Oh, du kannst meine Worte nicht hören, und es ist gut so, daß du sie nicht hören kannst… so wird die Überraschung größer sein! Zamorra wird kommen, er wird versuchen, dich zurückzuholen, Medaillon der Macht… und dann wirst du verändert sein. Und er wird es nicht merken…«
    Nein, hauchte eine lautlose Stimme in seinem Kopf. Das kannst du nicht…
    Verblüfft richtete der Dunkle sich auf. »Wer - wer spricht da? Was war das?«
    »Wir hören nichts, mein Lord«, knurrte die verzerrte Stimme eines der Raubtiere.
    Der Dunkle, dessen Gesicht wieder zur starren Puppenmaske geworden war, schloß die kalten Augen.
    »Und doch war da etwas. Ich muß es herausfinden. Nichts geschieht in meinem Reich, von dem ich nichts weiß…«
    Nach den Schreien- aus dem kleinen Raum, in dem die Illusion eines Garten Edens geherrscht hatte, lauschte er nicht. Sie waren verstummt.
    ***
    Die Kriechspuren des Zauberers waren unübersehbar. Als sie sich überlagerten, wußten Zamorra und Nicole, daß sie sich auf dem richtigen Weg befanden. Hier war der Riese noch einmal zurückgekommen, um das Amulett wieder an sich zu bringen, nachdem Zamorra es gerufen hatte. Diese doppelte Spur war nun an Deutlichkeit nicht mehr zu übertreffen. Hier gab es auch keine grauweißen Vorhänge aus staubbedeckten Spinnennetzen mehr. Der Riese hatte sie bei seinem, den ganzen Gang ausfüllenden, Vorrücken zerstört, fortgewischt.
    Zamorra schmunzelte. »Nun hättest du dich doch nicht so dick vermummen müssen…«
    Nicole versetzte ihm einen leichten Rippenstoß. »Der Overall hat auch noch einen weiteren praktischen Sinn; er wärmt nämlich. Du trägst ja auch Jeans und Lederjacke… und bestimmt nicht, weil es hier zu warm wäre… je tiefer wir in den Berg vorstoßen, um so kühler wird es dann im Gegensatz zu draußen…«
    Zamorra seufzte. Er ging weiter. »Wo, zum Teufel, will Raffael dieses türkisfarbene Licht gesehen haben, von dem er sprach? Hier ist doch nichts…«
    Er hatte es kaum ausgesprochen, als er dann beim nächsten Schritt einen schwachen Lichtschein registrierte.
    Nicole sah es auch. »Da ist es… aber so weit wird Raffael doch nicht vorgestoßen sein, nachdem er die Geräusche hörte? Er müßte lebensmüde sein, und das kann ich mir gerade bei ihm nicht vorstellen. Raffael ist unsterblich. Er lebt vorwiegend deshalb weiter, weil er uns doch nicht allein lassen kann… dieses treue alte Seele…«
    Das Licht wurde intensiver.
    »Es ist, als wenn die Lichtquelle uns näher käme«, murmelte Zamorra. Er tastete zur Schulter, wo der Griff des Schwertes aus der Rückenscheide aufragte.
    Aber es erfolgte kein Anfriff. Das Licht wurde nur heller, begann den Gang auszufüllen und zeigte auch, daß der sich allmählich vergrößerte. Sowohl in

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