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0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

Titel: 0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern Kostenlos Bücher Online Lesen
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so viele Kinder gab, deren Eltern weit mehr Geld auf der Bank hatten als die Witwe eines Air Force-Piloten.
    »Heute abend soll ich das Geld übergeben«, sagte Delaine. Er preßte ihre Hände. »Vielleicht geht alles gut. Und dann… Ich habe jetzt zu tun. Die Kidnapper haben dreihunderttausend verlangt. Soviel Geld kriegt man nicht ohne weiteres…«
    »Sollten wir nicht lieber das FBI anrufen?«
    Lil Malone sagte es fast flehentlich. Roger Delaine überlegte einen Augenblick und schüttelte dann den Kopf.
    »Das ist mir zu riskant. Diese Kerle sind m'it allen Wassern gewaschen. Wenn sie das spitz kriegen, ist das Leben der Kinder keinen lumpigen Cent mehr wert. Denken Sie an das Lindberg-Baby!«
    Er ging hinaus, nachdem er noch einmal den allerdings vergeblichen Versuch gemacht hatte, sie zu trösten. Es mußte ihm mißlingen, schließlich war er jetzt selbst Getroffen.
    Er sprach mit Sid Becker, seinem Finanzdirektor. Er war ein vernünftiger Mann und stellte keine überflüssigen Fragen. Vielleicht erriet Sid, daß sein Chef erpreßt wurde, aber er ließ es sich nicht anmerken. Die Scheine, die noch die roten Banderolen der Bank trugen, wurden in eine Aktentasche gepackt. Er mußte eine zweite zu Hilfe nehmen und entschied sich schließlich für einen Matchsack, der aus unerfindlichen Gründen seit Wochen in seinem Büro herumlag. Als Delaine fertig war, zog er die Schnüre zusammen und stopfte das unförmige Ding in den Panzerschrank.
    Dann fuhr er Lil Malone nach Hause und riet ihr, ein paar Schlaftabletten zu nehmen. Lil konnte sich kaum noch rühren, apathisch und abgespannt ging sie die Treppe zu ihrer Wohnung herauf.
    Delaine warf noch einen letzten Blick auf die schlanke Gestalt, dann fuhr er abrupt ab.
    In seinem riesigen Arbeitszimmer, das er sich in seiner Villa eingerichtet hatte, wartete er auf den Anruf.
    Die Nurse und der Chauffeur hatten ihn schon am Eingang überfallen. Das Kindermädchen hatte rotgeweinte Augen, und der Chauffeur versicherte immer wieder, er habe sofort die Polizei angerufen.
    »Ist schon gut«, sagte Delaine. »Archie ist inzwischen bei Mrs. Malone aufgetaucht. Sie wissen, er hat eine Schwäche für die kleine Maggie. Ich habe ihm natürlich sofort gesagt, daß er so etwas nicht wieder tun darf! Er wird heute nacht bei Mrs. Malone schlafen.«
    Die Nurse, die sich schon entlassen gesehen hatte, war überglücklich, daß sich die Sache auf so einfache Art gelöst hatte. Nur der Chauffeur kratzte sich hinter den Ohren und fand die Angelegenheit immer noch komisch. Delaine ging zurück in sein Arbeitszimmer und ließ sich, wie jeden Abend, den Tee bringen. Er trank ihn zwar nicht, doch er wollte kein Aufsehen erregen.
    Er rief das zuständige Revier an und sagte, Archie wäre wieder zu Hause. Er entschuldigte sich für die unnötige Belästigung und versprach, dem Polizeiwaisenhaus hundert Dollar zu stiften. Sergeant O’Neil sagte, Mr. Delaine hätte keine Ursache, so großzügig zu sein und bedankte sich seinerseits. Damit war die Sache fürs erste erledigt.
    Die Köchin klopfte an die Tür und fragte, was Mr. Delaine heute abend zu speisen wünschte. Er schützte ein leichtes Unwohlsein vor und behauptete, er wäre mit einem Sandwich zufrieden. Als sie es brachte, stellte er den Teller einfach in den Schrank.
    Um halb neun schlug das Telefon an. Delaine hatte Field, dem Butler, gesagt, daß er den Anruf selbst entgegennehmen würde. Es war die gleiche Stimme wie vor einigen Stunden.
    »Mr. Delaine?«
    »Ja.«
    »Haben Sie alles bereit?«
    »Ja. Wann übergeben Sie mir meinen Jungen? Und das Mädchen?«
    »Wenn wir das Geld haben. Welches Mädchen meinen Sie?«
    »Die Tochter meiner Sekretärin natürlich, Maggie!«
    »Und wenn wir sie nicht haben?«
    »Scherzen Sie bitte nicht. Ich habe das Geld hier.«
    »Sie sind verdammt gut unterrichtet«, sagte die Stimme am anderen Ende. »Wem hat denn ihre Sekretärin noch davon erzählt?«
    »Niemandem außer mir. Die arme Frau wußte doch nicht, wo sie mit ihrem Schmerz hinsollte. Quälen Sie sie nicht länger!«
    Der Kidnapper ließ sich nicht auf eine solche Erörterung ein.
    »Sie nehmen das Geld und fahren mit Ihrem Wagen über die Washington Bridge nach New Jersey. Fahren Sie auf dem Palisades Interstate Highway nach Norden. Stoppen Sie, wenn wir Ihnen ein Zeichen geben!«
    »Und worin wird dieses Zeichen bestehen?«
    »Fragen Sie nicht soviel. Das werden Sie dann schon merken. Wie steht’s mit den Bullen?«
    »Wie abgemacht«,

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