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044 - Die Blutsauger von Tahiti

044 - Die Blutsauger von Tahiti

Titel: 044 - Die Blutsauger von Tahiti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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kam, auch nur einen einzigen
Hilfeschrei auszustoßen.
    Brutal wurde
sie herumgerissen. Mit der anderen, flossenähnlichen Hand griff das unheimliche
Wesen nach ihrem Armgelenk und riß das Kettchen ab. Wütend und mit ungeheurer
Kraft schleuderte die Gestalt es mitsamt dem Weltkugelanhänger, der die
Sendeanlage enthielt, gegen die Felswand. Es klirrte, und Funken knisterten
über das goldene Gehäuse. Eingedrückt klatschte die Kugel zu Boden.
    Wie von einer Titanenfaust herumgewirbelt, drehte Morna Ulbrandson
sich um ihre eigene Achse und entwand sich dem harten, brutalen Griff des
unheimlichen Wassermenschen.
    Ein Stoß vor
die Brust machte dem grauen, schuppigen Ungeheuer nichts aus. Es taumelte nur
leicht zurück. Doch Morna bekam Luft und begann zu rennen.
    Sekundenlang
holte sie einen Vorsprung heraus. Der Wassermensch stand da wie eine Salzsäule.
Sein breites Fischmaul öffnete und schloß sich. Aus seiner Kehle kam ein
dumpfes, krächzendes Knurren. Die grauen Hände mit den Flossen und den dichten
Schwimmhäuten stießen in die Luft. Der schwere Körper setzte sich in Bewegung.
Er war auf dem Land nicht so beweglich wie im Wasser. Der Koloß, fast
zweieinhalb Zentner schwer, knapp zwei Meter groß, stampfte hinter der Schwedin
her.
    Morna sah
sich in den ersten Sekunden nicht um. Sie hetzte durch das Gewirr der Gänge.
Sie kannte sich hier nicht aus, und es wurde ihr nicht bewußt, daß sie im Kreis
herumlief. Ihre Gedanken hämmerten im Stakkato.
    Die Bestie,
der Wassermensch, eine erfolgte Umwandlung? Wer war der Unglückliche, der seine
wahre Gestalt verloren hatte? Was hier zu sehen war, bewies, daß die Forscher,
die behaupteten, daß in naher Zukunft der Mensch jede Gestalt annehmen könnte,
sobald man seine Gen-Struktur entsprechend veränderte, keinem Traum und keiner
Phantasterei nachgingen ...
    Morna geriet
in eine Felshöhle, die mit Wasser überschwemmt war. Knöcheltief watete sie
hindurch und rannte in der Finsternis gegen eine Wand. Sie tastete sich an der
feuchten, algenüberwachsenen Felsmauer entlang und sah im Dunkel vor sich im
Wasser phosphoreszierende Quallen treiben. Das veranlaßte sie, so schnell wie
möglich wieder die andere Seite der Höhle aufzusuchen. Sie kam um einen
Vorsprung herum, sah das milchige Glas vor sich und den grauen, schuppigen
Wassermenschen, dessen Hände blitzschnell Zugriffen und sie zu Boden rissen.
    Morna
keuchte. Sie wehrte sich verzweifelt, konnte jedoch nicht verhindern, daß der
Koloß sie in die Höhe hob und einfach gegen die Glaswand schleuderte.
Glasscherben splitterten; es gab einen explosionsartigen Knall. Mit
Schnittwunden im Gesicht und an den Händen landete Morna hart auf dem
glitschigen Fußboden, nur wenige Meter von der Retorte entfernt, wo die
unglückliche Blanche Lupin ihre schaurige Verwandlung
durchmachte.
    Ehe die
Schwedin sich erheben konnte, war der Wassermensch wieder über ihr und preßte
ihr etwas aufs Gesicht. Eine Maske! Gas strömte in Mornas Atemwege. Die
Umgebung versank in einem Inferno brüllender Farben.
    Morna
Ulbrandson hörte noch ihre eigene Stimme. Mit zitternden Lippen flüsterte sie:
»Aus !«
    Ihr Schicksal
war besiegelt.
    Der Koloß
zerrte die Agentin in eine Nische und schob sie kurzerhand in eine
schrägliegende Röhre von der Art, die auch Blanche Lupin aufgenommen hatte. Die Pumpe neben der Röhre schmatzte, der Blasebalg hob und
senkte sich, und ein Wirbel von kalten Farben überschüttete den Leib, der
reglos liegenden Schwedin. Feines schillerndes Gespinst wie federleicht
rieselnder Schnee fiel auf sie hernieder und überdeckte ihren Leib wie mit
eisigem Hauch. Die Glieder wurden steif, der Körper unterkühlt ... Morna
Ulbrandson - ein Opfer des Wahnsinns? Hoffnungslos verloren?
     
    ●
     
    Die
schweigende Welt der Fische nahm ihn noch immer gefangen.
    Larry Brent
schwamm an der Längsseite der Insel, die 30 Meilen lang und 18 Meilen breit
war, entlang.
    Korallenriffe
ragten aus dem Meeresboden; dunkle, großblättrige Wasserpflanzen und lange
Ketten von Algen flankierten den Weg, den er schwamm.
    X-RAY-3 war
hellwach.
    Mit jeder
Faser seines Körpers schien er die Umgebung zu loten. Seine Augen waren in
ständiger Bewegung. Das Hauptaugenmerk galt den Quallen, die sich zuckend,
lautlos gleitend, aus der tintenschwarzen Tiefe hervorschoben und, so schien es
jedenfalls, ihn auf seinem Weg begleiteten. Doch sie traten nur vereinzelt auf.
Keine Gefahr für Larry.
    Er behielt
sie ständig im Auge. Der

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