Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
044 - Nach eigenen Regeln

044 - Nach eigenen Regeln

Titel: 044 - Nach eigenen Regeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
Vom Netzwerk:
»Gut, gut. T'Russ sagte mir, dass Sie leider noch nicht fit genug sind, um an der Eröffnungszeremonie der Con teilnehmen zu können, deshalb möchte ich Ihre…«
    Er unterbrach sich und drehte den Kopf, um Aruula direkt anzusehen.
    »… deshalb möchte ich Sie bitten, bei der Zeremonie Ihr Volk zu repräsentieren. Es wäre mir eine Ehre, Sie dorthin geleiten zu dürfen.«
    Wenigstens, dachte Aruula zufrieden, hat er sich meine Worte gemerkt.
    »Die Con beginnt bereits heute?«, hörte sie Maddrax fragen. Er klang enttäuscht.
    Der Captain nickte. »Ja, die nächsten drei Tage werden der Höhepunkt des Jahres. Wirklich schade, dass Ihnen das entgeht. Aber ich bin sicher, dass Ihre Begleiterin Ihnen alles erzählen wird.«
    Er sprach wie ein Mann, der keinen Widerspruch gewöhnt war.
    Zwar hätte Aruula die Einladung am liebsten ausgeschlagen und sich später unauffällig auf der Con umgesehen, aber sie konnte sehen, dass Maddrax' Neugier geweckt war.
    »Also gut«, sagte sie, um im einen Gefallen zu erweisen. »Gehen wir.«
    ***
    Es war unerträglich langweilig.
    Seit einer für Aruula endlos wirkenden Zeit zogen größere und kleinere Gruppen durch die Arena und trugen Gesänge oder Gedichte vor, die das Publikum abwechselnd zu Lachstürmen und frenetischem Applaus bewegten.
    Aruula selbst verstand kein Wort von dem, was sich unter ihr auf dem sandigen Boden abspielte. Zum vielleicht hundertsten Mal sah sie hinauf in den Himmel, über den die Sonne quälend langsam hinweg schlich. Beinahe beneidete sie Maddrax, der in der Hütte wenigstens seine Ruhe hatte und nicht nach jedem Auftritt so tun musste, als habe er gerade Wudans wilde Götterschar in all ihrer Glorie vorbeiziehen sehen.
    »Großartig, oder?«, sagte Willner neben ihr.
    Aruula bemerkte schuldbewusst, dass der Auftritt einer spärlich bekleideten, grün angemalten Frau völlig an ihr vorbei gegangen war.
    »Bestimmt«, sagte sie mit allem Enthusiasmus, den sie aufbringen konnte. Zusammen mit Willner und den Mitgliedern der anderen Delegationen saß sie auf der Ehrentribüne.
    Um sie herum erhoben sich die Ränge der Arena, die bis auf den letzten Platz gefüllt zu sein schien. Die meisten Zuschauer schienen Feds und Volks zu sein, auch wenn letztere für Aruula exakt wie Roms aussahen und sie beide Völker nur anhand ihrer Kleidung unterscheiden konnte. Sie beschloss Willner später zu fragen, weshalb sie sich so ähnelten.
    Der Captain stand auf und deutete eine Verbeugung an. »Entschuldigen Sie mich bitte.«
    Aruula folgte seinem Weg über die Tribüne und hinunter in die Arena mit dem Blick. Ruhe kehrte ein, als er in die Mitte des kreisrunden Platzes trat und die Arme hob.
    »Willkommen zur fünfhundertsechzigsten Con in diesem Quadranten!«, rief er laut und klar verständlich. »Die Wahrhaft Einige Föderation Richtig Vieler Welten begrüßt euch!«
    Applaus donnerte über die Ränge, nur unterbrochen von einigen Buhrufen, die aus dem Lager der Klings zu kommen schienen. Willner ging nicht darauf ein.
    »Ich habe einige Ankündigungen zu machen. Jaylers Schwertkampfschule wird in diesem Jahr leider nicht stattfinden, weil Jayler bei einem Duell vierzehn seiner sechzehn Geschicklichkeitspunkte verloren hat und sich nur selbst verletzen würde. Wir hoffen aber, das er im nächsten Jahr wieder wohlauf ist.«
    Die Menge reagierte mit einem enttäuschten Murmeln.
    Willner sah zur Ehrentribüne. »Dafür können wir euch aber heute die Repräsentantin eines neuen Volkes vorstellen, das zum ersten Mal an der Con teilnimmt. Einen herzlichen Applaus für Aruula.«
    Aruula lächelte verlegen, als sich die Augen aller auf sie richteten.
    »Ihr Begleiter«, fuhr Willner fort, »kann leider nicht zur Zeremonie kommen, wird sich aber sicher über Besuch freuen und euch gerne alles über sein Volk erzählen. Wenn ihr seine Werte seht, werdet ihr verstehen, was ich meine.«
    Die Menge lachte.
    Das Lächeln gefror auf Aruulas Gesicht. Sie verstand gerade so viel von dieser Bemerkung, um zu erkennen, dass sich Willner über Maddrax lustig machte. Mühsam schluckte sie ihren Ärger herunter.
    »Gut, dass Sie von selbst auf das Thema Werte kommen, Fed-Captain!«, rief eine dunkle Stimme hinter ihr. »Ich möchte dazu etwas sagen.«
    Aruula drehte sich um. Der Kling, den ihr Willner als Mom vorgestellt hatte, war aufgestanden und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Der Captain sah sichtlich überrascht zu ihm herauf. »Imperator Morn, ich werde nach Beendigung

Weitere Kostenlose Bücher