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044 - Peckinpahs Höllenflug

044 - Peckinpahs Höllenflug

Titel: 044 - Peckinpahs Höllenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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bitte dich, nimm das sofort wieder zurück.«
    Laura Poccani sah ihrem Onkel fest in die Augen und sagte sehr leise, aber doch auch sehr bestimmt: »Ich nehme mir das Leben, wenn du Federico…«
    Don Primo lachte blechern. »Wer hat denn gesagt, daß ich ihm ein Leid zufügen werde? Aber du wirst hoffentlich nichts dagegen haben, daß ich ihn gehörig ins Gebet nehme, wenn meine Leute ihn finden. Zur Zeit ist er ja immer noch wie vom Erdboden verschluckt. Daran sieht man, wie feige er ist.«
    »Er weiß, wie gefährlich du in deinem Zorn bist, deshalb hat er sich versteckt«, sagte Laura. Sie mußte Federico Cazzale einfach verteidigen.
    »Er ist nicht zu feige, meine Nichte zu verführen, aber hinterher hat er Angst, dafür geradezustehen! Das nenne ich wahren Mannesmut!« nickte Primo Poccani. Er konnte seinen Groll nur mühsam verbergen.
    Laura hatte er verziehen, aber Federico Cazzale, der sein Vertrauen auf diese gemeine Art mißbraucht hatte, war für ihn gestorben.
    »Der Wein hat Schuld, Onkel Primo.«
    »Natürlich, der Wein. Das ist eine einfache, aber dennoch großartige Ausrede. Ich kann die verrücktesten Dinge tun, und wenn mich deswegen jemand zur Rede stellt, frage ich ihn, wieso er mir böse ist, wo die Schuld doch nicht mich trifft, sondern den süßen, starken sizilianischen Wein.«
    Lauras Blick hing an seinen Lippen. »Was wird geschehen, wenn Federico wieder auftaucht, Onkel Primo?«
    »Ich werde ihm sagen, daß auf dieser Insel kein Platz mehr für ihn ist. Ich werde ihn fortschicken, weit fort, je weiter, desto besser. Zufrieden?«
    Laura nickte. Sie beugte sich vor und küßte Onkel Primo auf die Wange. »Danke«, flüsterte sie. »Du hast mir soeben das Leben gerettet.«
    »Geh jetzt auf dein Zimmer«, sagte Don Primo. »Ich kann nun wirklich nicht mehr länger bleiben.«
    Laura zog sich in dem guten Glauben zurück, sich auf das Wort ihres Onkels verlassen zu können, doch sie irrte sich. Don Primo war nicht gewillt, Federico Cazzale, diesen räudigen Hund, zu pardonieren.
    Don Primo hatte seiner Nichte nicht die Wahrheit gesagt. Federico Cazzale befand sich bereits in seiner Gewalt. Die Leute des Don hatten die ganze Insel auf den Kopf gestellt und Federico in Cesaro, einem kleinen Ort am Monte Soro, aufgestöbert.
    Deshalb stand der Wagen vor dem Haus. Man hatte Cazzale in ein Lagerhaus an der Straße zwischen Palermo und Baheria gebracht.
    Dort wartete der gewissenlose Don Juan gezwungenermaßen auf den Mafiaboß, und Don Primo hatte Anweisung gegeben, dem Schürzenjäger tüchtig das Fell zu gerben.
    Don Primo warf einen Blick auf seinen Schreibtisch; das tat er immer, bevor er sein Arbeitszimmer verließ. Dann ging er hinaus, schloß die Tür ab und steckte den Schlüssel in seine Westentasche.
    Auch das gehörte zu seinen Gewohnheiten.
    Franco, der Chauffeur, öffnete die Tür für den großen Boß, wobei er die Mütze abnahm und unter den linken Arm klemmte. Don Primo hielt sehr viel auf Formen.
    Nun setzte Franco die Mütze wieder auf und stieg in die große schwarze Limousine. Er wußte, wohin er fahren mußte.
    Franco sprach kein Wort. Wenn sich Don Primo unterhalten wollte, richtete er das Wort an ihn. Ansonsten herrschte eben Stille im Wagen.
    Die Fahrt dauerte fünfzehn Minuten, dann rollte die schwarze Limousine vor dem großen Schiebetor eines alten Lagerhauses aus, das einem Freund des Don gehörte.
    Poccani stieg aus. Feierlich waren seine Bewegungen, als wäre er zu einer Beerdigung unterwegs, und so ganz falsch war dieser Vergleich nicht.
    Eine Leiche mehr auf dem mit Toten gepflasterten Weg des Don beunruhigte sein Gewissen nicht. Er sah sich als Herrscher über ein Imperium des Verbrechens, und er mußte bei Unregelmäßigkeiten sofort hart durchgreifen, sonst nahm man ihn bald nicht mehr ernst und tanzte ihm auf der Nase herum.
    Es mußte ab und zu ein Exempel statuiert werden, das die anderen einschüchterte und abschreckte. Nur so war zu verhindern, daß sie auf dumme Gedanken kamen.
    Außerdem hätte Primo Poccanis Bruder den Kopf jenes Mannes verlangt, der seine Tochter verführte. Der Don mußte mit einem Todesurteil zeigen, daß ihm seine Nichte nicht gleichgültig war, sonst hätte sich sein Bruder von ihm abgewandt, und nichts hätte ihn schmerzlicher getroffen als eine Feindschaft mit Gioaccino Poccani.
    Das war Cazzale nicht wert. Er war überhaupt nichts wert, dieser widerliche Halunke, deshalb konnte ihn Don Primo auch leicht entbehren.
    Franco öffnete

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