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044 - Peckinpahs Höllenflug

044 - Peckinpahs Höllenflug

Titel: 044 - Peckinpahs Höllenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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den Krater des Monte Fuoco.«
    »Nein!« schrie Federico Cazzale schrill.
    Don Primo bleckte die Zähne. »Vielleicht findet man in zehn Jahren deine ausgebleichten Gebeine dort unten.«
    »Teufel! Du grausamer Teufel!« brüllte Cazzale und riß sich los.
    Die Mafiosi hatten ihn vorhin schwer zusammengeschlagen, und er hatte sich schwach und elend gefühlt.
    Doch nun verlieh ihm die Wut für kurze Zeit neue Kraft. Er stürzte sich auf den Mafiaboß. Don Primo rechnete mit keinem Angriff, deshalb konnte ihn Cazzale überraschen.
    Ein Faustschlag traf Don Primos Kinnspitze. Es lag eine Ewigkeit zurück, seit Primo Poccani zum letztenmal geschlagen worden war.
    Der Hieb warf ihn zurück, und er fiel gegen Franco, der ihn mit beiden Armen auffing.
    »Du Schwein!« brüllte Cazzale außer sich vor Wut und packte den Don an der Kehle. »Mieses, dreckiges Schwein! Ich bringe dich um!«
    Er würgte den Mafiaboß, doch Aldo Varese und die anderen Männer sahen nicht tatenlos zu. Sie brauchten einen Moment, um die Schrecksekunde zu überwinden, dann reagierten sie, stürzten sich auf den Wahnsinnigen, der es wagte, den Capo di Capi zu attackieren. Sie schlugen wild auf ihn ein und rissen ihn von Don Primo zurück.
    »Satan! Herzloser Satan!« schrie Federico Cazzale, während er von harten Männerhänden festgehalten wurde.
    Don Primo löste sich von seinem Chauffeur. In seinen Augen glühte ein gefährliches Feuer. Er massierte seinen schmerzenden Hals und starrte den Gefangenen haßerfüllt an.
    Es sah einen Moment danach aus, als wollte es der Don nicht mehr seinen Leuten überlassen, Cazzale zu töten.
    Aber dann hatte Don Primo sich wieder gefangen und knurrte:
    »Du wirst auf der Feuerinsel sterben. Ich mache mir an einem Bastard wie dir nicht die Hände schmutzig.«
    Poccani würdigte den Mann, den er zum Tod verurteilt hatte, keines weiteren Blickes. Er wandte sich um. Cazzale schrie ihm nach, flehte jetzt wieder um Gnade, doch der Capo schien ihn nicht zu hören.
    Er verließ mit seinem Chauffeur den Raum. Aldo Varese folgte ihnen. »Es tut mir leid, daß es zu diesem Zwischenfall kam, Don Primo«, sagte er verlegen. »Aber wer konnte ahnen, daß er so verrückt sein würde…«
    »Schon gut«, sagte Poccani, während sich Varese dicke Schweißtropfen vom Gesicht wischte. »Du kümmerst dich persönlich um ihn.«
    »Selbstverständlich, Don Primo. Ich werde es sein, der ihm die Kugel verpaßt. In zwei Stunden brechen wir zur Feuerinsel auf.«
    »Warum nicht sofort?«
    »Ich habe einen wichtigen Termin mit Rossano Menotti. Wenn du aber wünscht, daß ich die Sache mit Cazzale vorziehe…«
    Der Don schüttelte entschieden den Kopf. »Das Geschäft darf seinetwegen nicht leiden. Setz Menotti ordentlich unter Druck.«
    »Das habe ich vor.«
    »Sag ihm, daß meine Geduld bald zu Ende ist. Dann wird nicht mehr verhandelt, sondern geschossen.«
    Varese grinste. »Ich kriege ihn heute weich; du kannst dich auf mich verlassen, Don Primo.«
    Poccani nickte ihm jovial zu. »Du bist ein guter Mann, Aldo. Grüß deine Schwester von mir.«
    Der Capo verließ das Lagerhaus und setzte sich in den Fond seiner schwarzen Limousine. Sein Kinn war gerötet, der Hals ebenfalls, aber er verschwendete keinen Gedanken mehr an Federico Cazzale.
    Der Mann war jetzt schon so gut wie tot.
    »Wieder nach Hause, Don Primo?« fragte der Chauffeur.
    »Ja, aber wir haben es nicht eilig.«
    »Bene.«
    Franco fuhr los, und während der Wagen auf die Küstenstraße einbog, kreischten hoch über ihm fünf kleine schwarze Punkte…
    Satansfalken!
    Sie waren wieder vollzählig.
    ***
    Ich umarmte Mr. Silver, Vicky Bonney küßte ihn auf beide Wangen.
    Dann verließen wir sein Zimmer. In der Hotelbar bestellte ich einen süßen Sherry für Vicky, Acqua Minerale für Mr. Silver – er wollte nichts anderes – und Pernod für mich.
    »Zu Hause noch alles in Ordnung?« erkundigte ich mich, und es gefiel mir nicht, daß der Ex-Dämon seine Silberbrauen zusammenzog, so daß eine Kummerfalte über seiner Nasenwurzel entstand.
    »Lance Selby will mir nicht so recht gefallen«, sagte der Hüne.
    Unser Freund, der Parapsychologe Lance Selby, war der Organisation des Schreckens in die Hände gefallen. [2]
    Seither floß Professor Kulls synthetisches Blut in seinen Adern, und er war nicht mehr unser Freund, sondern ein gefährliches Monster.
    Mortimer Kull machte aus ihm einen Wurmkiller, der darauf programmiert war, Tucker Peckinpah zu töten und dabei selbst

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