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044 - Peckinpahs Höllenflug

044 - Peckinpahs Höllenflug

Titel: 044 - Peckinpahs Höllenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zugrunde zu gehen.
    Lance war auch losgezogen, um seiner Bestimmung gerecht zu werden, aber Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, fing ihn ab und versetzte ihn in einen magischen Tiefschlaf.
    Seither lag Lance zu Hause in seinem Bett, bewacht von seiner Freundin Oda, der weißen Hexe. Solange er schlief, war er ungefährlich.
    Aber wehe, wenn Roxane ihn weckte. Dann würde er gleich wieder in Angriff nehmen, worauf ihn Professor Kull programmiert hatte.
    Unser Problem war, daß wir nicht wußten, wie wir Lance wieder
    »normalisieren« konnten. Es mußte eine Möglichkeit geben, rückgängig zu machen, was Mortimer Kull unserem Freund angetan hatte, aber wir hatten sie noch nicht entdeckt, deshalb sah ich Lances Tiefschlaf vorläufig als die beste Lösung an.
    »Was ist mit Lance?« fragte Vicky Bonney, die ebenso beunruhigt war wie ich.
    »Mir kommt vor – und Oda bestätigte es mir –, daß mit Lance eine kaum merkliche Veränderung vorgeht«, sagte Mr. Silver.
    »Trotz des magischen Tiefschlafs?« fragte ich erstaunt.
    »Ich glaube, diese lange Ruhepause tut unserem Freund nicht gut«, meinte der Ex-Dämon.
    »Was kann sie bewirken?« wollte ich wissen.
    Der Ex-Dämon hob die Schultern. »Vielleicht eine Zellenveränderung. Ich kann nur Vermutungen anstellen.«
    Meine Kopfhaut spannte sich. Wir hatten Frank Esslin, einen ebenso guten Freund wie Lance, verloren; er war zum Söldner der Hölle geworden. Ich wollte nicht, daß Lance Selby einen ähnlichen Weg beschritt.
    »Was sollte deiner Meinung nach getan werden, Silver?« fragte ich besorgt.
    »Vielleicht wäre es gut für Lance, wenn man den magischen Tiefschlaf für eine Weile unterbrechen würde.«
    Vicky sah den Ex-Dämon erschrocken an. »Du weißt, was dann aus Lance werden würde.«
    »Er könnte sich nicht entfalten, wenn ihn Oda, Roxane und ich unter Kontrolle hätten«, sagte Mr. Silver.
    »Hast du versucht, ihn zu wecken?« fragte ich.
    »Ja, aber es klappte nicht. Auch Oda war nicht in der Lage, Roxanes Zauber zu neutralisieren. Nur Roxane selbst könnte es, doch sie ist unauffindbar.«
    Mir lief es kalt den Rücken hinunter. Hatten wir noch nicht genug Sorgen? Mußte auch noch eine neue hinzukommen?
    Ich nahm einen Schluck vom Pernod und schob das Glas vor mir auf dem Tisch hin und her.
    »Was habt ihr hier inzwischen unternommen?« wollte der Ex-Dämon wissen.
    Ich berichtete ihm von unserem Besuch bei Giuseppe Mescari und dessen Tochter. Als der Ex-Dämon hörte, was sich im Haus des Fischers zugetragen hatte, kniff er seine perlmuttfarbenen Augen zusammen.
    »So ist das also. Ein Mitglied der Grausamen 5 hat seine dreckige Hand im Spiel.«
    »Ich nehme an, es ist Vulkan.«
    »Mit dieser Annahme liegst du bestimmt nicht falsch«, sagte Mr. Silver.
    »Der Magier-Dämon hat Tansul, die Lavabestie, wiedererweckt«, berichtete ich, was ich von Giuseppe Mescari erfahren hatte. »Und als Peckinpahs Privatjet über den Monte Fuoco flog, schoß das gewaltige Ungeheuer aus dem Krater und riß die Maschine vom Himmel.«
    Der Ex-Dämon leerte rasch sein Glas. »Verdammt, Tony, ich habe wenig Hoffnung für Tucker Peckinpah und seine Freunde.«
    »Wir werden auf der Feuerinsel nach ihnen suchen, und wir werden alles daransetzen, Tansul zu vernichten«, sagte ich, und mir war klar, daß es gewiß nicht einfach sein würde, dieses Versprechen zu halten…
    ***
    »Wie hättest du an meiner Stelle entschieden?« fragte Primo Poccani seinen Chauffeur.
    Franco lächelte in den Innenspiegel. »Ich glaube, ich hätte Cazzale auf der Stelle umgelegt, Don Primo. Ich hätte mich wahrscheinlich nicht beherrschen können.«
    »Er leidet mehr, wenn er länger auf den Tod warten muß.«
    »Das ist allerdings richtig.«
    »Er wird sich mit Selbstvorwürfen peinigen, bis er vor Verzweiflung den Verstand verliert. Tausendmal wird er bis zu seinem Tod gesehen haben, daß er einen schweren Fehler gemacht hat, und er wird sich selbst verdammen.«
    Die Straße stieg steil an und führte an hohen Klippen entlang. Ruhig und weich rollte der Wagen über den Asphalt. Primo Poccani und Franco hatten nicht die leiseste Ahnung, in Welcher Gefahr sie schwebten.
    Der Angriff stand kurz bevor…
    Und schon fiel der erste Satansfalke vom Himmel. Wenn er seinen Körper nicht abgefangen hätte, wäre er etwa hundert Meter vor der Limousine auf die Fahrbahn gestürzt, aber im letzten Augenblick spannte der Blutvogel die Flügel, sauste in eine enge Kurve und raste horizontal dem Auto

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