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044 - Peckinpahs Höllenflug

044 - Peckinpahs Höllenflug

Titel: 044 - Peckinpahs Höllenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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entgegen.
    Es würde einen Frontalzusammenstoß geben!
    »Don Primo!« schrie der Fahrer, während der Falke mit irrer Geschwindigkeit auf sie zukam.
    Es hatte den Anschein, als wollte sich der Vogel auf diese ungewöhnliche Weise das Leben nehmen, doch der Schein trog. Der Aufprall würde das Tier nicht töten.
    Francos Augen weiteten sich. Er trat auf das Bremspedal, versuchte den Wagen zu verreißen, doch die Zeit reichte nicht. Mit ungeheurer Wucht raste der Satansfalke gegen die Frontscheibe, sein Körper, hart wie Stein, zertrümmerte das Verbundglas, riß die Splitter aus der Gummidichtung und mit sich hinein in das Wageninnere.
    Das Glas zerschnitt Francos Gesicht. Der Mann brüllte auf, riß die Hände vom Lenkrad und wollte sie vor sein Gesicht schlagen.
    Das Tier gab ihm keine Chance. Immer wieder hieb es mit seinem tödlichen Schnabel zu. Der Chauffeur brüllte markerschütternd.
    Er schlug in panischer Angst um sich, doch er wurde den mordgierigen Blutfalken nicht los.
    Ein zweiter und ein dritter Vogel stürzten sich auf den Fahrer, der mehr und mehr in sich zusammensackte.
    Primo Poccani glaubte sich in eine Horrorszene von Alfred Hitchcocks »Die Vögel« versetzt. Was da passierte, war wie ein Alptraum, dennoch versuchte der Capo die Nerven zu bewahren.
    Während sein Chauffeur einen aussichtslosen Kampf gegen die wilden Falken austrug, zog er seine Luger, stieß die Tür auf und sprang aus dem Fahrzeug.
    Er hörte ein Krächzen über sich und blickte nach oben. Dort waren noch zwei Satansfalken, und sie griffen augenblicklich an. Blitzartig stießen sie auf ihn herab.
    Poccani war ein ausgezeichneter Schütze. Er hatte eine Zeitlang als gefürchteter Todesengel der Camorra in Neapel gearbeitet. Das Liquidationskommando, das er anführte, wies eine Erfolgsquote von hundert Prozent auf; so etwas hatte es bis dahin noch nie gegeben.
    Auch heute trainierte Primo Poccani noch fast täglich mit der Waffe. Jetzt setzte er sein Können gegen die Satansfalken ein. Er hätte sich die Kugeln sparen können, denn mit gewöhnlichen Geschossen war diesen Tieren nicht beizukommen.
    Poccani drückte ab. Die Luger krachte, eine Feuerlanze raste aus dem Lauf, und das Projektil hieb in das Gefieder des einen Falken.
    Die Aufprallwucht stieß das Tier zur Seite. Der Vogel überschlug sich in der Luft und krächzte zornig.
    Primo Poccani hatte nicht die Zeit, zu verfolgen, was mit dem Blutvogel weiter passierte. Er mußte den zweiten Falken aufs Korn nehmen.
    Schuß… Treffer!
    Der Vogel trudelte ab, fing sich jedoch gleich wieder und flog sein Ziel erneut an.
    »Verdammt, das gibt es doch nicht!« schrie Poccani, nun doch schon am Rande einer Panik, denn obwohl er beide Falken getroffen hatte, griffen sie ihn unverletzt an. Wie konnten diese Tiere einen absolut tödlichen Treffer überleben? Die Projektile hatten ihnen lediglich ein paar Federn ausgerissen, das war alles.
    Im Wagen ließen die Satansfalken von Franco ab. Der Chauffeur lebte nicht mehr. Die drei Killerfalken stiegen hoch und beteiligten sich am Angriff auf Don Primo.
    Der Mafioso feuerte wie von Sinnen, und jeder Schuß war ein Treffer, aber die Zahl der Vögel verringerte sich dadurch nicht. Poccani jagte die letzte Kugel durch den Lauf.
    Er drückte dann noch einmal ab. Klick, klick, machte die Luger.
    Don Primo schlug sie einem Tier auf den Schädel, sobald es in seiner Reichweite war.
    Die Luft war von ständigem Krächzen und Flattern erfüllt. Die Satansfalken trieben den Mann immer weiter zurück.
    Hinter ihm waren die Klippen. Wenn er da hinunterstürzte, mußte sich die Commissione der Mafia nach einem neuen Capo di Capi umsehen.
    Und genau darauf schienen die Blutvögel abzuzielen. Er sollte nicht durch ihre tödlichen Schnäbel und nicht durch ihre krallenbewehrten Fänge sterben, sondern einfach in die Tiefe stürzen.
    Don Primo kämpfte mit dem Rücken zum Abgrund verbissen um sein Leben, doch was immer er tat, es gelang ihm nicht, das Unheil von sich abzuwenden.
    Sein Leben lang hatte er alle Gefahren gemeistert, jeden Feind unschädlich gemacht, immer gesiegt, doch diesmal würde er verlieren – und nicht einmal gegen Menschen, sondern gegen Falken, die der Teufel geschaffen haben mußte.
    Der Capo ahnte nicht, wie nahe er mit diesem Gedanken der Wahrheit kam.
    Eines der Tiere prallte mit ungeheurer Wucht gegen Don Primos Brust. Er taumelte zurück, und plötzlich war kein Boden mehr unter seinen Füßen.
    Namenloses Entsetzen verzerrte

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