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044 - Peckinpahs Höllenflug

044 - Peckinpahs Höllenflug

Titel: 044 - Peckinpahs Höllenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Momo Castaglieri. »Don Primo muß vor den Mitgliedern der Organisation das Gesicht wahren. Er könnte Federico nicht einmal pardonieren, wenn er es wollte. Man würde ihm das als Schwäche auslegen, und ein schwacher Capo di Capi ist bald seines Lebens nicht mehr sicher.«
    »Was hat Onkel Primo mit Federico vor? Er sagte, er würde ihn fortschicken.«
    »Das wird er tun. Er wird Federico Cazzale auf die Feuerinsel bringen lassen. Sie wird von allen gemieden. Es ist ein gutes Versteck für einen Toten.«
    »Wann wird Federico sein Leben verlieren? Noch hier auf Sizilien? Oder erst auf der Feuerinsel?«
    »Ich denke, daß sie’s erst drüben tun werden.«
    Es darf nicht geschehen! schoß es Laura durch den Kopf. Ich muß es verhindern.
    Sie wußte, daß sie dann die gesamte Mafia gegen sich haben würde, aber das war ihr egal. Federico durfte nicht sterben! Sie liebte ihn, und sie wollte ihm das Leben retten, koste es, was es wolle.
    Vielleicht hatten sie Glück, vielleicht gelang ihnen eine gemeinsame Flucht. Es war zwar schwierig, sich vor der Mafia zu verstecken, aber es mußte doch irgendein Land auf dieser Erde geben, wo ihr langer Arm nicht hinreichte.
    Onkel Primo hatte sie belogen, das würde sie ihm nie verzeihen.
    Auf die Feuerinsel! Ich muß schnellstens auf die Feuerinsel! dachte Laura aufgewühlt. Hoffentlich komme ich nicht zu spät…
    Aber da war Momo Castaglieri, der sie nicht fortlassen würde. Wie sollte sie ihn überlisten?
    Er erhob sich ebenfalls, weil er nicht sitzen wollte, wenn Laura stand. Langsam schüttelte er den Kopf und sagte: »Nicht traurig sein, Signorina Laura, Federico Cazzale paßte nicht zu Ihnen. Sie werden ihn vergessen. Ich sagte es schon, Sie sind eine Prinzessin, und Don Primo wird Ihnen einen Prinzen an die Seite stellen.«
    Einen Prinzen, dachte Laura wütend. Einen Verbrecher aus den Reihen der Mafia, der genauso über Leichen geht wie Onkel Primo!
    O Gott, warum wurde ich in diese schreckliche Familie hineingeboren?
    Ich muß fort! schrie es in Laura. Ich muß auf die Feuerinsel!
    Sie faßte sich an die Schläfen und stöhnte leise. Damit sich Momo Castaglieri Sorgen machte, wankte sie auch ein wenig. Der Mafioso fiel prompt darauf herein.
    »Madonna mia, was haben Sie, Signorina Laura?«
    »Mir ist… auf einmal so komisch.«
    »Es ist die Aufregung. Ich hätte mit Ihnen nicht über Federico Cazzale reden sollen. Warum kann ich niemals mein loses Mundwerk halten? Wollen Sie sich wieder auf die Bank setzen?«
    »Nein, ich glaube, ich gehe besser auf mein Zimmer und lege mich ein bißchen hin.«
    »Eine sehr gute Idee«, sagte Castaglieri. »Möchten Sie, daß ich Sie stütze?«
    »Das ist nicht nötig.«
    »Ich begleite Sie natürlich.«
    Sie kehrten in die Villa zurück, und Laura begab sich nach oben.
    Sie stand unter Hochspannung. Viel stand für sie auf dem Spiel, sehr viel.
    Wenn sie es nicht schaffte, das Haus zu verlassen, war Federico verloren. Vielleicht war er das ohnehin, aber in diesem Fall hatte er vielleicht noch eine winzige Chance, mit dem Leben davonzukommen. Was Laura tun konnte, um ihn zu retten, würde sie auf sich nehmen.
    Sie öffnete die Tür ihres Zimmers, und Momo Castaglieri wollte auf dem Hocker davor Platz nehmen, aber das sollte er nicht, deshalb sank Laura ächzend gegen den Türstock und tat so, als würden ihre Beine sie nicht mehr tragen.
    Sofort war ihr Bewacher zur Stelle. Mit kräftigen Händen griff er zu. »Dio mio, bin ich blöd!« stieß er ärgerlich hervor. »Wenn Don Primo davon erfährt; reißt er mir den Kopf ab und setzt ihn mir verkehrt wieder auf.«
    »Er wird es nicht erfahren«, versprach ihm Laura.
    »Sie sind sehr liebenswürdig.«
    »Bis Onkel Primo heimkommt, geht es mir schon wieder gut.«
    »Das hoffe ich.«
    »Der kleine Schwächeanfall bleibt unser Geheimnis«, sagte Laura und blickte an Momo Castaglieri vorbei zur Kommode, auf der eine schwere Bleikristallvase stand.
    Ihr hilfreicher Bewacher führte sie zum Bett. Als sie die Kommode erreichten, hielt sich Laura daran fest. »Die Kissen«, sagte sie mit ersterbender Stimme. »Würden Sie die Kissen aufeinanderlegen?«
    »Sofort«, sagte Castaglieri. »Kann ich Sie einen Augenblick loslassen?«
    »Ja…«
    Momo Castaglieri löste sich von ihr und beugte sich über das Bett.
    Als er nach den nebeneinanderliegenden Kissen griff, nahm Laura die Vase auf und trat hinter ihn.
    Sie wußte nicht, wie stark sie zuschlagen sollte. Traf sie Momo Castaglieri zu hart, würde

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