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0440 - Der Ring des Verderbens

Titel: 0440 - Der Ring des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zweihundert Meter breiter aber unendlich verfilzter Urwald.
    Dumpfe, schwüle Luft hing zwischen den Saumriesen entlang beider Ufer, kein Windhauch bewegte die Lianen, die wie Spinnweben von den Ästen herunterhingen und das Wasser berührten.
    „Nicht gerade der bequemste Weg aber was tue ich nicht alles für meinen kleinen Perry", sagte sich Tolot.
    Er brauchte zwar keine Drang Wäsche, aber Abenteuer dieser Art waren für ihn eine Art Lebenselixier.
    Er stapfte weiter.
    Über den Bergen, die direkt hinter dem Waldstreifen aufragten und immer steiler wurden, braute sich ein Gewitter zusammen. Eine dunkle Wolkenbank schob sich aus dem Westen heran, an der Oberseite mit einem breiten, weißen Streifen versehen. Das Sonnenlicht wurde intensiver und durchdringend, und die Hitze nahm zu.
    Prüfend trat Icho Tolot auf einen Baum, der quer über dem Fluß lag. Der Baum knirschte, splitterte, und eine Wolke von kleinen Insekten stieg aus dem morschen Holz auf, schwirrte um die Augen des Riesen. Icho Tolot schob die Trümmer des Stammes vor sich her, brach den Stamm restlos auseinander und ging weiter, als sei er auf einen morschen Ast getreten. Die drei Augen musterten die Umgebung eingehend.
    Zehn Meter weiter trat der Haluter auf eine Steinplatte, die im Wasser lag.
    „Hopp!" sagte er, als er das Gleichgewicht verlor.
    Die Platte kippte unter seinem Gewicht, und er sank tiefer ein, riß den Arm hoch, und hob die empfindliche Waffe quer über seinen Kopf. Er fiel in ein zwei Meter tiefes Loch im Bachbett, und ein riesiger Fisch schnellte aus dem Wasser und überschüttete ihn mit einem Sprühregen. Im gleichen Moment traf ein harter Schlag den hochgehobenen Handlungsarm des Riesen, und die Waffe wirbelte davon und bohrte sich mit der Spitze in den Sand des Ufers.
    Icho schrie auf, arbeitete wie wild und kam aus dem tiefen Wasser wieder hoch. Er drehte sich um.
    Da sah er den Saurier.
    Ein kleineres Exemplar des Tyranosaurus rex, des Königs der Schreckechsen, die sich auf diesem Erdteil noch bis in diese Zeit gehalten hatten: vielleicht der eigentliche Ursprung vieler Sagen von Lindwürmern, Drachen und Tatzelwürmern. Der Saurier starrte Icho mit seinen kleinen, wütenden Äuglein an, sein mächtiger, fünf Meter langer Echsenschwanz pfiff durch die Luft, köpfte kleine Bäume und hatte unbeabsichtigt oder gezielt - die Waffe aus dem Arm des Haluters geschlagen. Jetzt schrie der Saurier.
    Vor ihm auf dem Boden des niedergetrampelten Buschwerks lag ein fast zerfetztes Tier.
    „Nur nicht übertreiben!" sagte der Haluter.
    Er öffnete seinen Rachen und schrie zurück.
    Das Brüllen der beiden Giganten, eines riesigen Tieres mit wenig Intelligenz und so gut wie keinem Hirn und eines hochintelligenten Lebewesens, dessen Gestalt der des Sauriers kaum nachstand, vermischte sich und rief eine wahre Panik an beiden Ufern des Flusses hervor.
    Tiere stürzten sich ins Wasser und schwammen verzweifelt davon, Fische sprangen meterhoch in die Luft, landeten klatschend im Wasser und rasten im Zickzack durch die Wellen. Ein Vogelschwarm erhob sich zwischen den Asten, und kleine, affenähnliche Tiere hüpften kreischend herum.
    Der Saurier senkte seinen Schädel und wiegte ihn hin und her. Vier Meter von ihm entfernt steckte die Waffe im Sand. Icho Tolot wußte, daß sie nicht verbogen oder zertrampelt werden durfte.
    Erneut erklang sein Brüllen in der Gegend, noch schrecklicher als vorher.
    Der Saurier antwortete, bewegte zitternd die kleinen, winzigen Greifärmchen unterhalb des faltigen Halses und schlug mit dem Schwanz aus.
    Tolot packte ihn und riß kräftig daran.
    Der Saurier wankte und stolperte, dann stemmte er seine mächtigen Hinterfüße in den Grund und schnellenden 5chwanz zurück, Ein Baumstamm krachte, als ihn der Schwanz traf.
    „Ganz hübsch kräftig!" sagte der Haluter, ging zwanzig Meter den Fluß hinauf und nahm einen Anlauf.
    Er ließ sich auf die Laufarme nieder und beschleunigte aus dem Stand, so schnell er es vermochte.
    Für die Strecke, die ihn von dem aufgerichteten, laut schreienden Saurier trennte, brauchte der heranstürmende Koloß nur Sekunden. Kurz vor dem Aufprall verwandelte er seine Körperzellen in jene stahlähnliche Substanz, die ihn nahezu unangreifbar machte.
    Mit der Geschwindigkeit und der Wucht einer Space-Jet prallte er dicht unterhalb der Kehle des Sauriers auf dessen blauschwarzen Körper.
    Es gab einen lauten, knirschenden Schlag.
    Der Saurier wurde hochgerissen und rundete hilflos

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