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0440 - Mein Boß saß in der Todeszelle

0440 - Mein Boß saß in der Todeszelle

Titel: 0440 - Mein Boß saß in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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doch noch anders überlegt?« fragte sie gierig, und ihre Augen strahlten einen feuchten Blick aus.
    Ich zögerte noch einen Augenblick, dann sagte ich ,fest: »No. Es bleibt dabei. Ich werde Harper r’as Geld geben, so wie Danto es mir geaalt hat.«
    Sandy fuhr herum, ging die paar Schritte bis zur Tür in hüftenwackelnder Manier und knallte die Tür dann so hart ins Schloß, daß die Wände leicht zitterten. Diesen Abgang schien sie einstudiert zu haben.
    Als sie gegangen war, legte ich mich einen Augenblick aufs Bett und überlegte noch einmal meinen Plan. Durch das Schrillen des Telefons wurde ich nach etwa 20 Minuten gestört. Ich rappelte mich hoch und nahm den Hörer ab.
    »Ein Gespräch für Sie, Mr. Cotton.«
    Ich meldete mich noch einmal und hatte Carl Harper an der Strippe.
    »Alles okay?« brummte er.
    »Natürlich. Warum nicht?«
    »Rein rhetorische Frage, Cotton. Wann fahren wir zum See?«
    »Paßt es Ihnen morgen früh, Mr. Harper? Sagen wir sieben Uhr. Ich komme dann ’raus zu Ihnen.«
    »Haben Sie einen Wagen?«
    »Ich werde mir einen besorgen, Mr. Harper. Ohne Wagen ist man nur ein halber Mensch, nicht wahr? Und es wird doch genügend Autoverleiher in Ihrer schönen Stadt geben, glauben Sie nicht auch, Mr. Harper?«
    »Wie Sie meinen, Cotton. Ich verlaß mich darauf. Funkt sieben Uhr.«
    Ich sparte mir die Antwort, wahrscheinlich erwartete der Gangsterboß auch keine. Er war es gewohnt, daß seine Anweisungen ohne viel Worte ausgeführt wurden. Eine halbe Stunde später lag ich im Bett, denn ich wußte, daß ich irgendwann in der Nacht einmal gestört werden würde. Diesmal nicht von einem Gangster, auch nicht von einem Gangsterliebchen, sondern schlicht und einfach von meinem Freund Phil.
    - Der Anruf kam kurz nach Mitternacht.
    »Bist du allein?« fragte mein Freund zuerst.
    »Blöde Frage«, gab ich zurück. »Die erforderlichen Bekanntschaften habe ich bereits hinter mir. Wann bist du angekommen?«
    »Vor zwei Stunden. Dein Wagen steht 20 Schritte von der Hoteltür entfernt, auf der gleichen Seite wie das Hotel, es ist ein blauer Sedan. Schreib dir das Kennzeichen auf.«
    Er gab es durch und ich notierte.
    »Der Schlüssel liegt unter der Fußmatte auf der rechten/Seite«, erklärte mein Freund. »Ich bin morgen früh pünktlich zur Stelle. Glaubst du, daß alles klargeht?«
    »Ja«, antwortete ich selbstsicher. »Harper fällt bestimmt auf den Trick herein. Danto hatte ihn sehr gut eingeschätzt. Harper läßt sich zu sehr von Gefühlen leiten. Er unterdrückt seine Zweifel durch die Vorstellung, bald im Besitz yon zwei Millionen Dollar zu sein.«
    »Das soll uns nur recht sein«, meinte Phil optimistisch. »Wenn trotzdem etwas schiefgehen sollte, habe ich vorgesorgt, weil der Chef das so wollte: Der Captain der City Police ist über die Aktion unterrichtet.«
    »Okay«, sagte ich, »dann also bis morgen früh. Ich muß um sieben schon bei Harper sein.« Wir legten auf.
    Es war ein beruhigendes Gefühl, Phil hier zu wissen. Ich hatte wirklich gut daran getan, meinen Freund zu Hilfe zu holen. Das beruhigende Gefühl ließ mich rasch einschlafen, und ich kann mich nicht einmal erinnern, ob ich in jener Nacht ven Sandy und ihrem Angebot geträumt habe.
    Durch ein Klopfen wurde ich geweckt.
    »Wer ist da?«. Eine bekannte Stimme antwortete:
    »Das Frühstück.«
    Mike hatte Sinn für Humor. Diesmal hatte er keine Pistole unter der Serviette liegen. »Du bist ein braver Kerl«, lobte ich, sprang aus dem Bett, verschwand im Bad und kehrte nach fünf Minuten zurück, um den nicht mehr ganz heißen Kaffee zu trinken. Mike beobachtete mich ununterbrochen. Wenn ich ihn ansah, lächelte er dünn und dumm. Unsere erste Begegnung in diesem Zimmer schien ihn verlegen gemacht zu haben.
    Es war zwanzig vor sieben, als wir unten in der Halle standen. Ich bezahlte die Rechnung. Mike trug meinen Koffer, während ich mir das Angelzeug geschnappt hatte.
    Ich sah den blauen Sedan sofort. Das Kennzeichen hatte ich noch im Kopf. Mike lud den Koffer ab und verstaute ihn. »Steig ein«, sagte ich zu ihm, aber er wies auf den schwarzen Buick, der vor -meinem Wagen stand. »Ich habe Mr. Harpers Wagen bekommen«, erklärte er, »würden Sie mir folgen?«
    Manchmal konnte Mike direkt freundlich sein. Dann sah er nicht einmal so wenig intelligent aus wie sonst, wenn er seinen stupiden Gesichtsausdruck aufsetzte. Er ging zum Buick, und ich stieg in den Sedan ein. Wie verabredet lagen die Schlüssel auf dem Boden unter der

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