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0440 - Mein Boß saß in der Todeszelle

0440 - Mein Boß saß in der Todeszelle

Titel: 0440 - Mein Boß saß in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Hotelhalle gekommen?«
    »Sie meinen wegen des Kerls, der zu Harper gehört?« Sie lachte. »Der kann mir doch nichts wollen.« Dann schaute sie mir bei meiner Angelinspektion zu. »Sie gehen angeln? In der Gegend hier ist ein gutes Jagdgebiet. Man sollte es gar nicht glauben.«
    »Nicht wahr«, sagte ich, um irgend etwas zu sagen.
    »Spaß beiseite, Mr. Cotton. Ich glaube, ich bin ein guter Geschäftspartner für Sie.«
    »Sie?«
    »Ja. Es geht um Dantos Geld. Deshalb kamen Sie doch nach St. Louis.« Sie wartete auf meine Bestätigung. Als sie nicht kam, fuhr sie fort: »Ich weiß nicht sehr viel darüber, aber was ich an der Tür gehört habe, genügt schon. Well, Mr. Cotton. Ich hab was übrig für Geld, besonders, wenn es sich um so viel handelt.«
    »Leute mit dieser Eigenschaft gibt es wie Sand am Meer«, erwiderte ich kühl, »das ist wirklich nichts Besonderes.«
    »Aber, Mr. Cotton«, warf Sandy vorwurfsvoll ein, »ich bin doch nicht wie viele Leute!« Und um diese Behauptung zu unterstreichen, machte sie eine volle Drehung dicht vor mir. Ich mußte ihr beipflichten. Sie unterschied sich tatsächlich von vielen anderen Leuten.
    »Und wie stellen Sie sich das vor?« fragte ich, »wie sollte es mir gelingen, Harper an der Nase herumzuführen? Ich habe von Danto den Auftrag . bekommen, seinem Freund Carl Harper das Geld zu geben.«
    »Uns wird schon was einfallen«, sagte Sandy bestimmt. »Ich hasse diesen Harper so sehr, daß ich alles tue, um ihm eins auszuwischen. Und mit Geld ist er am ehesten zu treffen, Mr. Cotton.«
    »Aber wir beide können unmöglich Harper und seine Leute überwältigen«, wandte ich ein.
    »Ich habe Freunde«, sagte sie eifrig, »Freunde, die Harper ’reinlegen wollen, und denen es Spaß machen würde, uns zu helfen.«
    »Und die sich ihre Freude hoch bezahlen ließen, sobald sie erführen, daß wir zwei Millionen Dollar haben. No, Sandy, ich sage Harper wo das Versteck ist, und dann bin ich meine Sorgen los. Du weißt, daß Polizisten keine krummen Sachen drehen dürfen, und warum sollte ich meinen Ruf aufs Spiel setzen?«
    Sie grinste verächtlich. »Du bist ein Idiot, Cotton! Ob du Harper das Geld gibst oder nicht, er wird dich umbringen. Du bist für ihn ein gefährlicher Mann geworden, da du allein weißt, daß er so viele Bucks geerbt hat. Und wenn es dir nicht gelingt, die Bucks selbst einzustreichen, läßt er dich tagelang foltern, bis er genug von deinem Geschrei hat. Du kennst Harper nicht und seine Vorliebe für Brutalitäten! Überleg dir meinen Vorschlag gut, Cotton! Auch wenn du ein G-man bist, hast du bei Harper nichts zu gewinnen.«
    Teufel, dachte ich, die geht aber mächtig ’ran. Ich glaubte nicht, daß es Harper nichts ausmachte, einen G-man zu töten. Ein Mitglied des Syndikats vergreift sich höchst selten an Polizisten, dann muß schon sein Leben oder seine Karriere auf dem Spiel stehen.
    In unserem Fall ging es um zwei Millionen Dollar. Ich mußte zugeben, daß Leute schon wegen kleinerer Zahlen umgebracht worden sind.
    Langsam schüttelte ich den Kopf. »Es hat keinen Zweck, Sandy«, sagte ich. »Mir kommt es nioht auf das Geld an. Danto hätte mir fünfzigtausend gegeben, wenn ich sie genommen hätte. Ich möchte ein sorgloses Leben leben, und was du mir vorschlägst, wäre mit viel Arger, mit einer Hetzjagd ohne Ende verbunden.«
    Sie machte ein ärgerliches Gesicht Sie merkte, daß sie keinen anderen Entschluß aus mir herausholen konnte, daß sie ihre Rachegefühle nicht mit mir und nicht durch mich auf Carl Harper entladen konnte.
    Aber sie zeigte sich etwas zu wenig verärgert. Sie mimte ihre Enttäuschung, aber sie war eine schlechte Schauspielerin. Meine Vorsicht ihr gegenüber, die ich im Verlauf des gesamten Gesprächs bewahrt hatte, war völlig berechtigt gewesen. Ich war jetzt davon überzeugt, daß Harper selbst seine Freundin zu mir geschickt hatte!
    Wahrscheinlich wollte er mich »testen«. Er wollte wissen, ob ich ihm wirklich das Versteck des Geldes verraten würde, oder ob ich bei dem erstbesten Angebot »Umfallen« würde. Wahrscheinlich war sogar der Krach in Harpers Wohnung eigens für mich inszeniert, um den späteren Auftritt Sandys glaubwürdig erscheinen zu lassen.
    Einmal mußte ich Harpers ausgekochte Cleverness bewundern. Wenn Sandy ihm über unser Gespräch berichtete, mußte sich sein Eindruck noch verstärken: Dieser Cotton ist ein Trottel. .
    Sandy hatte mein minutenlanges Schweigen falsch ausgelegt. »Hast du es dir

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