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0440 - Mein Boß saß in der Todeszelle

0440 - Mein Boß saß in der Todeszelle

Titel: 0440 - Mein Boß saß in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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mir machen?« Er antwortete nicht. Jedenfalls nicht mit Worten. Seine Antwort bestand darin, die Pistole zu zücken. Aber ich war schneller. Noch bevor Mike seine Waffe angesetzt hatte, hielt ich ihm die Mündung auf die Brust.
    »Du lernst es nicht«, sagte ich tadelnd, »es hat überhaupt keinen Zweck, daß du eine Pistole mit dir ’rumschleppst.«
    Inzwischen waren die beiden anderen längst wach geworden, denn soviel Gin hatten sie noch nicht getrunken. Wenn der Zwischenfall eine Stunde später passiert wäre, hätte ich gute Chancen gehabt, die beiden Gorillas als Ginleichen zu sehen. In der kurzen Zeit hatten sie das nicht geschafft.
    Sie sprangen aus ihren Sesseln hoch und wollten sich auf mich stürzen, aber ich gebot ihnen Einhalt. Mike witterte Morgenluft, als ich die Smith and Wesson von seinem Brustkorb nahm, und wollte das Glück mit seinen Fäusten versuchen, aber ich hatte es früh genug erkannt und schlug seine rechte Hand mit der Pistole herunter. Mike fluchte.
    Ich dirigierte die beiden Gorillas neben Mike, damit ich sie beide vor mir hatte. Aber der Kerl, der außen gestanden hatte, erkannte meinen schwachen Punkt. Mit einem schnellen Schritt war er hinter seinen Kumpan getreten und verschwand im Schutz des anderen hinter dem Vorhang.
    Jetzt wurde es ernst. Der Kerl hatte ganz genau gewußt, daß ich nicht schießen konnte, weil ich dann den Falschen erwischt hätte.
    Mit einem großen Satz packte ich Mike und warf mich hinter einen Sessel. Mike hielt ich wie einen Schild vor mir. Der eine Gorilla, der von Mike mit Tab angeredet worden war, blieb einfach stehen. Das war mir recht so, denn ich hatte ihn genau im Blickfeld.
    Als er sich bewegen wollte, unterband ich das mit einem leisen Anruf. Tab schien der ganze Vorgang erheblich zu schnell gewesen zu sein, er schien von der neuen Situation noch nichts erfaßt zu haben.
    Aber als die erste Kugel über unseren Sessel und an Tabs Hosenbein vorbei pfiff, begann auch Tab sich Gedanken zu machen. Ich hatte die Richtung der Kugel ungefähr mitbekommen, aber wahrscheinlich hatte sich Eddy, der Gorilla hinterm Vorhang, schon längst einen anderen Platz ausgesucht.
    Ich hatte diesen Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, als er bestätigt wurde. Gleich dreimal hintereinander feuerte Eddy, und die Kugeln kamen verdammt nahe heran.
    Mike war mein größtes Handicap. Ich konnte mich mit ihm nicht so bewegen, wie es erforderlich war. Ich gab ihm einen abgewogenen Schlag mit der Pistole, der ihm für etwa 30 Minuten das Vergnügen raubte, Zeuge dieser Auseinandersetzung zu sein.
    Die nächste Kugel wartete ich noch ab, dann schoß ich zurück. Sofort danach preschte ich los und legte mich hinter eine breite Stehlampe, die mich aber nur mühsam verbergen konnte.
    Ich schoß wieder, und bevor mir Eddy zeigen konnte, daß er mein Versteck entdeckt hatte, flog ich auf den Vorhang zu. Im Flug erkannte ich, daß Tab kapiert hatte, was gespielt wurde. Er hatte seinen Revolver gezogen und drückte gerade ab. Die Kugel glitt knapp über mir in die Planken. Ich schoß zurück und erwischte ihn am Arm. Brüllend ließ sich Tab auf den Boden fallen.
    Bevor ich weiter auf den Vorhang stürmte, hatte ich mir einen Schaukelstuhl geangelt, der mir sowieso im Wege stand. Da er hinten geschlossen und aus ziemlich massivem Holz gearbeitet war, gab er eine leidliche Deckung ab. Erst als Eddy eine Lehne angeschossen hatte, änderte ich meine Meinung über die Qualität des Möbelstücks.
    Ich nahm den Stuhl, riß ihn vom Boden hoch und warf ihn gegen den Vorhang, der oben aus der Halterung riß und Eddy unter sich begrub.
    Es war ein Bild, das in jede Kriminalkomödie gepaßt hätte. Eddy brauchte fast fünf Minuten, um sich aus dem schweren Stoff zu lösen. In dieser Zeit hatte ich mit einem Taschenmesser aus dem unteren Teil des Vorhangs gleichmäßige Riemen geschnitten.
    Als Eddy das Licht der Hütte erblickte, keuchend nach der hastigen Wühlerei, empfing ich ihn mit der Smith and. Wesson. Ohne ein Wort zu sagen, warf er seine Pistole zu Boden. Tab konnte mir nicht mehr gefährlich werden, denn ihn hatte ich mit den Vorhang-Riemen bereits verarztet.
    Eddy leistete harten Widerstand. Kurz entschlossen steckte ich meine Pistole weg und bearbeitete ihn mit den Fäusten. Er war hartgesotten, hatte aber viel an Substanz verloren, während er mit dem Vorhang zu kämpfen hatte. Stehend ging er ko. Ich nahm mir nicht mehr die Zeit, ihn auszuzählen.
    Zum Schluß nahm ich mir Mike vor,

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