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0440 - Mein letzter Fall?

0440 - Mein letzter Fall?

Titel: 0440 - Mein letzter Fall? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Granitgesicht lächelte. Auch bei diesem Vorgang veränderten sich seine Züge kaum. Er schaute mit hartem Blick auf den Toten. Mitleid empfand, er dabei nicht.
    Für ihn war Chimmy nur Mittel zum Zweck gewesen. Wahrscheinlich hätte er ihn nicht einmal getötet, aber der Teufel hatte von ihm eine Leiche verlangt, und Costello bemühte sich, den Wünschen des Höllenprinzen nachzukommen.
    »Wie hast du ihn getötet?« fragte er. »Magie und Kraft.«
    »Du bist immer noch der Größte?« Die dreieckige Fratze des Teufels bewegte sich nickend. »Nicht nur der Größte, der Allergrößte. Nenne mir einen Menschen, der stärker ist als ich. Nenne mir seinen Namen!« Asmodis wollte es wissen, er wollte eine bestimmte Antwort hören und hatte seine Stimme deshalb bei den letzten Worten gesteigert. »Es gibt keinen!«
    Asmodis nickte. »Ja, du hast recht. Es gibt keinen Menschen, der stärker ist als ich. Auch Sinclair nicht.«
    »Wobei wir beim Thema wären!«
    Asmodis lachte. »Ich spüre deinen Haß, Costello. Diesmal wirst du Glück haben, und du kannst dich freuen, daß es damals einen Dr. Tod gegeben hat.«
    »Wieso kann ich mich freuen?«
    »Er unternahm ein gewisses Experiment, das ich jetzt wiederholen werde. Ich habe ein kleines, aber sehr brisantes Andenken von ihm, das ich dir gleich zeigen werde.«
    Costello war gespannt. Er stand schon seit einigen Wochen in einem direkten Kontakt mit dem Teufel wie lange nicht mehr. Jetzt mußte sich der Erfolg zeigen.
    Aus einer Tasche holte der Satan ein flaches Kästchen. Es bestand aus schwarz lackiertem Holz. Er stellte das Kästchen auf den Tisch und öffnete behutsam den Deckel. »Sieh es dir an!«
    Costello trat näher. Innen war der kleine Kasten mit dunklem Samt ausgelegt.
    Der Inhalt war klein, hatte nicht einmal die Größe eines halben Fingernagels. Aber neben ihm lag ein Gegenstand, den man unschwer als einen silbernen Nagel erkennen konnte. »Weißt du Bescheid, Costello?«
    »Nein.«
    Asmodis lachte so laut, daß Schwefelwolken aus seinem Maul strömten.
    »Dieser Nagel hat seine Geschichte. Mit ihm wurde Dr. Tod zum ersten Mal getötet. Sinclair hat es getan.«
    »Das ist mir bekannt.«
    »Gut. Weißt du dann auch, was dort neben dem Nagel seinen Platz gefunden hat?«
    »Es sieht aus wie Papier.«
    »Unsinn, das ist kein Papier. Es ist…«
    Der Satan beugte sich vor und flüsterte die nächsten Worte. Er sagte auch noch mehr.
    Costello hörte zu. Ein Zuschauer hätte sich gewundert, denn sein Gesichtsausdruck veränderte sich plötzlich. Die harte Spannung wich und schuf dem Ausdruck von Genugtuung Platz.
    Und er lachte.
    Ja, Logan Costello lachte so laut und hart wie selten zuvor in seinem Leben.
    Für ihn war die Sache klar.
    Der Geisterjäger John Sinclair hatte keine Chance mehr. Die Falle würde zuschnappen…
    ***
    Mit Suko hatte ich schon auf dem Weg zum Büro über den Fall gesprochen. Viel hatte auch er mir nicht sagen können, er war aber sehr nachdenklich geworden, als ich von meiner Begegnung mit dem Seher berichtete.
    »Du gehst nicht davon aus, daß er sich geirrt hat?«
    »Nein.«
    »Dann scheint sich dein Leben allmählich dem Ende zu nähern!« Suko sprach den Satz zwar gelassen aus, aber das Zittern in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    »So sieht es aus.«
    Wir standen schon im Yard Building, als er mir auf die Schulter schlug.
    »Gegen dein Ende werden wir etwas unternehmen.«
    »Und was?«
    »Mal sehen.« Er ging zum Lift und wunderte sich, daß ich stehengeblieben war. »Was hast du, John? Willst du nicht mitkommen?«
    »Doch, doch, fahr nur schon hoch.«
    »Meinetwegen, aber…«
    »Ich möchte mich nur ein wenig hier umschauen«, erklärte ich mit belegter Stimme.
    Suko runzelte die Stirn. »Junge, das hört sich verdammt nach einem Abschied an.«
    »Möglich…«
    Mein Freund sah für einen Moment so aus, als wollte er mich packen und in den Lift tragen. Dann drehte er sich abrupt um und ging davon.
    Ich blieb zurück und schritt nach einer Weile durch die Halle. Auf einer Tafel an der Wand waren die Namen der im Dienst getöteten Kollegen eingraviert worden. Es waren verdammt viele, aber auf der Tafel gab es auch noch genügend Platz für weitere Namen.
    Ohne es richtig wahrzunehmen, holte ich die Zigaretten hervor und zündete mir ein Stäbchen an. Ich blickte auf die Tafel und sah die einzelnen Buchstaben vor meinen Augen verschwimmen.
    Möglicherweise lag es am Rauch, vielleicht war es auch Tränenwasser, das in meine Augen

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