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0440 - Mein letzter Fall?

0440 - Mein letzter Fall?

Titel: 0440 - Mein letzter Fall? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wenn ich mich umgesehen habe und feststelle, daß der Fall größere Dimensionen annimmt, rufe ich dich. Dann kommst du nach.« Suko runzelte die Stirn.
    »Das gefällt mir nicht. Ich habe das Gefühl, daß du mir etwas verschweigst.«
    Ich lachte. »Was sollte ich dir ver-. schweigen?«
    »Es ist nicht der alleinige Grund, weshalb du ohne mich nach Belgien willst.« Er blickte mich ernst an. »Lüg nicht, John, ich kenne dich mittlerweile gut genug.«
    Ich nickte. »Ja, du hast recht. Es ist nicht der einzige Grund. Sollte sich die Prophezeiung des Sehers erfüllen, möchte ich, daß nicht noch andere ihr Leben verlieren. Einer reicht dann, wie ich meine.«
    Suko schüttelte den Kopf. »John, du redest Unsinn. Du kannst mich nicht so abschieben.«
    Ich trank den Rest Kaffee. »Das ist auch kein Abschieben, Suko. Ich muß einfach mal allein sein.«
    »Weshalb?«
    »Wenn es mich erwischen sollte, kann mir sowieso niemand helfen. Ich möchte dich nicht in Gefahr bringen.«
    »Wie lange kennen wir uns?« Suko versuchte es jetzt anders herum.
    »Das sind mittlerweile einige Jahre.«
    »Natürlich.«
    »Wir haben uns immer vertrauen können. Wir retteten uns gegenseitig unzählige Male das Leben. Da ist eine Basis geschaffen worden. Willst du die zerstören?«
    »Das habe ich nicht vor.«
    »Dann laß mich mitfahren.«
    »Nein, Suko, du bleibst. Daß ich allein fahre, kann doch nicht unsere Freundschaft zerstören. Es gibt Situationen, wo der Mensch allein sein muß, und gerade du mit deiner asiatischen Mentalität müßtest dies begreifen.«
    »Das stimmt natürlich.«
    »Weshalb stemmst du dich so dagegen?«
    »Weil ich Angst um dich habe. Du bist, wenn du den neuen Fall angehst, mit deinen Gedanken nicht mehr bei der Sache. Du denkst dann über die Warnung des Sehers nach. Das kann deine Handlungen beeinflussen, glaube es mir.«
    »Ich muß diesen Weg gehen, Suko!« Mein Freund sah ein, daß er mich nicht umstimmen konnte. Er lehnte sich zurück und breitete die Arme aus. »Dann, John, geh in Gottes Namen. Aber komm mir nur nicht an und beschwere dich.«
    »Das bestimmt nicht.«
    »Willst du vorher noch zu Sir James?«
    »Selbstverständlich«, antwortete ich und dachte dabei über Sukos Stimmungsumschwung nach. So ganz geheuer war er mir nicht.
    Ich wollte das Thema nicht ausweiten und hielt deshalb den Mund. Dafür griff ich zum Telefon und rief meinen Chef, Superintendent Sir James Powell, an. Der hatte Zeit für mich.
    Auf dem Gang begegnete ich noch Glenda, die mich anstrahlte und verwundert schaute, als sie meinen relativ knappen Morgengruß hörte. Ich würde es ihr später erklären.
    Bei den hohen Temperaturen hatte selbst Sir James den grauen Anzug ausund einen hellen angezogen. Mißbilligend schaute er auf meine hellweiße Hose, zu der ich ein blaues kurzärmeliges Leinenhemd übergestreift hatte. »Sie sehen aus wie ein Playboy.«
    »Nein, Sir, wie ein Reisender.«
    »Sie wollen wieder los?«
    »So ist es.«
    »Hat Ihnen der letzte Trip nicht gereicht?«
    »Das schon, aber diesmal werde ich nach Belgien fahren.«
    Sir James setzte sich. »Ein sehr schönes Land. Aber Urlaub wollen Sie doch dort nicht machen - oder?«
    »Auf keinen Fall. Ich habe aber etwas erlebt, das mich stutzig werden ließ.«
    Ich berichtete Sir James von den Vorgängen der vergangenen Nacht.
    Daß ich die alte Komturei mit den Templern in Verbindung brachte, fand auch seine Zustimmung.
    »Dann werde ich die Genehmigung erhalten?«
    »Natürlich. Fliegen Sie allein?«
    »Ja.«
    »Wie schmeckt das Suko?«
    »Wie eine versalzene Suppe.«
    »Kann ich mir vorstellen. Okay, besorgen Sie sich Ihr Ticket. Wollen Sie bis Brüssel fliegen?«
    »Nach Luxemburg. Die Komturei liegt im Süden des Landes und nicht weit von der luxemburgischen Grenze entfernt.«
    Sir James stand auf und reichte mir die Hand. »Ich hoffe, wir sehen uns gesund wieder.«
    Daß bei diesen Worten ein Schauer über meinen Rücken lief, konnte ich beim besten Willen nicht vermeiden.
    Auch mein Chef bemerkte es. »Haben Sie etwas, John?«
    Ich schluckte. »Nein, nein, ist schon gut. An manchen Tagen ist man eben nachdenklicher.«
    »Ja, das kenne ich. Sie sollten es besonders sein.« Diese Worte sagte er zum Abschied.
    Fast hastig verließ ich das Büro und blieb im Gang stehen. Mit dem Rücken lehnte ich mich gegen die Wand. Zweifel trieben in mir hoch.
    Hatte ich richtig gehandelt oder alles falsch gemacht? Sollte ich mich nicht besser in London verkriechen und alles auf

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