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0440 - Mein letzter Fall?

0440 - Mein letzter Fall?

Titel: 0440 - Mein letzter Fall? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mittelding zwischen Fingern, Klauen und Pfoten, die auch zugreifen konnten.
    An den Armen und den Beinen wurde John Sinclair gepackt und hoch gehoben. Sein Körper sackte dabei durch. Daran aber störten sich die Träger nicht.
    Arlette trat aus dem Schatten hervor. Sie hatte die Anweisung erhalten, die vier zu führen, und so schritt sie vor ihnen her. Vorbei an den meisten alten Fassaden, bis sie den Ort erreichte, der ihr als Ziel angegeben war.
    Das größte Gebäude innerhalb der Komturei. Fast schon mit einer kleinen Burg zu vergleichen, denn durch ein großes Tor konnte man eintreten.
    Es war offen.
    Arlette brauchte nur nach dem Griff zu fassen und die schwere Holztür in Bewegung zu setzen.
    Muffige Luft wehte ihr entgegen. Umhüllt vom alten Staub der Jahrhunderte.
    Wer hineinschaute, hatte das Gefühl, in eine andere Welt zu sehen, in der das Mittelalter noch lebendig war. Hinter der Tür lag ein Rittersaal.
    Er hatte früher das Herzstück der Komturei gebildet, und daran hatte sich bis heute nichts geändert.
    Arlette betrat als erste den Saal. Hinter ihr gingen die Träger mit dem leblos zwischen ihnen hängenden John Sinclair. Erst als sie die Mitte des Saals erreicht hatte, war zu erkennen, daß das Dach fehlte.
    Der Wind konnte hineinwehen. Er hatte Staub und Blätter in den Saal geschaufelt. Innerhalb der Mauern herrschte eine morbide Atmosphäre vor. Es roch nach Verfall, Tod und Vergänglichkeit.
    Die Wände waren einmal mit farbenprächtigen Gemälden bedeckt gewesen. Dreck und Staub hatte sich darauf niedergesetzt, eine Schicht gebildet, so daß die Motive nur bei hellem Sonnenlicht zu erkennen waren. Ein Gegenstand aber hatte die Zeiten überdauert. Es war ein sesselartiger Thron in der Mitte des Saals. In seiner Form erinnerte er an den Elektrischen Stuhl, der in den Staaten früher und jetzt auch wieder zur Hinrichtung benutzt wurde.
    »Setzt ihn dort ab!« befahl Arlette. Sie deutete auf den Thron.
    Die vier Helfer schleppten den bewußtlosen Geisterjäger zu seinem Sitz.
    Arlette beobachtete sie dabei und rieb ihre Hände gegeneinander.
    »Sinclair,« flüsterte sie, »das wird dein Sterbeplatz werden.«
    Sie hatte Spaß daran, und sie scheuchte die vier Teufel zur Seite, die in den Schatten der Wände verschwanden, wo mit ihnen eine unheimliche Verwandlung vorging.
    Aus den Teufeln wurden Hyänen.
    Die Bewegungen wurden von den vier Wesen gleichzeitig durchgeführt.
    Sie ließen sich auf Hände und Füße nieder, schüttelten sich, als hätte man Wasser über sie gegossen, und gaben die ersten Schreie von sich, als aus den flachen Teufelsgesichtern lange Schnauzen wuchsen.
    Aus den Händen wurden Pfoten, und als die vier Gestalten die Schatten verließen, waren aus ihnen Hyänen geworden. Das Tappen ihrer Pfoten drang wie eine geheimnisvolle Sprache durch die beklemmende Stille.
    Arlette aber ging auf den Thron zu. Es gefiel ihr nicht, wie Sinclair dort hockte. Er war nach links gefallen, sie rückte ihn zurecht und drückte ihn mit dem Rücken gegen die hohe Lehne.
    Als sie sicher war, daß er nicht kippte, trat sie wieder zurück. Mit ihrem Nicken lobte sie sich selbst.
    Dann wartete sie.
    Ein normaler Mensch hätte diese finstere Stätte längst verlassen. Nicht so Arlette. Sie wußte genau, was auf den Geisterjäger John Sinclair zukommen würde, und freute sich bereits darauf.
    Noch war er bewußtlos, und sie hatte den Auftrag, so lange zu warten, bis er aus diesem Zustand erwachte.
    Das geschah bald.
    Zuerst bewegte John Sinclair den Kopf, dann öffnete er die Augen, und Arlette trat zwei Schritte näher…
    ***
    Ich stieg aus dem tiefen Schacht der Bewußtlosigkeit hoch wie ein Ballon, den ein Kind von der Leine gelassen hatte, damit er seinen Weg in die Wolken fand.
    Aber ich war kein Ballon und blieb deshalb auf dem Boden. Ein besonderer Schlag hatte mich in die Ohnmacht gerissen. So war auch das Erwachen anders als sonst.
    Wesentlich besser, denn ich spürte keinerlei Schmerzen. Nicht im Kopf und auch nicht im Körper. Eigentlich ging es mir sogar gut, und auch mein Gedankenapparat funktionierte wieder.
    Ich öffnete die Augen.
    Zunächst sah ich einmal nichts, weil ich in ein düsteres Zwielicht schaute, das in Bewegung geriet, denn aus diesem ungewöhnlichen Grau schob sich jemand hervor.
    Ein Mensch…
    Noch erkannte ich ihn nicht. Erst als er dicht vor mir stehenblieb, sah ich die Gestalt.
    Es war Arlette!
    Ich hatte den Namen aussprechen wollen, aber meine Kehle war

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