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0440 - Mein letzter Fall?

0440 - Mein letzter Fall?

Titel: 0440 - Mein letzter Fall? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf eine bestimmte Stelle konzentrierte.
    Die Gestalt blickte aus dem Fenster nach draußen. Ich konnte sie sehr deutlich sehen. Mit ihren aus dem glatzköpfigen Schädel wachsenden Hörnern sah sie aus wie eine schreckliche Wiedergeburt des Templer-Dämons Baphomets…
    ***
    Es war eine häßliche Gestalt, in die sich die Hyäne verwandelt hatte.
    Man konnte sie auch als einen kleinen Teufel bezeichnen. Feuerrot und widerlich, von innen her glühend, dabei kahl und auch völlig nackt, soweit ich das erkennen konnte.
    Der Kopf war rund, die Ohren übergroß, und die beiden Hörner leuchteten ebenfalls rot.
    Für mich stand fest, daß diese kleine Gestalt nicht im Haus gelauert hatte. Sie mußte mit der Hyäne identisch sein und sich aus ihr gebildet haben.
    Ein Gesicht war schlecht zu erkennen. Von einem Mund oder einer Nase wollte ich da nicht sprechen. Wenn beides vorhanden war, dann nur in Andeutungen.
    Er stand da und schaute auf die Straße, als wäre nichts geschehen. Und er zeigte auch keine Angst, obwohl er wissen mußte, daß ich bewaffnet war.
    Es waren aber vier Hyänen gewesen. Sie hatten mich im Gasthaus überfallen, deshalb ging ich davon aus, daß ich auch bald vier dieser kleinen Teufel gegenüberstehen würde, falls sich die Hyänen in der Straße überhaupt zeigten.
    Ich ging mit dem linken Fuß zurück, um einen besseren Stand zu haben.
    Dann drehte ich mich - und erschrak nicht einmal, als ich sah, daß aus den anderen Fenstern der Häuser ebenfalls diese häßlichen Gestalten schauten. Vier Hyänen - vier Teufel! Beherrschten sie die Komturei?
    Hatte Baphomet sie vorgeschickt, um das Grauen zu bringen?
    Möglicherweise konnten sie reden, aber sie sagten nichts. Ihr Schweigen paßte mir nicht. Dieses stumme Beobachten zerrte mittlerweile an meinen Nerven. Dafür meldete sich die Natur. Wieder krachte ein Gewitterschlag so heftig, daß ich zusammenzuckte und unwillkürlich zum düsteren Himmel über mir schaute, dort aber keinen Blitz sah.
    Dafür zeichnete sich an den Wolkenrändern eine fahlgelbe Farbe ab, die in zackigen Linien verlief.
    Und ich sah das Gesicht des Teufels! Schwach in den Umrissen, mit einem aufgerissenen Maul, das sich bewegte, je nach dem, ob sich die Wolken zusammenschoben oder auseinandergerissen wurden.
    Urplötzlich flammte der Blitz auf. Ein zackiges gelbes Gebilde, das aus den Wolken gegen die Straße jagte, auf der ich stand.
    Ich brachte mich mit einem Sprung zurück in Sicherheit, doch es war eine Falle gewesen.
    Der zweite Blitz erwischte mich mitten im Sprung.
    Die nächste Sekunde erlebte ich wie in der zehnfachen Verlängerung.
    Ich hatte das Gefühl, als wäre mein Kopf in zwei Hälften geteilt worden, um anschließend nach verschiedenen Seiten wegzufliegen. Gefühle und auch Schmerzen wurden danach völlig ausgeschaltet. Irgend jemand riß mir den Boden unter den Füßen weg. Vergeblich suchte ich nach Halt, merkte aber noch, daß ich mich drehte und auf die Erde fiel.
    Rücklings und bewußtlos blieb ich liegen.
    Meine Feinde hatten gewonnen!
    ***
    Als Suko die Wagentür ins Schloß hieb und sich drehte, fiel ihm der hellblaue Mercedes auf, den er einige Straßen zuvor schon im Rückspiegel gesehen hatte. Der Chinese wurde das Gefühl nicht los, verfolgt zu werden, nur kannte er den Wagen nicht und konnte ihn auch nicht einordnen.
    Mrs. Whyler hielt sich bei Jane Collins auf. Sie wollten schon auf den Gehsteig gehen, um das Haus zu betreten, doch Suko hielt die beiden Frauen zurück.
    John wartete bereits an der Haustür. Die Frage des Inspektors jedoch galt Jane Collins.
    »Siehst du den blauen Mercedes?«
    »Ja. Was ist mit ihm?«
    »Er scheint uns verfolgt zu haben.«
    »Ist mir nicht aufgefallen.«
    »Du kannst aber mit dem Wagen nichts anfangen?«
    »Nein, ich wüßte niemand, der ein solches Fahrzeug fährt.«
    »Okay.«
    »Willst du dir den Fahrer mal ansehen?«
    Suko winkte ab. »Das kann auch Zufall sein.« Er lächelte. »Du weißt ja, wie das ist. Manchmal sieht man am hellichten Tage Gespenster.«
    »Dann würde ich trotzdem…«
    »Nein, außerdem wartet John auf uns.«
    Sinclair war schon ungeduldig geworden. Er stand in der offenen Haustür und winkte ihnen zu. »Kommt endlich!«
    »Ja, ja.« Suko und Jane nahmen Mrs. Whyler in die Mitte. Sie schaute auf ihre Schuhspitzen, während sie ging, und schüttelte dabei den Kopf.
    »Ihr Kollege kann sagen und behaupten, was er will. Für mich ist und bleibt er der Mörder meines Sohnes.«
    Sukos Antwort

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