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0440 - Odins Raben

0440 - Odins Raben

Titel: 0440 - Odins Raben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er hatte wirklich mit niemandem über diese Konferenz gesprochen! Da war er völlig sicher. Aber andererseits war ihm die Benachrichtigung kodiert in den Firmencomputer gespeist worden. Er hatte sie bemerkt, entschlüsselt und gelöscht.
    Von seiner Seite her konnte doch wirklich niemand etwas davon erfahren haben, selbst wenn dieser Jemand zufällig Rikers Computer gehackt hatte…
    Aber da war ein dumpfes, schleimiges Gefühl, das in ihm hochkroch, und er entsann sich, was man ihm über den ersten Sternenkreuzer der Ewigen erzählt hatte. Gut, es war bei weitem nicht der erste gewesen, aber immerhin der erste, der nach tausendjähriger Zurückgezogenheit wieder die Erde erreichte.
    Asmodis, der damalige Fürst der Finsternis, und dieser Zamorra hatten zusammengearbeitet. Vor ein paar Wochen waren Riker und Zamorra zusammengetroffen, aber damals hatte Riker noch nichts von der tragenden Rolle des Parapsychologen bei jener lange zurückliegenden Aktion gewußt. Er hatte Zamorra nur instinktiv als überaus gefährlich eingeschätzt. Und damit lag er wohl goldrichtig, weil er wenig später erfahren hatte, daß Asmodis und Zamorra, die sich eigentlich feindlich gesonnen waren, gemeinsam die Verbundrechner des Sternenkreuzers mit einem Computervirenprogramm gefüttert hatten. Das war der erste Schritt zur Vernichtung des Kreuzers gewesen.
    Computer…
    Seine innere Unruhe, die in ihm plötzlich erwacht war, ließ Riker statt nach Hause direkt zur Firmenzentrale fahren. Eigentlich war heute Sonntag, und da arbeitete auch in der Abteilung El Paso der Tendyke-Holding niemand, aber das Stichwort Computer ließ Rhet Riker nicht mehr los.
    Der Topmanager wollte herausfinden, ob sein Computer zum Verräter geworden war!
    ***
    Sara Moon war froh, allein zu sein.
    Als der letzte Alpha verschwunden war, blockierte sie die Materiesender mit einem Schalterdruck. Dann gestattete sie sich den Luxus, den Helm abzunehmen und ungefilterte Luft zu atmen. Als sie sich räusperte, klang das normal. Der Vokoder, der ihre Stimme veränderte, war jetzt abgeschaltet.
    Sie strich sich durch das lange silberweiße Haar.
    Die streng geheime Versammlung mußte verraten worden sein. Und ihr Verdacht lag immer noch auf Rhet Riker. Denn die vier Alphas konnten kein Interesse daran haben, gegen ihre Organisation aktiv zu werden. Sie hatten auch keine Möglichkeit gehabt, Kontakt zu Ted Ewigk aufzunehmen. Sara Moon, die ERHABENE, deren wirkliche Identität niemand kannte, wußte das hundertprozentig.
    Riker, als Topmanager der Tendyke-Industries-Holding, hatte da schon eher Möglichkeiten, sich mit dem Erzfeind in Verbindung zu setzen und zum Verräter zu werden.
    Und Ted Ewigk mußte sich in der Nähe befinden.
    Kurz nur, aber deutlich genug für eine unfehlbare Identifizierung, hatte Sara Moon einen Machtkristall registriert, der in unmittelbarer Nähe benutzt worden war. Aber jetzt konnte sie diesen Kristall nicht mehr feststellen. Das hieß aber nicht, daß Ted Ewigk aufgegeben hatte und umgekehrt war.
    Er konnte nicht so dumm sein, seinen Machtkristall ständig aktiviert zu halten. Er wußte immerhin gut genug, wie leicht ein Dhyarra anzupeilen war - und je höherrangig er war, um so leichter war er zu orten. Also würde Ted Ewigk ihn nur in besonders kritischen Situationen benutzen, in der Hoffnung, daß niemand gerade aufmerksam wurde.
    Woher hatte er erfahren, daß sich seine Gegnerin hier befand, jetzt, zu diesem Zeitpunkt? Für Sara Moon kam tatsächlich nur Riker in Betracht.
    Ted Ewigk!
    So lange hatte sie nach ihm gesucht. Und jetzt kam er von selbst zu ihr. Sie war entschlossen, diesmal reinen Tisch zu machen. Er mußte sterben. Er war eine ständige Bedrohung für sie, solange er lebte. Nicht nur, daß er wenigstens dasselbe Recht auf den Thron des ERHABENEN hatte wie Sara Moon, hinzu kam auch die Tatsache, daß es niemals zwei Dhyarra-Kristalle 13. Ordnung gleichzeitig geben durfte. Niedrigere Kristalle durfte jeder besitzen, der sie zu benutzen vermochte. Aber der 13. war nicht nur der stärkste, sondern auch das Zeichen der Macht. Nur wer mit der Kraft seines Geistes in der Lage war, einen Machtkristall zu schaffen, war auch würdig, ERHABENER zu sein. Gelang es einem Alpha, so stand im Anschluß an die Erschaffung des Machtkristalls unweigerlich die Forderung zum Duell mit dem amtierenden ERHABENEN.
    Der Sieger zerstörte den Machtkristall des Verlierers.
    Sara Moon hatte seinerzeit gleich zwei Unterlassungssünden begangen. Zum einen

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