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0440 - Odins Raben

0440 - Odins Raben

Titel: 0440 - Odins Raben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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anzuziehen. »Sachen gibt’s«, sagte sie kopfschüttelnd. »Da taucht dieser Zaubergreis auf, und man vergißt alles andere… danke, Zamorra!«
    Merlin hielt das Amulett in den Händen und betrachtete es nachdenklich. »Es ist anders geworden als früher«, sagte er. »Es ist lange her, daß ich es in meinen Händen hielt. Aber es ist nicht mehr so wie damals, als ich es schuf.«
    Zamorra horchte auf. »Woran spürst du das, Merlin?«
    »Etwas ist… darin«, sagte er. »Es entwickelt sich. Aber ich weiß nicht, ob es gut ist. Es könnte gefährlich werden… nein, nicht für dich, Zamorra. Aber alles braucht seine Entsprechung, sein Gegenstück.«
    »Mir kommt es so vor, als würde sich in dieser Silberscheibe ein eigenständiges Bewußtsein entwickeln«, sagte Zamorra. »Etwas, das denkt und mich zuweilen telepathisch anspricht, nur habe ich bislang nicht feststellen können, was das ist, was sich entwickelt. Ich hoffte daß du mir etwas dazu sagen könntest.«
    Merlin schüttelte den Kopf. »Nicht so einfach… ich muß erst nachdenken und Informationen einholen. Aber jetzt gibt es Wichtigeres.«
    Er schloß die Augen. Zamorra fühlte, wie Merlin sich in sich selbst zurückzog und etwas mit dem Amulett tat.
    »Wie kommt es, daß ihr euch plötzlich wieder so friedlich vertragt?« fragte Zamorra leise. Nicole beugte sich zu ihm, gab ihm einen Kuß auf die Wange und lächelte. »Wir haben uns einfach darauf geeinigt, mit der Fortsetzung des Streites zu warten, bis du wieder hier bist.«
    »Auch ’ne Methode…« Zamorra sah Merlin an. Der war plötzlich wieder er selbst, öffnete die Augen und ließ das Amulett durch die Luft auf Zamorra zuschweben. Der Parapsychologe fing es aus der Luft auf.
    »Es ist nicht ganz so stark, wie du es gewohnt bist, Zamorra«, sagte Merlin. »Aber ich habe es mit magischer Energie wenigstens teilweise wieder aufgeladen. Ohne das hätte es sicher noch bis zu zwei Tagen dauern können. Sei vorsichtig, wenn du es benutzt, und sei sparsam mit seinen Kräften. Mehr konnte ich nicht tun.«
    »Hattest du Kontakt mit diesem… Bewußtsein?« fragte Zamorra.
    Merlin hob abwehrend die Hand. »Ich bin erschöpft«, sagte er. »Frage mich nichts mehr. Aber vergiß nicht zu handeln. Geh nach Ash’Naduur, bevor es zu einer Katastrophe kommt…«
    Seine Stimme war leiser geworden.
    Zamorra erhob sich wieder von seinem Stuhl. »Und wie kommen wir nun dorthin?« fragte er. »Immerhin gibt es Weltentore zu den Ash’-Dimensionen nicht gerade an jeder Straßenecke!«
    Merlin machte einige rasche, komplizierte Handbewegungen und wob ein unsichtbares Muster vor sich in die Luft.
    »Du kannst es mit dem Amulett aktivieren«, sagte er. »Doch ich weiß nicht, wo in Ash’Naduur die andere Seite sich befindet. Handle rasch, ehe der andere handelt.«
    »Welcher andere?« fragte Zamorra hastig. Aber im gleichen Moment verblaßten Merlins Konturen, und der Zauberer war fort, als habe es ihn nie gegeben.
    ***
    Der einäugige Wanderer sah durch die Augen seiner fliegenden Kundschafter. Die beiden Raben suchten, und sie schienen jetzt fündig geworden zu sein. Für einen Augenblick nur hatten sie die Energie aus dem Amulett gespürt. Merlins Stern befand sich in jenem Land, das heute Frankreich genannt wurde. Und dort mußte sich demzufolge auch sein Benutzer befinden.
    Der Ewige, der es unrechtmäßig an sich gebracht hatte…
    »Endlich«, murmelte Odin. »Endlich habe ich die Spur wiedergefunden!«
    Der Wanderer packte seinen Speer fester. Den Speer, der niemals sein Ziel verfehlte, weil ein starker Zauber in ihm wirkte.
    Odin folgte der Spur, die seine Raben ihm gezeigt hatten.
    ***
    Im gleichen Moment, in dem Rhet Riker per Materiesender die Plattform und damit auch Ash’Naduur verlassen wollte, ging ein Ruck durch den Körper des ERHABENEN. »Warten Sie, Riker!«
    Langsam drehte der Manager sich um. Er runzelte die Stirn. »Was ist denn noch?«
    Die Hand des ERHABENEN berührte den Machtkristall in der Gürtelschließe. Riker spürte, daß sich etwas verändert hatte. Von einem Moment zum anderen zählte alles Bisherige nicht mehr. Der ERHABENE war bereit, auf die Vorteile zu verzichten, die Riker ihm brachte, und den Manager zu töten. Riker fühlte die Gefahr für sich, und er wünschte, seine Leibwächter wären in der Nähe. Aber die hatte er nicht mitbfingen können.
    »Haben Sie zu irgend jemandem über diese Konferenz gesprochen?« fragte der ERHABENE.
    »Sehe ich so närrisch aus? Zu wem hätte

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