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0440 - Odins Raben

0440 - Odins Raben

Titel: 0440 - Odins Raben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sechs, sieben Zähne des Oberkiefers zugleich mit den Schuhsohlen.
    Die Saurierzähne knackten einfach weg. Für solche Beanspruchungen waren sie nicht gedacht. Einen abgebrochenen Zahn erwischte Ted mit der linken Hand, packte ihn und stieß damit in die kurze Zunge der Bestie und durch sie hindurch in den Unterkiefer.
    Das Monster spürte den Schmerz. Es reagierte prompt und spie Ted wieder aus, noch ehe er im Schlund des Riesenbiestes verschwinden konnte.
    Er flog schon wieder durch die Luft!
    Instinktiv krümmte er sich zusammen, sah Boden unter sich und dann war der Aufschlag auch schon da. Ted kam mit den Füßen auf, rollte sich ab wie ein Fallschirmspringer bei der Landung und konnte kaum glauben, daß er noch lebte. Aber er hatte es geschafft! Während des vergeblichen Versuches, Ted zu fressen, war der Superpterodaktylus fliegend ein paar hundert Meter weiter gekommen, und hier gab es einen Felsvorsprung, der weit höher lag als die Stalagmiten-Ebene. Ted war sauber darauf gelandet.
    Er sah dem Flugsaurier nach. Der hatte jetzt wirklich das Intresse an dem Menschen verloren und entfernte sich mit krächzenden Lauten und Blut spuckend in Richtung auf die Berge, wo Ted schemenhaft den sich immer weiter entfernenden Wirbeltrichter der Windhose verschwinden sah.
    Ted richtete sich auf. Mißtrauisch sah er sich um und vergewisserte sich, daß nicht schon wieder irgend eine Bestie in seiner unmittelbaren Nähe steckte. Dann ließ er die Schultern sinken.
    Wo sich sein Dhyarra-Kristall befand, konnte er nicht einmal raten. Der Sternenstein war verloren. Hier, in dieser feindlichen Umwelt, würde er ihn niemals wiederfinden. Damit war er jetzt waffenlos. Wehrlos. Er besaß weder eine Möglichkeit, sich gegen die feindliche Natur zu schützen, noch sich gegen irgend welche Bestien zu wehren. Und er besaß auch kein Mittel mehr, Sara Moon anzupeilen.
    Er konnte nicht einmal zurück in seine Welt. Durch den Wirbelsturm hatte er die Orientierung verloren. Er wußte nicht, über welche Distanz er befördert worden war, in welche Richtung, denn die Windhose wechselte diese Richtung ständig.
    Aber das war nicht das wirklich Schlimme. Die Katastrophe bestand darin, daß Ted ohne seinen Machtkristall nicht einmal mehr ein Weltentor zurück zur Erde öffnen konnte.
    Wenn nicht ein Wunder geschah, saß er hier fest.
    Endgültig.
    Sein Fehler, allein und ohne Rückversicherung nach Ash’Naduur zu gehen, war sein letzter Fehler.
    Hier gab es für ihn nur noch den Tod, der schon bald eintreten würde -der Dursttod. Denn nirgends in erreichbarer Nähe sah er Pflanzen oder eine Wasserader.
    Hier war tödliche Trockenheit.
    ***
    Riker betrat sein Büro in einem der oberen Stockwerke eines Hochhauses. Von hier aus hatte er eine hervorragende Sicht über die ganze Stadt El Paso und das Umland. Das Büro selbst war großzügig dimensioniert. Es war noch unter Robert Tendyke angelegt worden, der der Ansicht gewesen war, daß jemand, der schwere geistige Arbeit verrichtete und eine große Verantwortung trug, sich ruhig mit ein wenig Luxus verwöhnen durfte. Deshalb wurden die Büros in den einzelnen Firmen der Tendyke-Holding um so größer, je höher der Rang des darin Arbeitenden war.
    Rhet Riker nahm den Luxus hin. Er wäre auch ohne ausgekommen.
    Der schwarzhaarige Mann mit dem leichten Bauchansatz nahm hinter seinem Computerterminal Platz und nahm den Rechner in Betrieb. Dann fragte er die ihn interessierenden Daten ab.
    Bestürzung breitete sich in ihm aus.
    Die Daten waren nicht gelöscht worden!
    Dabei war er absolut sicher, daß er den Löschbefehl eingegeben hatte. Dennoch war die Nachricht über das Treffen der Alphas in Ash’Naduur nach wie vor im Original-Wortlaut eingespeichert.
    »Verdammt«, murmelte Riker. »Wie ist das möglich?«
    Er tastete den Löschbefehl abermals ein. Dann ging er auf Abruf und wieder sah er die nicht gelöschte Information vor sich auf dem Monitor!
    Riker nagte an seiner Unterlippe. Er gab eine neue Impulsfolge ein. Er wollte wissen, wie oft diese Information abgefragt worden war.
    Viermal!
    Hier steckte also die Quelle des Verrats. Denn er selbst hatte nur dreimal abgefragt - einmal, als er sich informierte und den anschließenden Löschbefehl gab, und heute zwei Kontrollabfragen. Die vierte Frage war keinesfalls von ihm selbst gekommen.
    Aber von wem dann? Der Rechner war codiert. Ohne persönliches Paßwort und Kennzahl gab es keine Reaktion. Dann spielte der Rechner Auster und schwieg sich

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