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0440 - Odins Raben

0440 - Odins Raben

Titel: 0440 - Odins Raben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ich sprechen sollen?« Riker schüttelte den Kopf. Er verstand die Frage nicht. »ERHABENER, ich bin zum Stillschweigen verpflichtet worden, und daran halte ich mich. Zweifelt Ihr nun doch an -meiner Loyalität und Zuverlässigkeit? Wieso stellt Ihr mir überhaupt diese Frage?«
    Der ERHABENE starrte ihn schweigend an. Zähflüssig tropften die Sekunden dahin, und mit jeder, die verstrich, fühlte Riker sich wieder sicherer. Je länger der ERHABENE zögerte, desto geringer war seine Bereitschaft zu töten. Dennoch fragte sich Riker, was das sollte. Was hatte diesen jähen Stimmungsumschwung bewirkt, der den ERHABENEN veranlaßte, Riker noch zurückzuhalten?
    Dann straffte sich die Gestalt des ERHABENEN.
    »Sie haben meine Erlaubnis zu gehen, -Riker.«
    »Wie zuvorkommend«, spottete der Manager. »Aber Ihr habt meine Frage noch nicht beantwortet, ERHABENER.«
    »Ich gedenke, das auch nicht zu tun«, schnarrte die elektronisch erzeugte Stimme. »Gehen Sie jetzt.«
    Riker lächelte spöttisch, dann zuckte er mit den Schultern. Er berührte den Auslöser des Materiesenders. Dann trat er in die Konkavschale und war im nächsten Augenblick verschwunden.
    Verwundert sahen die anderen Alphas den verlöschenden Materiesender an, dann wechselten ihre Blicke zum ERHABENEN, der die Hand erhoben hatte.
    »Auch ihr könnt gehen«, sagte er. »Diese Konferenz ist beendet.«
    »ERHABENER«, wandte einer der Alphas ein. »Warum das? Wir haben, noch längst nicht alles besprochen. Im Grunde ist gar nichts besprochen worden, nur…«
    »Geht«, sagte der Maskierte. »Sofort. Es wird eine neue Konferenz geben - ohne Rhet Riker. Er wird danach vom Ergebnis der Konferenz unterrichtet werden. Der neue Termin wird Ihnen rechtzeitig bekanntgegeben.«
    Das war endgültig.
    Vier Alphas verließen ihre Plätze und ließen sich von den Materiesendern zurückbringen dorthin, von wo sie gekommen waren. Die plötzliche Entscheidung des ERHABENEN, die Konferenz so überraschend und scheinbar unmotiviert abzubrechen, verstanden sie nicht. Sie konnten nur vermuten, daß der ERHABENE erst einmal allein sein wollte, um die Frechheiten innerlich zu verarbeiten, mit denen Riker ihm begegnet war.
    Doch dem war nicht so.
    Es war eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen. Denn der ERHABENE hatte die Nähe eines fremden Dhyarra-Kristalls gespürt.
    Er witterte Verrat.
    Denn niemand außer den Anwesenden konnte von dieser Konferenz wissen…
    ***
    Ted Ewigk fühlte, wie er durch die Luft gerissen wurde. Der gewaltige Sog, der ihn emporwirbelte, nahm ihm fast den Atem. Er wollte schreien, konnte es aber nicht, und er fühlte seinen Dhyarra-Kristall nicht mehr in der Hand.
    Panik erfaßte ihn.
    Er hatte seinen Machtkristall verloren, das einzige Hilfsmittel, das ihn vor der wahnwitzigen Natur Ash’Naduurs schützen konnte!
    Aber er hatte ja ohnehin nur noch ein paar Sekunden oder Minuten zu leben. Nur noch so lange, bis die Windhose ihn entweder in die höheren Luftschichten schleuderte, dorthin, wo die Atmosphäre so dünn war, daß es zum Atmen nicht mehr reichte - oder sie ihn irgendwo wieder aus ihrem Griff entließ und dabei zerschmetterte.
    Da kam es auf den Verlust des Kristalls auch nicht mehr an.
    Natürlich - mit dem Dhyarra hätte er sich aus diesem Wirbelsturm wieder befreien können. Aber das war nun nicht mehr möglich.
    Um ihn herum war alles ein düsteres Wirbeln und Wallen, und er hielt die Augen geschlossen, weil er erstens doch nichts erkennen konnte und zweitens, damit sie eingigermaßen geschützt waren vor dem, was sich mit Ted zusammen in diesem rotierenden Chaos befand. Du bist verrückt, hielt er sich selbst vor, weshalb sorgst du dich darum, blind zu werden, wenn du doch gleich ohnehin tot bist?
    Nur ein paar Augenblicke später flog er aus der Windhose wieder heraus!
    Das Chaos entließ ihn.
    Er flog - er stürzte! Wie hoch er genau war, konnte er nicht einmal annähernd schätzen. Aber er war hoch genug, um beim Aufprall auf jeden Fall getötet zu werden.
    Das war’s dann, dachte er und schloß die Augen wieder, die er für einen Moment geöffnet hatte. Er wollte nicht sehen, mit welchem irrwitzigen Tempo er dem Boden entgegenraste. Er wollte in den letzten Sekunden seines Lebens nicht auch noch dem Geschwindigkeitsrausch verfallen.
    Er bedauerte nur, daß er Carlotta nicht noch einmal zärtlich umarmen konnte.
    Stygia per Voodoozauber mit in den Untergang zu reißen, daran war er nicht einmal mehr interessiert…
    ***
    Merlin war nach

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