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0441 - Astaroths Amazonen

0441 - Astaroths Amazonen

Titel: 0441 - Astaroths Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Tochter an der Spitze dieser Machtorganisation stand. Immer wieder fragte die Druidin sich, weshalb Zamorra und seine Gefährten, die doch darüber Bescheid wußten - leider! —, ihr Wissen nicht als Waffe gegen Sara verwendeten. Ein Tip an die Ewigen, und man würde sich für die Identität des ERHABENEN über das normale Maß hinaus interessieren und sie zwingen, ihr Inkognito aufzugeben…
    Und das konnte ihren Untergang bedeuten. Zumindest aber das Ende ihrer Macht über die Dynastie. Denn es ging nicht allein darum, daß sie Merlins Tochter war, sondern auch darum, daß bekannt war, mit wem sie nebenbei auch noch zuweilen paktierte: mit den MÄCHTIGEN, jenen unerklärlichen, furchtbaren Wesen aus den Tiefen von Zeit und Raum, die eine weitere Eckposition innehatten in dem universumweiten Mehrfrontenkrieg um die Macht.
    Sara konnte ihren Helm nicht entdecken. Der war wahrscheinlich in Ash’Naduur zurückgeblieben, wie auch das Wrack der Kugelplattform, in der die Konferenz der Alphas stattgefunden hatte.
    Das war ärgerlich, aber nicht zu ändern. Sie hatte kein Interesse daran, nach Ash’Naduur zurückzukehren. Das Risiko war ihr zu groß, in den Strudel des Chaos mitgerissen zu werden. Abgesehen davon konnte sie nicht einmal sicher sein, ob der Helm jetzt überhaupt noch existierte. Sie konnte den Verlust verschmerzen; das technische Gerät war zu ersetzen. Wichtig war nur, daß sie sich zwischendurch nicht anderen Ewigen zu zeigen hatte.
    Immer noch fühlte sie sich von den Kriegerinnen angestarrt. Sie las Neugierde und Überraschung in ihren Blicken, aber auch eine eigenartige Gier, die sie sich nicht erklären konnte.
    Sara wies auf die drei Menschen. »Was habt ihr mit ihnen vor? Weshalb tötet ihr sie nicht?«
    Wieder sorgte sie mit ihrer Magie dafür, daß ihre Worte den Amazonen verständlich wurden.
    »Wir werden sie töten«, sagte eine der Amazonen schließlich, nachdem sie anscheinend eine Weile mit sich gerungen hatte, ob sie überhaupt antworten sollte. »Wir werden auch dich töten, fremde Frau.«
    »Mich nicht«, widersprach Sara Moon. »Bestimmt nicht… warum tötet ihr die drei nicht sofort? Sie sind sehr gefährlich.«
    »Später, fremde Frau.«
    »Dann kann es zu spät sein«, sagte Sara Moon. »Ich glaube, ich muß das selbst unternehmen.« Sie verzichtete darauf, den Kriegerinnen klar zu machen, mit wem sie es bei ihren drei Gefangenen zu tun hatten. Die würden jede noch so winzige Chance nutzen, um sich wieder zu befreien und zu entkommen. Eigentlich hatte Sara sie schon in Ash’Naduur töten wollen, war aber aus irgend welchen Gründen wieder davon abgekommen und dann durch den Verlauf der Geschehnisse und Odins Auftauchen daran gehindert worden.
    Es war ein Fehler gewesen, sie nicht sofort zu töten. Wohin es geführt hatte, sah sie jetzt.
    Sie nahm einer der Amazonen mit schnellem Griff ein Messer ab. Die Amazone ließ es verblüfft geschehen. Die Autorität, die Sara um sich herum verstrahlte, ließ die Kriegerinnen immer wieder zögern. Sara wußte, daß die Amazonen am liebsten auch sie wieder in Fesseln gelegt hätten. Aber sie trauten sich einfach nicht.
    Sara, das Messer in der Hand, sah von einem Gefangenen zum anderen. Sie überlegte, wen sie zuerst töten sollte. Nicole? Gegen sie spürte Sara einen besonderen Haß. Die Druidin hatte einmal versucht, Nicole im Auftrag eines MÄCHTIGEN mit schwarzem Dämonenblut auf die dunkle Seite der Macht zu ziehen. Nicole hatte tatsächlich geraume Zeit schwarzes Blut in den Adern behalten - nur hatte der Plan doch nicht funktioniert, und Sara selbst hatte sie wieder »normalisieren« müssen. Damit war der Plan, Nicole zu einem Dämonenwesen zu machen, damals gescheitert, und diese Niederlage kreidete Sara der Französin bitter an.
    Ted Ewigk, ihr Rivale um die Macht…
    Aber er war ohne seinen Machtkristall hilflos, bedeutete keine Gefahr mehr.
    Gefährlicher war da schon Professor Zamorra.
    Sara Moon schwankte zwischen den beiden.
    Sollte sie der Vernunft folgen oder dem Haß?
    Sie entschied sich für die Vernunft und trat auf die Amazone zu, die Zamorra trug, ohne dabei auch nur das geringste Zeichen von Ermüdung zu zeigen. Jeder andere hätte seine schwere Last abgelegt; der hochgewachsene Mann brachte immerhin sicher mehr als achtzig Kilo auf die Waage. Aber die Amazone trug ihn, als sei er nur ein leichter Schal…
    Sara faßte in Zamorras Haar und hob seinen herunterhängenden Kopf, daß die Halsschlagader freilag. Dann

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