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0441 - Astaroths Amazonen

0441 - Astaroths Amazonen

Titel: 0441 - Astaroths Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gerade Nahkampfwaffen, aber wenn man die Schäfte durchbrach und nur die vorderen Teile benutzte, konnte man sie als »verlängerte« Dolche benutzen, was die Reichweite von Handwaffen natürlich entschieden verlängerte.
    Rax fühlte plötzlich, daß er es schaffen konnte.
    Irgend etwas beflügelte seinen Mut.
    Und so ließ er sich durch die Öffnung im Dach nach unten fallen.
    ***
    Astaroth vernahm den Ruf aus der Welt Ash’Caroon. Die Dämonenpriester seines geheimen Vorpostens riefen ihn. Er war soweit.
    Die Opferung fand statt.
    Und Astaroth ging hinüber, um das Opfer entgegenzunehmen.
    ***
    Odins Raben musterten den Ankömmling, der aus der sich teilenden Hecke hervorgetreten war. Hugin krächzte heiser. Die Köpfe der Panther ruckten hoch, als mißbilligten die Raubkatzen diese Äußerung des schwarzen Vogels.
    Ein kleiner Mann stand da und lächelte zu den Vögeln hinauf.
    Ein Zwerg. Er mochte, wenn er sich reckte, eine Körpergröße von einem Meter erreichen, mehr nicht. Er war kostbar gekleidet, trug goldene Ringe und einen seltsam funkelnden Gürtel. Auf seinem Kopf saß eine brillantenbesetzte goldene Krone.
    »Was, bei allen Göttern, hat denn euch zwei hierher verschlagen?« stieß der kleine Mann schmunzelnd hervor. »Das ist ja mal eine angenehme Überraschung in der Monotonie Unserer Tage. Habt ihr euren Herrn mitgebracht? Will er Uns einen - Besuch abstatten?«
    Er schüttelte sich. »Natürlich könnt ihr nicht antworten. Wie töricht von Uns, euch Fragen zu stellen. Wir vergaßen, daß ihr ja nicht reden könnt. Ihr könnt nur das, was ihr seht, eurem Herrn mitteilen, nicht wahr? So wird er wissen, daß er Uns herzlich willkommen ist.«
    Munin schüttelte sein Gefieder und krächzte wieder.
    Der kleine Mann kicherte. »Ihr habt versucht, Insekten zu erbeuten, nicht? Wir haben euch beobachtet. Aber das geht nicht, in Unserem Rosengarten ist alles Leben tabu. Und es ist euer Glück, daß ihr keine Unserer kostbaren und schönen Rosen beschädigt habt. Aber - eigentlich haben Wir von Vögeln eurer Art auch nichts anderes erwartet, ihr Boten und Kundschafter des mächtigen Odin.«
    Er streckte die Arme aus. »Kommt«, sagte er.
    Es war ein Befehl, dem die beiden Vögel sich nicht widersetzen konnten. Sie versuchten es auch gar nicht, obgleich sie ansonsten nur Odin, ihrem Herrn gehorchten und sonst niemandem. Aber diesem kleinen Mann folgten sie.
    Sie flatterten vom Baum herunter und ließen sich auf seinen Unterarmen nieder, der eine rechts, der andere links. Die schwarzen Panther trotteten davon, und die beiden Raben vernahmen verhaltenes Schnurren der Raubkatzen.
    Der Zwerg durchschritt die Hecke, die sich hinter ihm wieder schloß, und trat durch ein Portal in einen Gang, dessen Wände über und über mit funkelnden Edelsteinen und schimmernden Edelmetallen bedeckt waren. Er schritt langsam, die Raben auf seinen Armen, tiefer in den Berg hinein.
    »Willkommen in Laurins Reich«, sagte er leise.
    ***
    Rax kam federnd direkt neben dem Altar an. Aus etwa fünf Metern Höhe hatte er sich fallen gelassen, und der Aufprall stauchte ihn gehörig durch, aber noch aus der Bewegung heraus warf er sich vorwärts, stieß mit dem Dolch zu und spürte Widerstand. Einer der Zauberpriester unterbrach seinen Gesang jäh. Dann begann er nach Luft zu schnappen und röchelte, taumelte zurück. Beide Hände preßte er gegen die Wunde in seiner Brust. Rax kam wieder auf die Beine. Mit einer Hand hieb er auf den Mechanismus, der eine der Fußspangen des Opfers festhielt. Mit der anderen und dem Dolch darin schlug er nach dem nächsten Zauberpriester. Dabei stieß er einen gellenden Kampfschrei aus, langgezogen, der mühelos den Schmerzenslaut des ersten Verletzten übertönte. Rax verfehlte den zweiten Priester, taumelte halb um den Altar herum und knickte ein, weil seine Beine ihn nach dem harten Aufprall noch nicht wieder richtig tragen wollten. Die nächste Spange flog auf. Mit einem wilden Schrei griff Rax nach dem Opferdolch, der auf einem Tisch neben Altar und Priestern lag. Er bekam die Ritualwaffe zu fassen und schleuderte sie. Sie blieb im Hals eines der Priester stecken. Da war Rax schon an der dritten Spange, die einen Arm des Opfers festhielt, und hieb auf den Bügel. Die Spange flog auf, der Fremde drehte sich und konnte die vierte Spange jetzt selbst öffnen. Um ihn brauchte Rax sich nicht mehr zu kümmern. Er schnellte sich auf die Kriegerinnen zu, die wie gelähmt zuschauten. Noch ehe sie sich aus

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