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0441 - Astaroths Amazonen

0441 - Astaroths Amazonen

Titel: 0441 - Astaroths Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mit einem Kristall siebter oder achter Ordnung… oder zehnter… könnte man vielleicht etwas ausrichten. Das könnte die automatische Schutzfunktion überlagern. Aber selbst das ist nicht sicher. Was glaubt ihr, Freunde, warum Kristalle 13. Ordnung ›Machtkristalle‹ genannt werden? Es hat schon seinen Grund, warum es eigentlich immer nur einen davon geben darf.«
    »Immerhin haben wir mit dem Dhyarra eine Chance«, meinte Zamorra.
    »Es muß nur einer schaffen, ihn mir aus der Tasche zu holen… verflixt, er ist da, ich spüre ihn, weil ich noch drauf liege…«
    Aber dann kam es nicht mehr dazu.
    Gerade, als Zamorra Ted Ewigk erreicht hatte, wurde die Tür der Schilfhütte wieder geöffnet, und sechs Amazonen traten in den dämmerigen Raum. Ein Mann in einer dunklen, langen Kutte folgte ihnen. Unter diesen Umständen war an einen Befreiungsversuch nicht mehr zu denken. Trotzdem rechnete Zamorra sich noch Chancen aus. Man würde ihnen kaum in dieser Hütte an den Kragen gehen. Also mußten sie an den eigentlichen Ort des Geschehens gebracht werden. Und selbst wenn es nur ein paar Meter waren - Zamorra hoffte, daß sich dann eine Gelegenheit ergab. Immerhin war er schon oft genug in ähnlichen Situationen gewesen und immer wieder heil herausgekommen. Er durfte nicht einfach aufgeben.
    Speerspitzen bedrohten die drei Gefangenen und hinderten sie daran, sich weiter zu bewegen. Zamorra war sicher, daß man sie hier nicht töten würde - aber anscheinend kam es den Amazonen nicht darauf an, sie zu verletzen, wenn sie es darauf ankommen ließen.
    Sein besonderes Interesse galt jetzt dem Marin. Er hatte nicht mehr damit gerechnet, einen Vertreter seines Geschlechts in diesem Amazonendorf zu sehen, aber offenbar war dieser hier durch seine Stellung als Zauberpriester privilegiert. Der Mann, der die gleichen asiatischen Züge und den gedrungenen Körperbau besaß wie die Frauen, ging zur Rückwand der Hütte, nahm den grinsenden Totenschädel von seinem Regal und berührte dann damit einen Gefangenen nach dem anderen. Danach stellte er den Schädel wieder zurück.
    Es war wohl so eine Art von Weihe-Ritual, das er schweigend durchführte. Zamorra erkannte die Stickerei an der Kutte des Mannes. Es war das Sigill Astaroths. Sara Moons Behauptung stimmte also.
    Die Kriegerinnen packten ihre Gefangenen jetzt und schleiften sie nach draußen. Das ganze Dorf schien auf den Beinen zu sein und schloß sich ihnen in einer langen Prozession an. Sie wurden zu einem kleinen Tempelbau gebracht, dessen Äußeres bereits mit seinem dunklen Aussehen und der Formgebung verriet, daß es keiner guten Gottheit geweiht war. Ein teuflischer, dreieckiger Schädel prangte als übergroße Fassade um den Eingang herum, der sich im aufgerissenen Maul des gehörnten Dämonenkopfes befand; in den »Augen« fenstern darüber brannten Fackeln.
    Die Dämmerung kam.
    Sowohl Nicole als auch Zamorra versuchten, an Ted heran zu kommen. Aber sie hatten nur wenig Möglichkeiten, die Richtung zu manipulieren, in die sie mit nachgezogenen Füßen geschleift wurden. Zamorra drehte einmal den Kopf und sah hinter sich Sara Moon. Sie grinste; sie schien um Zamorras Hoffnung zu wissen, aber auch sicher zu sein, daß es ihm nicht gelingen würde, an den Kristall heranzukommen. Sie spielte Katz und Maus mit den Gefühlen der drei Menschen.
    Zamorra sah allerdings auch, daß Sara ihrerseits durchaus von den Amazonen bewacht wurde. Sie schien mit dem Feuer zu spielen. Ganz richtig vermutete Zamorra, daß nur ihre Magie die Amazonen daran hinderte, die Druidin ebenfalls zu fesseln und als Opfer zu bestimmen.
    Sie wurden in den Tempel geschleppt. Dort standen vier weitere Zauberpriester. Die Amazonen schleppten ihre Gefangenen bis kurz vor den Blutaltar. Seltsam, dachte Zamorra, diese verdammten Dinger sehen doch in jeder Kultur gleich aus…
    Einer der Zauberpriester machte eine herrische Handbewegung. Zwei Amazonen wollten nach Sara Moon greifen, zuckten dann aber wieder zurück. Der Priester wiederholte seine Bewegung. Da sah die Druidin ihn direkt an.
    Er wirkte verunsichert.
    »Sie hat alle hier im Griff«, flüsterte Nicole. »Ich kann seine Gedanken lesen. Er will sie auch opfern, aber sie hat es ihm verboten. Jetzt weiß er nicht, wie er reagieren soll. Immerhin hat er fest mit vier Opfern gerechnet…«
    Ein Schlag Sara Moons traf sie zwischen die Schulterblätter. »Still«, fauchte die Druidin.
    Der Priester machte eine neue Bewegung.
    Die beiden Amazonen, die

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