Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0441 - Zwischen Mars und Jupiter

Titel: 0441 - Zwischen Mars und Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hinter meinem kombinierten Arbeits und Führungspult saß, verschwanden alle Gedanken, die mich hätten ablenken können.
    Es war, als ginge ein magischer Einfluß von dem Gerät aus.
    Inzwischen hatten auch die anderen Konferenzteilnehmer ihre Plätze eingenommen. Ihre Viertelkreispulte waren etwas kleiner als meines, da sie keine Führungseinheiten enthielten. Aber in jedem befand sich unter der Deckplatte ein hochleistungsfähiger Computer in Kompaktbauweise, der mit dem Hauptcomputer der Großadministration zusammengeschaltet war, von dem aus wiederum Hyperfunkimpulse zwischen Terra und NATHAN auf Luna hin und her jagten.
    Mein Blick wanderte die sanft aufwärts steigenden Reihen entlang, verhielt kurz auf bekannten Gesichtern. An diesem Tage war hier die wissenschaftliche und militärische Elite des Solaren Imperiums vertreten. Neben Admiralen, Generalen und Spezialoffizieren sah ich die bekanntesten und berühmtesten Hyperphysiker, Kosmobiologen, Genetiker, Kosmopsychologen und Mathelogiker sowie Vertreter zahlreicher anderer Wissenschaftsbereiche, darunter so neuer wie der Temporalphysik und der Temporalphänomenologie.
    Nachdem der elektronische Gong den Beginn der Konferenz angekündigt hatte, stand ich auf und umriß ganz kurz unsere gemeinsame Aufgabenstellung. Mehr war nicht nötig, denn alle Anwesenden waren inzwischen mit den akuten Problemen vertraut.
    Anschließend übernahm mein Führungscomputer die Leitung der Konferenz. Er kündigte die detaillierten Punkte der Tagesordnung an, rief den bestellten Hauptredner auf und koordinierte die folgende Aussprache. Immer wieder aber rief er auch einzelne Konferenzteilnehmer dazu auf, zu speziellen Problemen Stellung zu nehmen, gab zwischendurch Teilergebnisse bekannt, die von der Hauptpositronik der Großadministration und von NATHAN erzielt worden waren und auf denen die Fachleute wiederum aufbauen konnten. Nichts war dem Zufall überlassen, kein Zusammenhang wurde übersehen.
    Dennoch blieb das treibende Element auch innerhalb dieser perfekten Organisation der Mensch. Durch seine unvergleichliche Gabe der Intuition erhellte er immer und immer wieder neue Zusammenhänge, gab Antworten, an denen die beste Positronik jahrelang hätte arbeiten müssen und stellte Fragen, die von keinem Computer formuliert werden konnten. Diese Tatsache hatte etwas Tröstliches an sich, ohne sie wäre sich der Mensch nur als Helfer und Ausführungsorgan von Denkmaschinen vorgekommen.
    Auf dem Höhepunkt der Konferenz erhielt Ovaron das Wort.
    Der Cappin kam sofort zum Zentralthema, ohne sich lange mit einleitenden Worten zu befassen. Seine Sätze waren kurz und inhaltsvoll, seine Formulierungen streng sachlich, nüchtern und logisch durchdacht.
    Doch das unterschied ihn eigentlich wenig von seinen Vorrednern. Was alle faszinierte, das war das mächtige wissenschaftliche Fundament, das beispiellose Wissen, auf dem Ovaron aufbaute.
    Einmal sah ich zu Geoffry Abel Waringer hinüber. Der geniale Hyperphysiker lauschte Ovarons Worten mit konzentrierter Aufmerksamkeit. Hin und wieder entdeckte ich in seinen Augen jedoch Anzeichen von Verblüffung und Staunen. Was Fakten anbetraf, so würde er von unserem cappinschen Verbündeten noch sehr viel lernen können. Es zeigte sich, daß die Bezeichnung Sextadium-Navigator der Begriff für eine Art Superwissenschaftler war, wie wir ihn bisher nicht kannten.
    Zum Schluß legte Ovaron einen detaillierten Plan vor, wie er in großen Umrissen bereits während der letzten Zeitexpedition besprochen worden war.
    Er begründete exakt, warum es unsinnig sei, den Todessatelliten 'beispielsweise mit einer Atombombe noch in der Werft zu zerstören. Das industrielle Potential des in der Cappin-Zeit existierenden Planeten Zeut war seiner Schätzung nach groß genug, um innerhalb kürzester Zeit einen zweiten Sonnensatelliten zu bauen - notfalls auch einen dritten, vierten und so weiter.
    Ovaron schlug vor, das von ihm konstruierte Zeitbombengerät, eine sogenannte Sextadimbombe, heimlich in dem Todessatelliten zu installieren, der unseren Berechnungen nach kurz vor der Fertigstellung stand. Das Material wäre dauerhaft genug, auch dreihunderttausend Jahre unbeschadet zu überstehen, ganz abgesehen davon, daß es keinem Verschleiß unterworfen sein würde.
    Mit Hilfe einer speziellen Sextadium-Zündschaltung ließe sich dann nach unserer Rückkehr aus der Vergangenheit die Bombe zur Explosion bringen. Der Sextakompakt-Modifikator, eine winzige

Weitere Kostenlose Bücher