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0441 - Zwischen Mars und Jupiter

Titel: 0441 - Zwischen Mars und Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schalteinheit mit einem Gramm von Corello erzeugtem Sextagonium als Auslösungsfaktor; würde auch noch nach fünfhunderttausend Jahren auf die Zündschaltung ansprechen. Der Zündvorgang sei allerdings so kompliziert, daß nur er, Ovaron, allein ihn in Gang setzen könne.
    An dieser Stelle des Vortrages meldete Atlan einen Einwand an.
    Er fragte den Cappin, warum er nicht direkt von der Jetztzeit aus in den Satelliten transferieren wolle und die Sextadimbombe unterbrächte. Ovaron erhob sich.
    „Sir", sagte er respektvoll, „wenn das so einfach wäre, hätte ich es selbstverständlich sofort vorgeschlagen. Sicher, der Satellit dient auch als Pedopeiler, und ich bin ein sogenannter Pedotransferer; könnte also ohne Schwierigkeiten in den Satelliten hineinkommen. Aber nachdem ich weiß, daß durch das Verhalten von achttausend Angehörigen meines Volkes die überlagernde Sextabezugs-Frequenzortung in den Alarmzustand versetzt wurde, halte ich ein direktes Vorgehen für aussichtslos.
    Die Sicherheitspositronik würde mich niemals mit einer Sextadimbombe an Bord lassen. Diese Waffe muß Bestandteil des Satelliten sein, bevor die Alarmsysteme aktiviert werden, also vor dem Einbringen in die Sonnenkreisbahn. Normale Fusionsbomben würden gar nicht funktionieren. Es gibt Neutralisierungsfelder dagegen."
    Atlan begnügte sich mit dieser Antwort, und die Konferenz nahm ihren Fortgang.
    Als wir den Saal gegen Mitternacht verließen, war unser Aktionsplan unter Dach und Fach gebracht.
    Wieder einmal standen wir im Enadatal der Fidschi-Insel Viti Levu. Es war der Morgen des achten Mai 3434 Definitivzeit. Das alte bewährte Zeitreiseteam hielt sich zwischen dem Nullzeitdeformator und der supermodernen Space-Jet auf, mit der wir gekommen waren.
    „Eigentlich müßte der Antigravheber schon da sein, Perry", sagte Atlan zu mir.
    Ich deutete nach Süden. „Dort kommt er!"
    Aus dem wolkenlosen zartblauen Himmel schwebte eine metallisch glänzende Konstruktion herab, ein Zwischending zwischen Flottentender und Antigravplattform.
    Wir hatten uns entschlossen, diesmal nicht im Enadatal zu starten. Zwar wollten wir fünfzig Jahre nach dem Zeitspunkt fixieren, in dem wir Ovaron begegnet waren - also nur zweihunderttausend Jahre minus fünfzig Jahre in die Vergangenheit eindringen -, aber NATHAN hatte das Risiko einer frühzeitigen Entdeckung immer noch mit hohem Wahrscheinlichkeitsgrad berechnet, falls wir im Enadatal auftauchten.
    Ovaron war anderer Meinung gewesen. Er hoffte, die nach unserer ersten Entdeckung verstrichenen fünfzig Jahre hätten die Wachsamkeit der Cappins auf Lemuria eingeschläfert oder den Zwischenfall gar in Vergessenheit geraten lassen.
    Gegen eine Wahrscheinlichkeitsrechnung NATHANS zählten jedoch weder Meinungen noch Hoffnungen. Also hatten wir uns entschlossen, den Nullzeitdeformator von der Fidschi-Insel zum australischen Festland zu verlegen, rund dreitausend Kilometer Luftlinie vom Enadatal entfernt.
    Dort lebten keine Cappins, wie auch die anderen Kontinente der Erde niemals von ihnen besiedelt und kaum einmal betreten worden waren. Nur Lemuria war von ihnen besiedelt worden.
    „Ich frage mich", erklärte Atlan, „welche Entwicklung die Menschheit genommen hätte, wäre Lemuria während des Krieges gegen die Haluter nicht im Meer versunken."
    „Wahrscheinlich wäre die Entwicklung schneller verlaufen, denn zumindest die Riesenstadt Matronis und ihre technischen Anlagen hätten teilweise die rund zweihunderttausend Jahre überstanden.
    Viele Göttersagen und Religionen hätten nie entstehen können, weil man die Beweise für den Besuch anderer intelligenter Lebewesen aus dem Weltraum stets vor Augen gehabt hätte."
    „Vorausgesetzt, sie wären richtig gedeutet worden", erwiderte Atlan mit einer Spur von Bitterkeit. „Ihr Terraner habt einen fatalen Hang zur Mystifizierung von Realitäten."
    „Hatten, Atlan, hatten!" warf Ras Tschubai ein. Der Teleporter war fast unbemerkt herangekommen. „Oder wollen Sie behaupten, es wäre auch heute noch so?"
    Der Arkonide blickte Ras nachdenklich an.
    „Ich weiß es nicht, Tschubai. Aber angenommen, wir könnten nichts gegen den Todessatelliten unternehmen und die Menschheit müßte emigrieren, würde dann nicht vieles von der heutigen Realität in Sagen und Religionen mystifiziert werden? Stellen Sie sich eine auf zahllosen anderen Welten angesiedelte Menschheit zweihunderttausend Jahre nach einem solaren Exodus vor, und sagen Sie mir, ob Sie es für absolut

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