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0441 - Zwischen Mars und Jupiter

Titel: 0441 - Zwischen Mars und Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ehemaliger Befehlshaber der cappinschen Raumstreitkräfte im Solsystem - zu seiner Zeit Tranat-System - hatte uns berichtet, daß die Erde ständig von Raumschiffen abgeschirmt wurde und daß zwischen ihr und dem damals noch existierenden Planeten Zeut Kreuzer patrouillierten.
    „Wir werden aufpassen", versprach ich meinem ältesten Freund und Stellvertreter, um ihn zu beruhigen.
    Er wollte mir noch mehr Ermahnungen mit auf den Weg geben, doch da meldete die Ortung unserer Space-Jet, daß der Antigravheber sich im Landeanflug befände.
    Wenige Minuten später setzte er auf dem markierten Ausgangspunkt auf. Der Nullzeitdeformator wurde abgesetzt. Die Wandung öffnete sich, es sah aus, als gähnte ein urweltlicher Gigant. Langsam schwebte die Space-Jet heran, stoppte dicht vor dem Hangartor und korrigierte ihre Lage. Dann glitt sie Zentimeter um Zentimeter hinein.
    Bully und ich schüttelten uns die Hände, wie wir es so oft vor einem gefahrvollen Einsatz getan hatten. Wir sahen uns in die Augen. Vielleicht zum letztenmal.
    Dann wandte ich mich ab und schloß mich den letzten Personen der Zeitexpedition an, die nacheinander durch die Personenschleuse traten.
    Als ich an der Reihe war, wandte ich mich noch einmal um.
    Reginald Bull winkte. Galbraith Deighton salutierte. Ich winkte zurück und trat in die Schleusenkammer.
    Langsam schloß sich das Außenschott hinter mir.
    Die Terraner wirkten leicht gelangweilt. Ich konnte nicht festellen, ob sie sich nur diesen Anschein gaben oder ob eine Reise über fast zweihunderttausend Jahre für sie bereits selbstverständlich geworden war.
    Ich fühlte eine unerträgliche schmerzhafte Spannung in sämtlichen Nervenenden. Auch Merceile machte einen nervösen, verkrampften Eindruck.
    Für uns war es schließlich erst die zweite Zeitreise.
    Oder etwa nicht?
    Was mich anging, so konnte ich nicht sicher sein. Zwar erinnerte ich mich nicht daran, außer mit den Terranern durch die Zeit gereist zu sein, aber was wußte ich überhaupt von mir.
    Da waren sie wieder, die quälenden, bohrenden Fragen.
    Woher war ich gekommen? Ich entsann mich an meine Ausbildung und an zahlreiche Gesichter, die mir kaum etwas sagten. Meine Erinnerung mußte abgeschwächt worden sein, wenn nicht gar verfälscht.
    Jemand hatte mich auf die Erde geschickt und in eine wichtige Machtposition lanciert - aber nicht, um für das Unternehmen Tranat System zu arbeiten, wie das genetische Umformungsvorhaben genannt wurde, sondern um dagegen anzukämpfen. Vor allem hatte ich verhindern sollen, daß Angehörige der verbrecherischen Organisation meines Volkes Kontakt mit der Zukunft oder der Vergangenheit aufnehmen.
    Das war aber auch alles, was ich von meiner Aufgabe kannte.
    Warum nur besaß ich so wenig Informationen?
    Die ganze Angelegenheit war mehr als rätselhaft.
    Ich wurde aus diesen düsteren Grübeleien gerissen, als Merceile ihre Hand auf mein Knie legte.
    „Sie werden schon noch dahinterkommen, Ovaron", sagte sie.
    „Ihre Aufgabe kann unmöglich schon jetzt abgeschlossen sein. Ich bin sicher, daß Sie auf Taimon den Schlüssel zu dem,Geheimnis Ovaron' finden."Ich seufzte.
    Taimon Zeut.
    Auf terranischer Zeitebene ein ausgedehnter Asteroidengürtel - ein Ring aus den Trümmern des ehemaligen Planeten.
    Ein leichtes Schwindelgefühl kam - und ging schnell vorbei.
    Das Arbeitsgeräusch der Maschinen erstarb. Kontrollampen blinkten, Schaltungen klickten.
    „Endstation!" rief Professor Waringer.
    „Alles aussteigen! Der Zug bleibt hier!" rief Gucky vergnügt.
    Die Bildschirme der Rundumm Außenbeobachtung leuchteten auf. Ich sah, daß der Nullzeitdeformator auf einer von hohem Gras und Strauchgruppen bestandenen Ebene stand. Links ragten die Berge der Australischen Kordilleren in den Himmel. Sie erschienen mir größer als auf der terranischen Gegenwartsebene. Außerdem waren ihre Hänge von dichtem Dschungel überzogen.
    Perry Rhodan wandte sich lächelnd an mich.
    „Nun, was sagen Sie dazu, Ovaron?"
    Ich wußte, wie die Frage gemeint war, und sekundenlang schmerzte es mich ein wenig, daß die Terraner mit ihrem recht geringen Wissen um die Besonderheiten der Sextadim-Halspur meine Falle, die Falle eines Spezialisten, so glatt überwunden hatten.
    Doch es wäre Unsinn, das zu bedauern. Meine Falle war ja nicht für terranische Zeitreisende gedacht, sondern für eventuelle Zeitreisende meines eigenen Volkes.
    „Einfach phantastisch, Sir", antwortete ich, und die Antwort kam aus ehrlicher Überzeugung.

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