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0442 - Der Blick ins Jenseits

0442 - Der Blick ins Jenseits

Titel: 0442 - Der Blick ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unmöglich.«
    Sie ließen den Inspektor jetzt in Ruhe. Aber das Innere des Würfels bewegte sich noch heftiger. Sie hatten das Gefühl, als läge auch die rotviolette Farbe nicht mehr so glatt und ruhig da wie zuvor. Ein einziger Kreislauf hielt den Würfel gefangen.
    Und die Unruhe wuchs von Sekunde zu Sekunde. Die Zuschauer und auch Suko wußten, daß es nicht mehr lange dauern konnte, bis sie einen Erfolg erzielten.
    »Das Kreuz«, murmelte Suko. »Es ist das Bindeglied zwischen uns. Das muß es einfach sein.« Er stöhnte. »Und es ist irgendwie anders geworden. Ich kann es selbst nicht erklären, aber ich habe das Gefühl, als würde mir das Kreuz oder dessen Weiße Magie eine gewisse Weite eröffnen, obwohl ich es nicht sehe.«
    »Weite?« fragte Bill leise nach. »Kannst du uns das näher erklären?«
    Auf Sukos Stirn perlte Schweiß. Durch das rote Licht sahen die Tropfen aus wie Blut. »Mir fehlen die richtigen Worte, aber wenn ich von einer anderen Dimension rede, ist das nicht falsch. Diese Weite und Unendlichkeit…« Er hob die Schultern. »Ich… ich finde nur einen Begriff dafür.«
    »Welchen?«
    »Das Jenseits…«
    Sukos geflüsterte Antwort ließ die anderen erstarren. Damit hatten sie nicht gerechnet. Sollte es dem Inspektor tatsächlich gelingen, mit Hilfe des Würfels einen Blick in das Jenseits werfen zu können?
    Unwahrscheinlich, aber auch unglaublich? Die hier Anwesenden hatten schon zuviel erlebt, als daß sie eine Antwort wie die letzte einfach zur Seite geschoben hätten. Magie ermöglichte das Einreißen von Grenzen, die für Menschen zuvor nicht sichtbar waren.
    So auch hier…
    »Jetzt ist etwas da«, sagte Suko leise. »Ja, es steigt aus der Tiefe allmählich hoch.«
    »Was denn?«
    »Bitte, Bill, sei ruhig…«
    Der Reporter schwieg. Auch Sir James und Jane Collins hielten den Mund. Es fiel ihnen schwer, leise zu atmen, aber sie wollten den Inspektor bei seiner Meditation nicht stören. Was er sah, mußte von einer ungeheuren Tragweite sein.
    »Es steigt höher«, hauchte Suko und starrte dabei auf die obere Würfelfläche. »Es kommt aus den Tiefen des Raumes. Es ist ein Geistwesen, ein heller Schatten, nein, ein Gesicht!« Das letzte Wort hatte er so laut gesprochen, daß die anderen erschraken.
    »Erkennst du es, Bill? Ist es Johns Gesicht?«
    Suko schüttelte den Kopf, und Jane, die die Frage gestellt hatte, war enttäuscht.
    »Aber es hat mit John zu tun!« berichtete Suko weiter. »Es muß mit ihm in einem Zusammenhang stehen, und es nähert sich auch dem Würfel, als wollte es in die Fläche hineintauchen.«
    »Schafft es das Gesicht denn?«
    »Das kann sein…«
    Die Spannung nahm zu. Sie wurde fast unerträglich, sowohl für den Aktivisten Suko als auch für die Zuschauer, die innerlich mitzitterten und fieberten.
    Janes leises Räuspern unterbrach die Stille. Es wirkte schon direkt störend.
    Plötzlich ballte Bill seine rechte Hand. Er hatte ebenfalls schräg in den Würfel geschaut und das, was von unten hochstieg, genau erkannt.
    Suko hatte von einem Geist gesprochen und wahrscheinlich einen feinstofflichen Gegenstand gemeint.
    Dem konnte keiner widersprechen, denn auch feinstoffliche Gegenstände können eine bestimmte Form und ein bestimmtes Aussehen haben. So wie dieser.
    Es war ein Gesicht!
    Die Züge des Mannes wirkten irgendwie anders und nicht so in die moderne Zeit hineinpassend.
    Es sah aus, als würde ein Toter von einer ungemein langen Reise zurückkehren.
    Suko hatte von einer anderen Dimension gesprochen, sogar vom Jenseits. Da stellte sich automatisch die Frage, ob der Würfel es dank seiner Magie geschafft hatte, den Zuschauern hier einen Blick ins Jenseits zu ermöglichen?
    Das Gesicht aus dem Reich der Toten schwebte im Raum, und trotzdem wirkte es so, als wäre es Millionen von Lichtjahren entfernt und würde irgendwo im Raum treiben.
    Eine ungeheure Vorstellung, ein Anblick, der den Herzschlag der Zuschauer beschleunigte.
    Jane Collins fand die Sprache wieder. »Ich habe das Gesicht nie gesehen!« flüsterte sie. »Es ist mir völlig fremd…«
    »Mir ebenfalls«, sagte Sir James.
    »Ich glaube, ich kenne es!« Bills Antwort überraschte alle. Auch Suko hatte sie gehört, und er stimmte ebenfalls zu. »Ja, du hast recht, Bill. Mir ist es zwar auch unbekannt, trotzdem habe ich schon mal davon gehört. Die Beschreibung, die…«
    »John hatte sie uns gegeben!«
    Danach schwiegen die Männer. Sie dachten nach, überlegten, ihre Gedanken rasten, und es

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