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0442 - Der Blick ins Jenseits

0442 - Der Blick ins Jenseits

Titel: 0442 - Der Blick ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem Grund. »Wofür wollt ihr euch bei mir bedanken?«
    »Für dein Kommen.«
    »Es war selbstverständlich«, erwiderte ich locker.
    »Nein, überhaupt nicht. Du hättest dich auch zurückhalten können, aber die Falle war perfekt. Du hast so reagiert, wie wir es uns vorstellten. Wir hatten dich magisch gefesselt, du konntest dein Kreuz aktivieren, hast es auch getan und hast uns damit einen großen Gefallen getan, mein Lieber.«
    »Ich verstehe das nicht.« Allmählich war mir ein Licht aufgegangen. Ich wußte jetzt, wer gesprochen hatte. Das war der Teufel! Allerdings nicht er allein, auch die andere Stimme klang dazwischen, und ich ging davon aus, daß es sich ebenfalls um einen alten Bekannten handelte, denn der Klang dieser zweiten Stimme lag mir noch im Ohr.
    Es war Baphomet!
    Er und der Satan hatten sich zusammengeschlossen und eine Union gegen mich gebildet, aber gleichzeitig bedankten sie sich dafür und zeigten sich nicht. Weshalb hielten sie sich zurück? Ohne es zu wollen, hatte ich mit meiner rechten Hand das Kreuz fest umklammert. Die Knöchel sprangen hervor, ich zitterte innerlich, der kalte Schweiß bedeckte mein Gesicht, aber ich wollte endlich wissen, weshalb ich ihnen einen Gefallen getan hatte.
    »Was ist los?« rief ich gegen die Wand. »Aus welch einem Grund seid ihr mir auf eine gewisse Art und Weise dankbar?«
    »Du hast die Wand geöffnet!«
    »Ich?« Obwohl die Lage ziemlich ernst war, mußte ich lachen.
    »Tut mir leid, das kann ich nicht glauben.«
    »Es klingt auch unglaublich, aber die Formel, die dieses verfluchte Ding in deiner Hand aktiviert, hat es geschafft, daß sich das Orakel offenbart. Man kann es verschließen, man kann es öffnen, aber nur derjenige, der das Kreuz besitzt, ist dazu in der Lage.«
    In meinem Kopf stieg das Blut. Ich stand plötzlich unter Dampf.
    »Das nehme ich euch nicht ab. Nein, mein Kreuz stellt sich gegen die Schwarze Magie. Ich kann euch zerstören, ich…«
    »Die Wand ist offen!«
    »Und was bedeutet das?« Sie ließen sich Zeit mit der Antwort.
    »Das Grauen hat jetzt wieder freie Bahn. All der Schrecken, der in dem Orakel lauert, ist nun in der Lage, sich zu befreien und sich auf die Menschen zu stürzen. Damit werden Alpträume wahr. Das Grauen fällt auf uns nieder wie ein gewaltiger Mantel, der Tod ist bereit, das Jenseits zu verlassen und über euch zu kommen. Siehst du nicht dieses unheimliche Skelett? Schau auf die Sense. Damit wird es morden und töten. Blut muß und wird fließen. Das Grauen ist nicht mehr zu stoppen, und du, Sinclair, bist zu einem Handlanger der Hölle geworden. Sogar das Buch der grausamen Träume, verschollen im Jenseits, hast du durch deinen Spruch hervorgeholt. In ihm sind die Regeln der Hölle festgelegt. Jeder, der das Jenseits verläßt, kann darin lesen, dank deines Einsatzes.«
    Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Zuerst hatte ich es nicht glauben wollen und darüber gelacht. Je länger der Teufel und Baphomet jedoch darüber redeten, um so mehr schenkte ich ihnen Glauben. Das war verrückt, der reine Wahnsinn, aber es konnte, verdammt noch mal, stimmen.
    »Öffnen und schließen«, sagte ich leise. »Dann will ich wissen, wer es geschlossen hat!«
    »Rate, Sinclair!«
    »Nein!«
    »Es ist schon lange vor deiner Zeit geschlossen worden, aber es war ein Mann, der hier regieren wollte. Er hat sich die Komturei als Standort ausgesucht, denn er wollte das Böse in ihr vernichten, weil sich hier die Geburtsstätte der Baphomet-Templer befand. Hier haben sie sich gefunden, als sie von den Kreuzzügen zurückkamen, und nicht einmal Richard Löwenherz konnten sie stoppen. Hunderte von Jahren später versuchte es ein anderer, der ebenfalls das verfluchte Kreuz trug, so wie du es heute trägst…«
    »Hector de Valois!« rief ich.
    »Endlich hast du es begriffen. Ja, es war Hector de Valois. Ihm ist es gelungen, die Wand zu schließen. Sein Geist irrt auch noch durch diese Mauern. Hast du nicht erlebt, wie er sich auf deinem Kreuz zeigte? Du hast ihn angestarrt, du hast sein Gesicht gesehen, aber du hast ihn nicht verstanden.«
    »Er sprach nicht zu mir.«
    »Doch, er wollte dich warnen. Du hättest lieber sterben sollen, als dein Kreuz zu aktivieren. Es wäre dein bestes Opfer für die von dir so geliebte Menschheit gewesen. So aber hast du genau das Falsche und das Richtige getan. Für uns war es das Richtige, denn das Tor ist endlich offen. Für dich aber war es das Falsche. Solltest du weiterleben, wirst du mit dem

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