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0444 - Die Nonne mit der Teufelsklaue

0444 - Die Nonne mit der Teufelsklaue

Titel: 0444 - Die Nonne mit der Teufelsklaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hineingegraben hatten. »Möglicherweise hast du recht, aber ich will von ihr noch etwas wissen.«
    »Dann frag.«
    Er trat auf das Mädchen zu. »Wer hat die Menschen umgebracht? Warst du es oder die Nonne?«
    Karen zog den Mund breit. »Ob sie oder ich, was ist daran schon wichtig? Die Hauptsache ist, daß sie nicht mehr leben. Sie waren Zeugen, sie haben zuviel gesehen und auch darüber geredet. Ich habe es gehört und der Nonne Bescheid gegeben.«
    Ignatius schüttelte den Kopf. Bedauern schwang in seiner Stimme mit, als er eine Antwort gab. »Dann bist du ein sehr armes Menschenkind. Ohne Moral, ohne Gewissen.«
    »Was ist das schon?« fragte sie patzig.
    Während Ignatius versuchte, ihr das klarzumachen, sah ich mich in der unmittelbaren Umgebung um. Ich ging auch dorthin, wo die Nonne gestanden hatte, bemerkte aber keine Rückstände, die auf dieses Wesen hingedeutet hätten.
    Der Platz war frei von Magie.
    Obwohl ich die Nonne nicht sah, fühlte ich mich beobachtet. Blicke aus dem Unsichtbaren. Einen Beweis dafür hatte ich nicht, sie waren einfach da und brannten auf meinem Rücken.
    Was ich auch tat oder dachte, Bethsame schien es zu bemerken.
    Wenn sie sich nur gezeigt hätte, denn von Sekunde zu Sekunde fühlte ich mich unwohler. Irgend etwas lag in der Luft und mußte sich gleich entladen wie bald das Gewitter.
    Ich zuckte zusammen, als in der Ferne ein erster Blitzstrahl die Wolkendecke zackig spaltete. Auch der Donner grollte auf. Die Luft war noch stickiger geworden, der Blütenduft intensiver. Klebriger Schweiß lag auf der Haut. Mit dem Finger wischte ich ihn von meiner Oberlippe fort.
    Als ich mich drehte, starrte ich in das Gesicht des Mädchens. Dort fielen mir besonders die Augen auf.
    Waren das noch ihre?
    Kalte, fast widerliche Blicke trafen mich, als wollten sie mich sezieren und meine Seele spalten. Der Mund war verzogen, er bildete fast einen Halbmond mit den nach unten hängenden Winkeln.
    Sollten das die Blicke gewesen sein, die mich so gestört hatten?
    Ich schluckte, holte durch die Nase Luft und wollte es jetzt mit dem Kreuz versuchen, als Karen sich plötzlich drehte und wegrannte.
    Das war nicht weiter schlimm. Mit gefesselten Händen ist es schwer, das Gleichgewicht zu halten, besonders auf einem Boden wie diesem hier, der uneben war.
    Ich nahm die Verfolgung auf. Auch der Pater rannte neben mir her, aber Karen war doch schneller.
    Sie verschwand zwischen den Grabreihen, wo auch Büsche wuchsen, deren Zweige sich heftig bewegten.
    »Die ist doch verrückt!« keuchte der Mönch. Seine Beuteaxt hielt er noch immer fest.
    Ich streckte meine Hand aus und drückte ihn zurück, denn genau dort, wo das Mädchen verschwunden war, leuchtete etwas Weißes durch die Lücken der Zweige.
    Die Nonne kam.
    Ich holte mein Kreuz hervor und sprang auf sie zu. Die Zweige und das Gras trat ich nieder, so daß ich ein gutes Sichtfeld hatte.
    Karen lag auf dem Boden. Aus der Öffnung drängte sich etwas hervor. Eine weiße Gazemasse, ein Ektoplasma, eben die Nonne mit der Teufelsklaue.
    Und genau die raste zielsicher auf mein Gesicht zu!
    ***
    Sie hätte mich getroffen und wahrscheinlich ein ewiges Brandmal hinterlassen, aber ich reagierte gedankenschnell, zuckte nicht nur zurück, sondern riß auch den rechten Arm hoch, so daß ich der Teufelsklaue das Kreuz entgegenhielt.
    Die Klaue stoppte. Ich hatte das Gefühl, daß aus ihrer Fläche Rauch dringen würde, denn ein leicht verbrannter Geruch traf meine Nase. Dann ging ich vor, ließ die Nonne nicht aus den Augen.
    Sie hatte sich aus dem Körper des Mädchens gelöst. In ihrem Gesicht zuckte es. Sie war verunsichert, das merkte ich genau, und wahrscheinlich wußte sie nicht, wie sie sich verhalten sollte.
    »Dem Kreuz hast du abgeschworen!« sagte ich zu ihr. »Das war dein großer Fehler. Die Hölle und somit der Teufel können vieles für sich entscheiden. Sie können die Menschen überlisten, aber nicht das, an das die meisten glauben.«
    Bethsame bewegte sich heftig, als würde sie von einem Schüttelfrost gepackt.
    Das Gesicht, bisher nicht viel mehr als ein blasses Etwas, veränderte sich ebenfalls. Immer für wenige Augenblicke hatte ich das Gefühl, als würde sich ein Stück dunkler Haut materialisieren, um dann wieder zu verschwinden.
    Die Teufelsklaue zuckte. Noch leuchtete sie rot. Noch suchte die Nonne nach einer Chance.
    Und sie war gefährlich.
    Wieder griff die Klaue zu. Diesmal zielte sie nicht auf mich, sondern fuhr in einen Strauch

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