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0444 - Sparks jagt Zombies

0444 - Sparks jagt Zombies

Titel: 0444 - Sparks jagt Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Konzernzentrale.
    Diesmal funktionierte es.
    »Ich fasse es nicht«, sagte Zamorra. »Du arbeitest neuerdings auch nachts?«
    »Wieso nachts?« kam es zurück. Die Verbindung um den Erdball lief über Fermeldesatellit und war so klar, als befände sich Möbius im Zimmer nebenan.
    Zamorra sah verwundert auf die Uhr. »Bei euch muß es doch Nacht sem. Die Zeitverschiebung…«
    »Hier ist heller Tag«, versicherte Möbius. »Hat dir einer was in den Tee getan, oder was ist? Wo steckst du überhaupt?«
    »In Hongkong natürlich! Was dachtest du denn?«
    Möbius räusperte sich. »Ich dachte, du wolltest mit mir über die Tageszeit diskutieren. Hongkong liegt im Osten, von Frankfurt aus gesehen, nicht? Also wird es da früher hell und früher wieder dunkel als hier. Bei euch muß es später Abend sein, wenn ich’s richtig im Kopf habe…«
    Zamorra sah Nicole stirnrunzelnd an. »Hast du nicht was von Zeitverschiebung und Nacht gesagt und nicht wecken dürfen? Kein Wunder, daß ich Carsten nicht zu Hause erreicht habe…«
    Der hatte mitgehört, weil Zamorra das Hörermikrofon nicht abgedeckt hatte. »Könnt ihr das nicht später ausdiskutieren? Oder seid ihr mittlerweile so reich, daß ihr euch stundenlange Telefonate leisten könnt?«
    »Geht doch auf deine Spesen…«
    »Auf meine - was? Ich glaube, du hast doch ein bißchen über den Durst getrunken, alter Freund! Weißt du was, ruf mich morgen wieder an und…«
    »Warte Mal!« stieß Zamorra hervor. »Leg nicht auf, verdammt. Du hast doch Nicole und mich extra nach Hongkong geschickt. Hier sollten wir weitere Informationen erhalten. Und dann uns um diesen Carmichael von der T.I. kümmern. Was ich gestern noch fragen wollte: woher wußtest du überhaupt, wo du uns in den USA finden konntest?«
    Einige lange Sekunden herrschte Ruhe. Dann klang Carstens Stimme wieder auf, etwas gepreßt: »Du meinst das ernst, was du da sagst, ja?«
    »Und wie!« gab Zamorra zurück, der zusehends nervöser wurde. »Wieso weißt du das nicht mehr? Oder leidest du neuerdings unter Gedächtnisschwund?«
    »Verdammt, Zamorra, da ist was faul«, sagte Möbius. »Ich wußte weder, daß du gestern irgendwo in den Staaten warst, noch ist mir bekannt, daß ich dich nach Hongkong geschickt haben soll. Ich glaube, da hat dich jemand böse hereingelegt.«
    Der Parapsychologe atmete tief durch. »Allmählich glaube ich das auch, nur verstehe ich nicht, wieso wir uns dann so erstklassig unterhalten konnten… immerhin hatte ich dich in der Leitung, Carsten.«
    »Unmöglich, Zamorra«, wehrte sich Möbius. »Selbst wenn ich unter Gedächtnisschwund litte - unser Telefoncomputer keinesfalls. Ich habe mir gerade die Daten auf den Monitor geholt. Bei uns wird ja alles gespeichert bis zur monatlichen Abrechnung. Ich hatte gestern kein Gespräch in die USA, und vorgestern auch nicht. Das letzte ging an unsere Niederlassung in Houston, und das ist vier Tage her.«
    »Muß ich wohl glauben«, sagte Zamorra unbehaglich. »Aber, zum Henker, mit wem habe ich dann gesprochen, wenn nicht mit dir? Derjenige muß dich sehr gut kennen! Der Dialog lief genauso ab, als würde ich mit dir selbst reden, deine Stimme stimmte…«
    »Du schließt also einen Stimmenimitator aus?«
    »Nicht unbedingt, aber, wie gesagt, er müßte dich sehr, sehr gut kennen.«
    »Den Wortlaut hast du nicht mehr im Kopf?«
    »Wie sollte ich?«
    »Ja, richtig«, flachste Möbius. »Den größten Teil nimmt dein Hirn ein, da paßt kein Wortlaut mehr neben. -Vielleicht hat jemand einmal Telefonate mitgeschnitten und daraus meinen Dialogpart zusammengebastelt, um dir die entsprechenden Aufnahmen vorzuspielen…«
    »Bei einer spontanen Unterhaltung?«
    »Wer weiß. Vielleicht war sie gar nicht so spontan, wie du denkst, sondern dergestalt vorgeplant, daß du nur bestimmte Sätze sagen konntest, die wiederum nur eine bestimmte Bandbreite von Antworten meinerseits zuließ. Oder es war doch ein Imitator.«
    »Jedenfalls sind wir jetzt hier in Hongkong. Was nun?«
    »Setzt euch ins nächste Flugzeug und kehrt zurück«, schlug Möbius vor. »Das wäre die sicherste Methode, noch wieder aus der Falle herauszukommen, die man euch gestellt hat.«
    »Vielleicht hast du recht«, sagte Zamorra. »Wenigstens weiß ich jetzt, woran ich bin.«
    »Melde dich wieder, wenn du heil herausgekommen bist, okay? Brauchst du Unterstützung? Die wird dir unsere Niederlassung aber erst morgen früh geben können, weil sie nur aus drei Personen besteht, inklusive

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